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13.000 Fans und die Frage: Aufstieg? Ja, nein, weiß nicht

Es ist eine der seltsamsten Situationen der vergangenen Jahre. Steigt der SC Preußen Münster nun am Samstag auf? Muss er noch warten? Wenig hat der SCP in der eigenen Hand, muss stattdessen in alle Richtungen schauen. Was macht Mönchengladbach? Was macht Düren? Was tut der Verband? Man kommt aus dem Kopfschütteln kaum heraus.

Die gute Nachricht: Der SC Preußen Münster spielt am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf II und das Stadion wird ausverkauft sein, fast 13.000 Zuschauer sind dabei, exakt 12.794 – und das ist dann auch der Saisonrekord in der Regionalliga West. Und es ist auch der Zuschauerrekord für alle deutschen Regionalligen in der laufenden Saison. Kein Spiel hatte mehr Zuschauer als diese Partie.

Es ist schon erstaunlich, welche Zuschauerzahlen der SCP in den vergangenen anderthalb Jahren, in denen wieder Zuschauer erlaubt waren, im Stadion versammelt hat. Aktuell steht der SCP bei knapp 8.000 Fans im Schnitt. Und auch das letzte Saisonspiel gegen Ahlen ist ja bereits ausverkauft, zumindest der Heimbereich. Zum großen Finale sind wieder über 12.000 Fans da.

Verband rüffelt Düren

Unterdessen geht es ja eigentlich vor allem um die Frage, ob denn der SCP nun aufsteigen kann. Die einfachste Variante: Münster gewinnt, Mönchengladbach nicht. Dann wäre alles geritzt und Münster könnte in den Feiermodus wechseln.

Unwahrscheinlich ist, dass Düren noch vor dem Anpfiff erklärt, keinen weiteren Einspruch einlegen zu wollen. Denn das ist der Knackpunkt: Am Freitagnachmittag lehnte der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) den Einspruch des 1. FC Düren ab und verband das mit einem kräftigen Rüffel. „Von einem Verein der Regionalliga West, die in der Corona-Pandemie vom Land Nordrhein-Westfalen als Profiliga klassifiziert worden ist, muss erwartet werden, eine Stadionbegehung zur finalen Abnahme in der Weise organisieren zu können, dass die sachtangierten Institutionen zu einem gemeinsamen Termin eingeladen werden. Wenn ein solcher Termin zur Abnahme nicht koordiniert wird, ist es grob fahrlässig vom Verein…“, schrieb der Verband. Noch viel deutlicher kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass Düren einfach mit dem Kopf durch die Wand wollte, aber überhaupt keinen Durchblick mehr hatte.

Die Polizei in Düren hatte das schon vor dem Verband klargestellt: Keinesfalls habe sie in irgendeiner Weise den Gästeblock „abgenommen“. Das sei auch gar nicht die Aufgabe der Polizei, teilte sie mit. Vermutlich hat Düren zu irgendeinem Zeitpunkt den Boden der Realität verlassen.

Man kann nun viel diskutieren. Realistisch ist, dass der SCP am Samstag gegen Düsseldorf gewinnt und dann hätte der Klub 9 Punkte Vorsprung und ein tolles Torverhältnis. Das wäre dann vielleicht rechnerisch nicht der Aufstieg, aber de facto wäre es das. Wer wollte den Zuschauern dann verbieten zu feiern?

Die schlimmste Variante wäre: Düren legt einen Einspruch gegen die Ablehnung des Einspruchs ein und der Verband weist auch diesen Einspruch in der kommenden Woche ab. Dann würde der SCP auf dem Sofa aufsteigen – was eigentlich ein mittelprächtiger Skandal wäre, weil Verband und 1. FC Düren dem SCP die Aufstiegsparty genommen hätten. Das alles sind – zugegeben – ungelegte Eier. Am besten gewinnt der SCP einfach gegen Düsseldorf II.

Das Stadion öffnet bereits um 12 Uhr, um 10 Uhr steht ein Treffen an den Aasee-Kugeln an – von wo aus ein Fanmarsch in Richtung Hammer Straße loszieht. Zuletzt gab’s das beim Heimspiel gegen Aachen.

Und dann, ab 14 Uhr, startet die große Party. Egal wie.

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