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Joel Grodowski schießt Preußen Münster zum Auswärtssieg

Der SC Preußen Münster holt den dritten Sieg im dritten Spiel des Kalenderjahres 2021 – und bleibt dabei auch weiter ohne Gegentor. Beides war am Samstag beim VfB Homberg wahrlich keine leichte Aufgabe. Es war eher Schwerstarbeit, ein bisschen Quälerei, ziemlicher Regionalliga-Zwieback. Aber Joel Grodowski mit seinem fünften Saisontor machte am Ende des Beste daraus.

Nur ein paar Meter neben dem PCC-Stadion windet sich der Rhein durch Duisburg, am Samstag schwer über dem Normalpegel. Und oberhalb der großen Rasenwälle hinter der Gegengerade nutzten zwei, drei Dutzend Zuschauer die Gelegenheit, das Spiel durch die Stadionzäune zu verfolgen. Beste Sicht ohne Eintritt – wo gibt es das schon?

Nun: Trainer Sascha Hildmann hatte zweifach gewechselt im Vergleich zum 1:0-Sieg in Bergisch Gladbach. Für Zahn spielte Schwadorf, für den gesperrten Scherder rückte Hoffmeier wieder in die Kette hinten.

Um das vorweg zu nehmen: Der Rasen, der vor dem Spiel Anlass zu Sorge bot, vertrug die Belastung am Ende doch erstaunlich gut. Natürlich war es kein Teppich, sondern eher eine Wiese, aber immerhin mit einigermaßen festem Boden. In Münster sieht der Rasen nach 90 Minuten Regionalliga-Fußball nicht immer so aus …

Beide Mannschaften gingen durchaus engagiert, intensiv ins Spiel. Schon in den ersten zwei, drei Minuten ging es an den Strafräumen beider Teams derart zur Sache, dass der Schiedsrichter-Assistent seinem Chef in der Mitte zuraunte: „Die sind schon voll drin“. Was man so alles hört, wenn es ansonsten mucksmäuschenstill ist.

Erste Annäherungen bekam der VfB, der über Danny Rankl den Ball zu Pascale Talarski brachte. Dessen scharfe Hereingabe verpasste der SCP im Zentrum, glücklicherweise auch der einschussbereite Marvin Lorch… (6.). Und auch die nächste Szene bekamen die Gastgeber. Nach 13 Minuten war erneut Rankl links durch, seine Hereingabe in die Mitte verwertete Talarski aber nicht, weil Niklas Heidemann gut per Kopf klärte.

Unterschätzen würde diesen VfB wohl niemand. Die erste Szene für den SCP war ein Freistoß durch Jules Schwadorf von rechts, der aber so nah vor das Tor flatterte, dass Philipp Gutkowski nun wirklich keinerlei Mühen hatte. Münster war harmlos, um das vorsichtig zu sagen.

Eine halbe Stunde war gespielt, ehe sich die nächste Chance für den SCP ergab. Gerrit Wegkamps Hereingabe erreichte zwar Schwadorf, aber der nahm angeblich die Hand zur Hilfe – eigentlich war es eher die Schulter, aber sei’s drum.

Trotz aller Mühen: Am Ende der ersten Halbzeit gehörte die beste Chance doch dem SCP. Und was für eine… Zentral zog Julian Schauerte ab, traf aber nur die Torlatte. Puh. So ging es in die Pause.

Jules Schwadorf gegen Hombergs Riesen Cottrell Ezekwem.
Marcel Hoffmeier am Ball.

Nach dem Wechsel setzte zuerst Homberg einen Warnschuss durch Rankl ab – und der war nicht schlecht. Aber insgesamt wirkte es, als habe der SCP eine kleine Schippe draufgelegt. Denn die Szenen in Strafraumnähe gingen jetzt eher an die Adler.

Daube auf Heidemann, dessen Schuss klärte Homberg zur Ecke (49.). Schwadorf in die Mitte, dort verpasst Wegkamp ganz knapp und Homberg klärt zur Ecke (53.).

