Junge, und was das wieder kostet …
Beim Pokalspiel des SC Preußen Münster brannte das Heimteam, pardon wegen des lauen Wortwitzes, das größte Feuerwerk bereits vor Anpfiff ab. Und genau genommen, sorgte das Feuerwerk auch für eine mehrminütige Verspätung. Das wird natürlich Folgen haben.
Mit dem Aufstieg in die 3. Liga sind auch die DFB-Strafen für Pyrotechnik aller Art zurück. Künftig wird man wieder summieren dürfen, was so an Geldbußen fällig wird. Sicher hat der SC Preußen Münster hier direkt einen relevanten Start vorgelegt, denn sowohl in Essen wie auch gegen Bayern München zischte, qualmte und zündelte es im Preußenblock ordentlich.
Darüber, wie das zu bewerten ist, scheiden sich seit Jahren die Geister, darum muss das nicht mehr diskutiert werden. Es ist, wie es ist. Wäre es zu ändern, wäre es bereits geschehen. Schlaumeiersprüche wie „dann sollen die Vereine doch die Fans zahlen lassen“ braucht es hier nicht, denn wie soll das gehen, wenn nicht wirklich zweifelsfrei „Urheber“ zu ermitteln sind? Zudem hinterlegen Fans in der Regel keine Kontodaten für das Lastschriftverfahren „Pyro“. Wäre es so einfach, wäre es längst erledigt. Das Muster wiederholt sich.
So: Am Dienstagabend leuchtete der Preußenblock stimmungsvoll. Silvesterfeuerwerk, das sich hinter einer großen Blockfahne angekündigt hatte. Keine Überraschung. Aber auch keine echte Gefahr, wie gesagt: Feuerwerk. Das Zeug, das auch zum Jahreswechsel in Gruppen in die Luft gejagt wird.
Sichtbare Folgen? Auf dem Spielfeld verteilten sich leere Plastikhülsen und auf den Köpfen und der Kleidung sammelte sich Ruß oder was immer aus diesem Feuerwerk herausrieselt. Alles kein Drama, wenngleich der Schiedsrichter die Partie wegen ein paar Nebelschwaden doch einige Minuten später anpfeifen musste. Das wiederum mag der DFB in der Regel nicht, denn hier geht es um TV-Zeiten und eng getaktete Abläufe. Dass der DFB in eigenen Dingen oft viel nachlässiger ist, sagen wir: beim Geldverschwenden oder dem Scheitern mit seinem Aushängeschild Nationalmannschaft (formlery known as „Die Mannschaft), spielt hier ja keine Rolle. TV-Anstalten verärgern? Das regt den Verband dagegen richtig auf.
Dabei wirkte das Spektakel offensichtlich und nachweislich beeindruckend – wie auch zahllose Videoschnipsel andeuten, die quer durchs Internet verteilt werden. Mit Genuss. Es sieht eben wild und ungezügelt aus und in Zeiten, in denen der Fußball längst weitgehend domestiziert ist, fällt das auf und gefällt. Den meisten.
Daher hier ein paar Eindrücke:
Das Problem tut sich erst später auf. Denn der DFB zählt eben auch penibel die Zahl der abgefeuerten Pyro-Artikel. Das summiert sich. Das Fanportal „liga3-online“ spekuliert bereits munter über eine Strafe von über 50.000 Euro – das bleibt aber noch abzuwarten. Richtig ist, dass sowohl die Anzahl der Feuerwerkskörper wie auch der verspätete Anpfiff einberechnet werden. Teuer wird es.
Es wird sogar noch teurer.
Das Feuerwerk gegen München war nämlich nicht die einzige Aktion dieser Art. Etwas nerviger, weil aggressiver, fiel die Aktion beim Auswärtsspiel in Essen aus. Dort flog Feuerwerk in benachbarte Heimbereiche, dazu waren wohl auch ein paar Böller gezündet worden. Das wird auch kosten.
Der DFB hat den SCP hier bereits eine Stellungnahme angefordert, die der Klub auch fristgerecht abgegeben hat. Eine Rückmeldung bzw. ein Urteil ist bisher aber nicht in Münster eingegangen, wie der SCP bestätigt.
Auch für das Bayernspiel wird in den kommenden Tagen Post eingehen mit der üblichen Aufforderung um eine Stellungnahme.
Und dann, irgendwann später, wird den SCP eine Kostennote erreichen und die wird wohl heftig ausfallen.
Habe keinen Bock, ins Fan-Forum zu schreiben. Liest kein Fußball-Fan, der nicht gerade Preußen-Fan ist.. Ich sehe da kein ernsthaftes Diskussionspodium. Das Feuerwerk war in der Tat nett anzuschauen. Die Kosten (ich meine, die Strafe) sind für mich unentschuldbar, wenn man „echter“ Preußen-Fan ist. Völlig idiotisch und kleingeistig. „Alle zusammen für Preußen Münster“ ist am Pokalabend gestorben (wieder mal). Liebe Ultras, Ihr gehört unbedingt zu Preußen! Jedoch kann ich es nicht akzeptieren, dass Ihr mehr als 1/4 der Pokal-Einnahmen für meinen, unseren Verein mutwillig „verbrennt“. Die Strafen des DFB sind einschlägig bekannt. Alle wissen das. „Radikale Akzeptanz“ nennt der Psychologe das. Es ist Zeit, zu akzeptieren. Andere Formen des Protestes, der Freude oder der Unterstützung zu suchen ist eine Aufgabe. Dir Ihr bislang nicht „modern“ und einfallsreich erfüllt habt. Banner sind eine Art, oder zum Beispiel „DFB-ist-raus“-Rufe .Oder ein „ordentlicher“ Böller vor jedem Heimspiel, außerhalb des Stadions Ein bisschen mehr Einfallsreichtum (ohne Strafen für MEINEN Verein) würde ich mir und sicher auch andere sich wünschen…
Sorry aber niemand hat hier auf den guten Artikel – ein paar Tage her – geantwortet. Wird aber halt auch von anderen (egal, welchen Fans bundesweit) gelesen. find’s seltsam, dass niemand „Kante“ zeigt…