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Verbot von Choreos und Blockfahnen, aber …

Nach dem Feuerwerk im Preußenblock beim Spiel gegen den FC Bayern München, aber auch nach dem Feuerwerk beim Auswärtsspiel in Essen musste eine Reaktion des SC Preußen Münster her. Die gab es nun mit etwas zeitlichem Abstand. Bis zum Jahresende gilt im Ultra-Block im Preußenstadion ein Verbot von Choreos und Blockfahnen. Damit fällt die Reaktion des Vereins bemerkenswert überschaubar aus.

Zuletzt beim Heimspiel gegen Aue blieb der Fanblock des SC Preußen Münster leer. Auslöser für den ziemlich spontanen Boykott waren Einlasskontrollen und unübersichtliche Bewertungen von mitgebrachtem Material. Die Sicherheitskräfte bzw. die Einsatzleitung wertete manche Materialien anders als die Fans selbst – Ziel des Klubs war es natürlich, den erneuten Einsatz von jedweder Pyrotechnik beim Flutlichtspiel zu verhindern. Weil das alles aber schlecht kommuniziert war und zudem eher spontan umgesetzt, gab es Ärger und in der Folge den sichtbaren Protest im Stadion.

Beim Auswärtsspiel in Halle war die aktive Szene aber wieder am Start und unterstützte das Team wie bisher auch.

Schon das war ein Fingerzeig, denn erst am Donnerstag vergangener Woche und damit vor dem Spiel in Halle hatten sich Fans und Klub zusammengesetzt. Das Gespräch war schon länger vereinbart und das Ergebnis ist durchaus spannend. Denn der SC Preußen formulierte sehr deutlich den anstehenden wirtschaftlichen Schaden, der durch die DFB-Strafen auf den Klub zukommen wird. Die zu erwartenden Strafen würden den Klub „bei vielen dringend notwendigen Investitionen in Personal und Infrastruktur weit zurückwerfen“, heißt es deutlich. Anders formuliert: Die personell eng besetzte Geschäftsstelle kann nun möglicherweise nicht kurzfristig verstärkt werden, die Strafen werden den Etat des SCP zudem belasten, was wiederum im Winter ggf. den Handlungsspielraum bei Transfers einengen wird. Zudem sei der SCP als Veranstalter verpflichtet, ein sicheres Stadionerlebnis für alle zu gewährleisten.

Gleichzeitig betonte der SCP auch, dass die Vorfälle zuletzt „gravierend“ gewesen seien und als „klare Grenzüberschreitung“ gewertet würden. Eine Distanzierung, die notwendig ist, gerade auch mit Blick auf den DFB und die Regularien.

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Der SCP erwartet die „höchste Strafe der Vereinsgeschichte“. Zur Einordnung: In der ersten Corona-Saison 2019/2020 musste der SCP nur 4.900 Euro Geldstrafen zahlen, auch weil in der Rückrunde fast komplett ohne Fans gespielt wurde. In der Saison 2017/2018 kamen insgesamt 18.400 Euro zusammen, im Jahr davor waren es 7.500 Euro. Das war alles überschaubar. In der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB kann man jetzt allerdings nachlesen, was Pyro kostet – je „Gegenstand“ 350 Euro in der Liga, für das „Abschießen“ sogar 750 Euro. Für Spielunterbrechungen über mehr als 1 Minute werden Strafen bis zu 50% erhöht. Je nachdem, wie der DFB nun das Feuerwerk in Essen und gegen Bayern wertet, könnte da eine erhebliche Summe zusammenkommen.

Weil sich die Kritik an den jüngsten Maßnahmen aus dem Aue-Spiel vor allem an der Person des Veranstaltungsleiters Thomas Hennemann entzündete, ordnete der SCP in der Stellungnahme nun ein, dass Hennemanns Handeln „stets im Sinne und zum Wohle des Vereins“ geschehe. Gleichwohl räumte der SCP ein, dass die Kommunikation dabei immer „transparent oder nachvollziehbar“ sein müsse. Zwischen den Zeilen ist damit klar: Das war es diesmal nachweislich nicht.

Dass der SCP in irgendeiner Form reagieren musste, war allerdings auch klar. Doch das jetzt ausgesprochene Verbot von Choreos und Blockfahnen bis zum Jahresende ist die denkbar freundlichste Reaktion. Denn: „Bei den standardmäßigen Fan-Utensilien, wie z.B. Zaunfahnen, Schwenkfahnen und Doppelhaltern, wird es ausdrücklich keine Einschränkungen geben.“ Dieses Handeln des Klubs spricht Bände über den Willen, das im Kern doch stabile Verhältnis zur aktiven Fanszene auch weiter stabil zu halten. Der SCP hätte auch zu ganz anderen Maßnahmen greifen können – bis hin zu Blocksperren.

Aus Sicht der Fiffi-Gerritzen-Kurve dürfte die Reaktion des SC Preußen erträglich sein. Jetzt wäre aber ein Signal aus der Kurve auch gut. Am besten eines, das den wirtschaftlichen Schaden zwar nicht beseitigt, aber mildert. Eine Art „Kurvenkasse“, um zumindest einen Teil der Geldstrafen abzufangen? Das könnte dann auch ein gutes Zeichen aus der Szene sein.

