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Totale Ernüchterung: Preußen Münster spielt nur 0:0 gegen Wegberg-Beeck

Die schöne Heimserie ist gerissen, der SC Preußen Münster schaut ernüchtert auf die maue Ausbeute der englischen Woche. Mit einem stabilen Auftritt in Lippstadt ging es los, aber dann folgten zwei enttäuschende Auftritte. Am Samstag kam der SCP über ein 0:0 gegen den FC Wegberg-Beeck nicht hinaus.

Foto: Enttäuschung pur nach Abpfiff.

Vorausgesetzt, BVB und Essen bringen ihre Spiele am Sonntag durch, hat der SCP den Anschluss verloren. Die Tabellenspitze und damit der Aufstiegskampf ist vorerst außer Sichtweite. Das ist nicht wirklich überraschend, aber trotzdem eine sportliche Enttäuschung, denn ein bisschen Hoffnung schwingt eben doch immer mit. 

Dem erneuerten SC Preußen fehlt Konstanz, fehlt trotz teilweise großer Erfahrung eben doch noch etwas Qualität. Das ist der Preis des Neuaufbaus. 

Nun denn: Trainer Sascha Hildmann hatte seine Elf auf zwei Positionen verändert. Für Naod Mekonnen rückte Gianluca Przondziono ins Team, für Osman Atilgan kam Jules Schwadorf zum ersten Startelfeinsatz nach einigen Wochen. Vor allem diese Personalie kam etwas unerwartet, weil Hildmann noch am Tag zuvor eben so einen Einsatz eher ausgeschlossen hatte. Aber ein Gespräch mit dem Mittelfeldspieler stimmte den Trainer später doch noch um. 

Schwadorf brachte durchaus Leben ins Team, hatte aber auch noch Phasen, in denen er die falschen Entscheidungen traf. 

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel, das eigentlich so zu erwarten war. Wegberg-Beeck machte nicht einmal Anstalten, sich offensiv einzubringen. Das Ziel war, sich kompakt und eng jeden Angriffen der Preußen entgegenzustemmen, den SCP zu zermürben. Und das wirkte. Die ersten Szenen des Spiels blieben überschaubar. Rembergs Kopfball nach zwei Minuten (nach Heidemann-Flanke) blieb der einzige Abschluss in der Anfangsphase. Es dauerte sogar bis zur 20. Minute, ehe die nächste Szene zu vermelden war: Grodowskis Kopfball, eher per Hinterkopf, flatterte aber auch deutlich über das Tor. 

Immerhin rückte der SCP dem Gästetor etwas mehr auf die Pelle. Schwadorfs schönen Steckpass auf Grodowski setzte der Preußenstürmer dann nur ans Außennetz. Ein, zwei kleine Ansätze zeigte der SCP noch, aber ehrlich: Es war abzusehen, wie anstrengend das werden würde. 

Vielleicht nahm die Partie nach 36 Minuten die entscheidende Wende: Grodowski hatte freie Bahn, legte den Ball am Torwart Denis Jansen vorbei und kurvte dann erfolgreich um ihn herum – doch ehe er den Ball ins leere Tor schieben konnte, langte Jansen hin. Rot gegen ihn, keine Diskussion. Nur: Hätte Grodowski nicht doch noch abschließen können? Wie auch immer: Es gab Freistoß (mit einer völlig unsinnigen Variante, die Ballbesitz für Wegberg-Beeck brachte), aber eben kein Tor. „Ich hätte lieber das Tor genommen“, seufzte der Trainer anschließend. Damit war er nicht allein. 

Kaum war Ersatzkeeper Eric Wille auf dem Platz, stand er direkt im Mittelpunkt. Noch ohne Spielpraxis brachte er den Ball direkt vor die Füße von Jules Schwadorf. Ein Riesenpatzer, den Schwadorf überhastet und volley vergab, statt mit einer halben Sekunde mehr Nachdenken zu versenken. Das war vielleicht (neben dem Platzverweis) die beste Chance des Preußenspiels. Vertan. Und so ging es torlos in die Pause. 

Rot gegen Jansen.
Niklas Hildmann (rechts) und Okan Erdogan im Zweikampf.

Sascha Hildmann reagierte nach dem Wechsel. Justin Möbius kam für Dominik Klann ins Spiel. Mehr Power für das Mittelfeld. Und wären Zuschauer im Stadion gewesen, hätten sie die erste Chance für Wegberg-Beeck überhaupt gesehen – nach 55 Minuten. Ein Kopfball von Marvin Brauweiler strich am langen Pfosten vorbei. Das war gefährlich, auch wenn das Tor den Spielverlauf natürlich grob auf den Kopf gestellt hätte. 

Der SC Preußen wurde zunehmend hektisch, ungeduldig. Dabei mahnte Hildmann von der Seite „Ruhe, Münster, Ruhe!“ Das half nur so halb. 

Nach knapp einer Stunde reklamierte der SCP, eher pro forma, einen Elfmeter nach eine Foulspiel knapp vor oder auf der Strafraumlinie. Gab es aber nicht, nur den Freistoß von Schauerte. 

Noch einmal veränderte Hildmann sein Team: Grodowski und Remberg durften runter, Atilgan und Zahn kamen rein (62.). Aber die Zeit lief den Preußen davon. 

Ja, es gab noch die eine oder andere Szene. Zahns Ablage auf Przondziono setzte der meterweit über das Tor, dann hob Schwadorf den Ball nur in die Arme von Wille. „Immer weiter, immer weiter“, rief Hildmann Kahn-mäßig von der Seite. Half das? Jedenfalls köpfte Schwadorf nach 71 Minuten den Ball nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Seine zweite richtig gute Szene. Alle Preußen rauften sich die Haare. 

Denn längst war klar, dass hier das Unentschieden in der Luft lag. Aber irgendwie fehlte beim SC Preußen viel. Da waren keine Ideen, kein vernünftiger Ball, einiges war Zufall, anderes endete in den Beinen der Gäste. 

Die letzten Szenen bekam Alexander Langlitz, der einen Abpraller nur ans Außennetz setzte – hier hatte der U19-Torwart der Gäste seine vielleicht beste Szene, als er einen Zahn-Kopfball prima wegklatschte. 

Fünf Minuten Nachspielzeit brachten dem SC Preußen rein gar nichts, weil erstens Wegberg-Beeck durch mehrere „Verletzungs“-Pausen und zweitens tatsächlich zwei eigene Konter verhinderte, dass Münster irgendeine Schlussoffensive aufs Feld brachte. 

Nein, am Ende blieb es beim 0:0 und die hängenden Schultern und die jubelnden Gäste sagten im Grunde alles. 

Ein Extraknuddel für Ersatzkeeper Eric Wille, der nichts durchließ.

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