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Joel Grodowski: „Nicht nachdenken, einfach draufknallen“

Vermutlich war es eine ausgelassene Rückfahrt nach Münster. Der SC Preußen Münster hatte sich das auch verdient, hatte zuvor ein blitzsauberes Auswärtsspiel hingelegt. Trainer Sascha Hildmann freute sich darüber, nach dem durchaus fordernden Sieg in Dortmund keinen Spannungsabfall gesehen zu haben. „Die Mannschaft war voll da.“ Das galt am Samstag in der Lübecker Lohmühle unter anderem für das Stürmerduo Grodowski und Batmaz.

Es ist ja schon erstaunlich, wie sich derzeit viele Dinge fügen. Dass Malik Batmaz in der Hinrunde stets mindestens doppelt, aber sonst eben gar nicht traf, hatte schon für ein Stirnrunzeln gesorgt. Dass Joel Grodowski zwar den Turbo anwerfen kann, aber beim Abschluss stets etwas ungenau oder unglücklich agier? Das war auch schon so ein Running Gag. Mittlerweile verzieht niemand mehr das Gesicht und wenn doch, dann nur mit einem breiten Grinsen. Denn derzeit liefert das Sturmduo immer Zählbares ab. So wie das gesamte Team in diesem Jahr.

Grodowski nahm es nach dem Sieg in Lübeck gelassen. „Viele haben gesagt, ich kann nur rennen. Jetzt treffe ich auch.“ Sprach’s und grinste dann doch. „Das ist ein schönes Gefühl.“ Und das 2:0 war ja auch schön. Den Gegner getunneln, dann Tempo aufgenommen mit Ball am Fuß, vorgelegt, dann satt und energisch abgeschlossen. „Nicht nachdenken, einfach draufknallen“, meinte Grodowski später. So sah das Tor auch aus, kraftvoll unter die Latte und dann rein ins Vergnügen. Das 2:0 stellte früh die Weichen und demotivierte den VfB Lübeck sichtlich.

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Weitere Informationen
26. Spieltag: VfB Lübeck – Preußen Münster: Jubel nach dem 3:0 durch Malik Batmaz.

Dass Malik Batmaz dann fast die Wiederholung seines Treffers aus Dortmund fabrizierte, passte perfekt ins Bild. Nach sechs Spielen ohne Torerfolg traf er binnen vier Tagen doppelt. Und schickte ein Dankeschön Richtung Trainer. „Das ist ja auch ein Privileg, dass ich weiter in der Startelf spielen kann.“ Mit den beiden Toren habe er das Vertrauen stückweise zurückgezahlt, meinte er. Dass er zweimal aus ähnlicher Position traf, schob er auf das ganz, ganz alte Fußballerregel, nach der ein Stürmer eben da stehen müsse, wo die Tore fallen. „Ich hatte halt das Näschen und muss in diesem Raum stehen.“

Ohnehin, meinte Batmaz, wolle er sich gar nicht mit Statistiken beschäftigen. Dass er bei 13 Toren und einem Assist steht, wusste er allerdings doch selbst… Wie auch immer: „Als Mannschaft sind wir jetzt weiter ungeschlagen in diesem Jahr, haben die 40 Punkte geknackt und können mit einer Riesenbrust auflaufen. Das sieht man, aber das müssen wir auch Freitag gegen Duisburg zeigen.“

Bei sieben Punkten Abstand nach oben ist wohl nicht mehr ganz viel machbar, aber eines, das geht ganz sicher. „Wir wollen in der oberen Tabellenhälfte bleiben und die Teams oben nerven.“ Alles, was noch oben drauf komme, sei dann ein Bonus für den Aufsteiger.

Auch Grodowski sah das so. „Wir wissen, dass es auch Spiele geben wird, wo es nicht so gut läuft. Wir müssen also immer alles geben, wir dürfen uns nicht ausruhen.“ Dass jeder Treffer (jetzt 12) den 26-Jährigen interessanter macht, weiß auch Grodowski selbst. Spione wie Marc Fascher, 2011 Meistertrainer der Preußen, dürfte besonders genau hingeschaut haben. „Damit will ich mich nicht beschäftigen, ich bin gerade sehr froh in Münster zu sein, die Mannschaft und der Trainer vertraut mir, was im Sommer ist, interessiert mich nicht.“ Was nicht heißen soll, dass „im Sommer“ nicht etwas passieren dürfe. Unlängst war ja schon sehr prominent zu lesen, welche Spieler der SCP im Sommer mit Gewinn verkaufen könnte… das würde die Kasse freuen, nicht aber die Fans. Anderes Thema.

Für den Augenblick genießt der gesamte SC Preußen die Momentaufnahme. Platz 8 (weil Aue am Sonntag gewann) und 40 Punkte geben ein gutes Gefühl.

Spiele am 26. Spieltag
FC Ingolstadt 042:3 (2:1)SC Freiburg II
SV Sandhausen6:3 (3:3)SSV Jahn Regensburg
VfB Lübeck0:3 (0:3)SC Preußen Münster
MSV Duisburg1:0 (1:0)FC Viktoria Köln
Borussia Dortmund II5:2 (3:1)SC Verl
RW Essen0:2 (0:0)SSV Ulm 1846
Arminia Bielefeld1:2 (0:2)SpVgg Unterhaching
SV Waldhof Mannheim0:2 (0:2)1. FC Saarbrücken
Erzgebirge Aue2:1 (1:0)Dynamo Dresden
TSV 1860 München18.02, 19.30Hallescher FC
26. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SSV Jahn Regensburg2640:281252
2Dynamo Dresden2645:261949
3SSV Ulm 18462645:321347
4Borussia Dortmund II2638:30842
5SV Sandhausen2640:33742
6RW Essen2637:38-142
7Erzgebirge Aue2633:30341
8SC Preußen Münster2644:341040
9SpVgg Unterhaching2532:25740
10FC Ingolstadt 042648:371139
11SC Verl2644:43136
121. FC Saarbrücken2437:271035
13TSV 1860 München2529:27232
14FC Viktoria Köln2537:40-332
15Arminia Bielefeld2637:41-428
16Hallescher FC2539:54-1525
17SV Waldhof Mannheim2630:45-1524
18MSV Duisburg2626:39-1323
19VfB Lübeck2626:49-2322
20SC Freiburg II2622:51-2913

One thought on “Joel Grodowski: „Nicht nachdenken, einfach draufknallen“

  1. „Bei sieben Punkten Abstand nach oben ist wohl nicht mehr ganz viel machbar“

    Ey, hallo?!?! Wir erleben doch gerade selbst wie schnell in dieser Liga in dieser Saison alles möglich ist! Abgesehen davon: 2 Punkte bis Platz 4 = DFB-Pokal-Quali, bitte nicht vergessen!!

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