Insgesamt aber darf man die aktuelle Stellungnahme des SCP wohl so werten, dass allen Beteiligten sehr daran gelegen ist, es gar nicht erst zu einer Eskalation kommen zu lassen. Dass das innerhalb der Gremien teilweise auch durchaus anders gesehen wird, dürfte auf der Hand liegen. Aber entscheidend ist am Ende, was getan wird. Und das ist für den Moment eben auch das bestmögliche Ergebnis für den Verein und die Fans.

Seine Stellungnahme beendet der SC Preußen daher mit einer Mahnung in beide Richtungen: „Die kritischen Zwischenfälle sind auf der Basis vieler positiver Erinnerungen in den letzten Monaten und Jahren besprochen worden. Um den gemeinsamen Weg weiter fortsetzen zu können, dürfen weder die Aktionen der aktiven Fans, noch Kommunikationsprobleme die Weiterentwicklung von Preußen Münster nachhaltig gefährden.“

0 thoughts on “Verbot von Choreos und Blockfahnen, aber …

  1. Hallo,
    danke für die Berichterstattung und die Arbeit die dahinter steht.
    Jetzt die Kritik: Die Umfrage ist extrem einseitig. Ich finde die Reaktion nicht gut. Diese Meinung wird nicht erfasst.

  2. Zitat Fanszene :
    „Der Veranstaltungsleiter Hennemann hält sich offenbar nicht an Absprachen“

    Meine Meinung :
    Die Fanszene hält sich nicht an geltende Gesetze!!!
    Welches Argument bitte schön rechtfertigt überflüssige funfstellige Pyro Strafen die an anderer Stelle dringend gebraucht werden.
    Jeder der zu Saisonbeginn mit der Geschäftsstelle in jedweder Form zu tun hatte, (Dauerkarte / Pokal Tickets / Fanartikel), hat erleben dürfen wie dringend diese aus dem AMATEUR MODUS geweckt werden MUSS ❗
    Kreativität bei Choreo geht bestimmt auch ohne Pyro.

    1. 1906 % Zustimmung!

      Wer ist denn für den Pyro-Ärger zuständig/verantwortlich? Doch immer wieder eine kleine Anzahl sogenannter Fans. Diese Personengruppe hat für sich beschlossen, dass ihr Lebensinhalt darin besteht, die vorhandene Freizeit dem SCP zu widmen und damit wollen sie dann auch gleich die Herrschaft über den Verein ausüben. Diese Gruppe will bestimmen, wie der Verein mit seinem Hausrecht umzugehen hat.

      Eine kleine Gruppe, die allein bestimmen will, wie die Spieltage abzulaufen haben, und das gegen die Mehrzahl der Fans, die „nur“ ein schönes, spannendes und unterhaltsames Fußballspiel erleben möchten.

      Diese Gruppe wird im Stadion keineswegs benötigt. Diesen Personen die Dauerkarten entziehen und dann ist endlich Schluss mit dem immer wieder aufkeimenden Irrsinn um Pyro und Randale.

      1. 50 Prozent der Spiele sind Auswärtsspiele, richtig? Hier ist die aktive Fanszene zu 100 Prozent vor Ort. Das wird nicht benötigt? Ich möchte gerne mal wissen, wieviele derer, die sich hier so aufregen, sich ebenso für Mannschaft und Verein engagieren.

      2. Ob diese Gruppe im Stadion benötigt wird, steht überhaupt nicht zur Debatte! Selten in dem Zusammenhang eine so dermaßen unsinnige Aussage gelesen.
        Natürlich ist Pyro strafbar und wird seitens des DFB geahndet, gehört jedoch auch zur Fußballfankultur dazu, auch wenn dies nicht gern gesehen wird. Die meisten im Stadion sind ja auch lieber für eine lebendige Kurve, großartige Stimmung im Stadion, ansonsten wird es wieder trostlos und still wie nach der Ausgliederung. Da sind dann halt ein paar Pyrostrafen in der Summe doch deutlich angenehmer.
        Für ein unterhaltsames Fußballspiel braucht es halt auch Stimmung, daher ist das „Ausschließen von Gruppen“ einfach totaler Quatsch 😀

  3. „Alle zusammen für Preußen Münster“ ??? Ward ihr nicht und seid ihr nicht.
    Ich würde meinem HERZENS- Verein NIEMALS und unter keinen Umständen die Unterstützung verweigern. Eure Reaktion im Spiel gegen Aue war nur eines: „Ultra“-peinlich. Solche „Fans“ braucht kein Verein!

    1. Genau so ist es. Die aktive Fan-Szene muss ihren Verein gegen diese Irrsinns-Pyromsnen schützen und verteidigen! Das wäre dann das gelebte „Alle zusammen für Preußen Münster“!

  4. Ob der Vorstand des SCP , Trainerstab , Spieler sowie der Mann mit den goldenen Händen Niemayer der es geschafft hat, Toller Spieler zu holen , werden durch diese Chaoten in ihrem Handeln empfindlich gestört . Wacht endlich auf und haltet euch an Richtlinien , die der SCP euch auferlegt hat. Die Strafgelder die vom DFB kommen werden , fehlen dem SCP in ihren Planungen. Wir haben für die 3 Liga Wahnsinnige Zuschauerquoten sodass es an der Zeit ist , sich das mal vor Augen zu halten ,was ihr durch euer Verhalten kaputt macht. Sylvester sehe ich Feuerwerk am Himmel gerne , aber bitte nicht mehr im Preußenstadion !!!!!!

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