Tja, und dann durfte endlich wieder Joel Grodowski jubeln und mit ihm der SCP. Mit einem starken Schuss über oder am Torwart vorbei in den Knick besorgte der Stürmer die Führung für den SCP (52.).

Jubel nach dem 1:0.
Hinten sicher: Roshon van Eijma.

Das ging auch so in Ordnung. Allerdings erwachte bei den Gastgebern nun der Kampfeswille. Der VfB warf alles ins Spiel und hielt die Partie wirklich offen. Nach 63 Minuten musste Roshon van Eijma per Kopf klären, um einen Abschuss des VfB zu verhindern.

Hildmann wechselte dann doppelt: Für Daube und Grodowski kamen nach 66 Minuten Langlitz und Holtby. Und kaum war Langlitz auf dem Feld, wurde er auch schon von Ahmad Jafari gefoult. Und weil der schon Gelb gesehen hatte, gab es nun Gelb-Rot. Das sorgte auf der Bank der Gastgeber völlig unverständlich für Theater. Wenn dieser grobe Einsatz kein Gelb wert war, was dann überhaupt?

Fast hätte Langlitz, der erst einmal länger behandelt wurde, dem Treiben der Homberger Band ein abruptes Ende gesetzt, aber leider setzte er einen Schuss nur an den Pfosten (77.).

Schlimmer noch: In der 80. Minute hätte Langlitz die Sache endgültig klären können, als er plötzlich völlig frei und allein vor dem Homberger Tor auftaucht – aber dann den Ball nicht am Torwart vorbei brachte. Schade.

Chancen vertan

Auch Wegkamp bekam eine Minute später das 2:0 nicht richtig auf den Fuß. Es war das alte Übel der Preußen. Sie belohnen sich nicht, weil sie einfach nicht treffen. 32 Tore nach 23 Spielen… das ist mit Abstand die schlechteste Ausbeute aller Klubs im oberen Tabellendrittel. Und daher rührt auch das schwächste Torverhältnis aller Klubs dort. Aber das ist keine Neuigkeit.

Hildmann brachte dann noch Jannick Borgmann für den gelb-verwarnten Okan Erdogan (83.) und blieb seiner bekannten Linie treu, lieber auf Nummer Sicher zu gehen.

Während Homberg wütend alles nach vorn warf, spielte der SCP seine Szenen einfach schlecht aus. Egal, wer da am Ball war: Nichts brachte das erlösende Tor. Die letzten Chancen gingen an Nicolai Remberg, Julian Schauerte und Joshua Holtby (allerdings per Freistoß nur knapp über das Tor).

Ein letzter Wechsel noch: Benedikt Zahn kam für Schwadorf (90.), dann war endlich Feierabend. Wurde auch Zeit.

Benedikt Zahn nach Abfiff.
25. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Borussia Dortmund II2362:164656
2RW Essen2248:123654
3Fortuna Köln2244:232143
4SC Preußen Münster2332:191343
5Fortuna Düsseldorf II2343:241938
61. FC Köln II2335:26938
7Borussia Mönchengladbach II2335:28738
8SV Rödinghausen2433:27638
9RW Oberhausen2436:31533
10FC Schalke 04 II2228:24430
11Alemannia Aachen2116:16028
12SV Straelen2326:36-1028
13SC Wiedenbrück2229:31-226
14FC Wegberg-Beeck2222:33-1124
15SV Lippstadt 082325:39-1422
16Wuppertaler SV2124:38-1422
17VfB Homberg2322:43-2121
18SV Bergisch Gladbach 092420:44-2418
19Sportfreunde Lotte2319:46-2718
20Bonner SC2321:44-2316
21RW Ahlen2426:46-2015
Das PCC-Stadion in Homberg.
Joel Grodowski verfolgte die Schlussphase von der Tribüne aus.

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