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1:3-Niederlage: 1. FC Köln einfach zu stark für Preußen Münster

1:3-Niederlage: 1. FC Köln einfach zu stark für Preußen Münster
Am Ende blieb wie oft nur Aufmunterung vor der eigenen Kurve.

Der SC Preußen Münster hat am Ostersonntag vor allem Geschenke verteilt: Der 1. FC Köln sagte dreimal Danke, damit stand am Ende eine 1:3-Niederlage fest. Für mehr kam der SCP trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Joshua Mees aber eigentlich auch nicht in Frage. Gegen den zumindest phasenweise vorgetragenen Kölner Tempofußball lief der SCP meistens nur hinterher. Am Ende war es Johannes Schenk, der eine noch höhere Niederlage mit seinen Paraden verhinderte.

Besondere Spiele erfordern, nun ja, mindestens irgendwelche Maßnahmen. Trainer Sascha Hildmann versuchte wenigstens etwas. Defensiv sollte es eine Dreierkette aus Scherder, Mrowca und Schade richten, die dann ballbesitzabhängig ergänzt werden sollte – mit Kirkeskov oder Mees.

Es waren nicht die einzigen Änderungen im Team des SCP. Auch Daniel Kinsombi rückte ins Team, Malik. Batmaz ersetzte Holmbert Fridjonsson. Als Offensivspieler sollte Charalambos Makridis für den zuletzt glücklosen Florian Pick aushelfen. Kapitän Marc Lorenz musste ebenso wie Niko Koulis raus, beide nahmen vorerst auf der Bank Platz.

Die aktuell wichtigste Aufgabe des Teams: Erst einmal 15 Sekunden ohne Gegentor überstehen. Bei eigenem Anstoß sollte das eigentlich gelingen – und so war es dann auch. Nach knapp drei Minuten hätte es dennoch bereits 1:0 für Köln stehen können – Johannes Schenk parierte da sensationell gegen Damion Downs, der mit einem elend langen Ball mitten durch die Preußen-Kette direkt zum Abschluss kam. Das war bemerkenswert einfach.

Klaar stand der SCP von Beginn an unter Druck, setzte aber selbst hier und da erste vorsichtige Akzente. Erst ein weiter Ball auf Batmaz, den Köln noch klärte. Dann setzte Makridis nach sechs Minuten zum Strafraumdribbling an und brachte den Ball sogar stark auf Tor – aber Kölns Keeper Schwäbe klärte zur Ecke.

Wille ja, aber chancenlos

Der Wille war durchaus zu erkennen. Dass es immer dann eng wurde, wenn es Köln schnell spielte, war aber auch zu sehen. Und genau so ein schneller Spielzug führte direkt nach elf Minuten zur Kölner Führung. Makridis hatte am Kölner Strafraum den Ball, verlor das Dribbling und ab ging die Post Richtung Preußentor, wo dann Kirkeskov nicht auf dem Posten war und Schenk auch nicht mehr richtig herankam – Tim Lemperle sagte Danke, unter Schenk kullerte der Ball ins Tor und das brachte das Kölner Stadion dann endgültig zum Beben.

Die Preußen reagierten mit einer kleinen Eckenserie ohne echte Gefahr. Und weil Ulm ebenfalls früh gegen Hertha führte, stand der SC Preußen dann folgerichtig auf einem direkten Abstiegsplatz. Das alles wussten die Preußen auf dem Feld nicht – denen flogen die Bälle nur so um die Ohren. In der 17. Minute rettete Schenk allein den SCP vor weiteren Gegentoren, das war teilweise vogelwild, was Münsters Abwehrarbeit betraf. Da fiel dann ein Kopfball von Luca Waldschmidt knapp über die Querlette nach 23 Minuten fast gar nicht mehr groß ist Gewicht.

Was tun? Die Preußenfans verlagerten sich auf sehnsüchtige Gesänge („Wir Woll’n Münster siegen sehen, oh, wie wär‘ das wunderschön“), aber auf dem Platz spielte nur der 1. FC. Münsters Offensivbemühungen waren da schon seit längerer Zeit eingestellt worden, über die Mittellinie ging es in dieser Phase nur selten. Und als es der SCP nach einer halben Stunde doch mal über Kinsombi und Makridis weiter nach vorn schaffte, da legte er den Ball so oft quer, dass am Ende ein Kölner Einwurf stand, nicht einmal ein Torschuss. Das war dann eben einfach zu wenig.

Vielleicht mal mit einem der seltenen Standards? Kirkeskov wuchtete einen Freistoß nach 34 Minuten vor das Kölner Tor – aber fand keinen Abnehmer.

Mees irgendwie ins Tor, aber nur kurze Freude

Und dann das: Eher so vorschriftsmäßig trieb der SCP den Ball nach 39 Minuten mal wieder Richtung Kölner Tor. Hendrix setzte Mees mit einem guten Steckpass ein, der wiederum setzte einen Schuss aus spitzem Winkel an, der von FC-Kapitän Hubers unglücklich abgefälscht wurde und sich zur Überraschung aller zum 1:1 ins rechte Toreck senkte. Das kam mal wirklich aus der Abteilung „unerwartet“ und in etwa so konsterniert reagierte das Publikum, das phasenweise schon dachte, Köln könne das hier im Schongang nach Hause fahren.

Aber wie das so ist: Prompt setzte Köln nach, Scherder bekam im Strafraum die Hand an den Ball – und nach einem Hinweis des VAR entschied der Schiedsrichter auf Handelfmeter. Waldschmidt zielte nach rechts, Schenk ahnte die Ecke, kam aber nicht mehr heran an den wuchtigen Ball.

Der Treffer reduzierte die Chancen der Preußen auf einen Punktgewinn durchaus gegen Null. Denn Köln setzte nach, war praktisch mit jedem Angriff irgendwie gefährlich, das ging alles viel zu schnell für Münster.

Sascha Hildmann versuchte zu retten, was eigentlich nicht zu retten war: Florian Pick und Daniel Kyerewaa kamen ins Spiel, Kinsombi und Scherder mussten runter. Kinsombi setzte kaum Akzente, Scherder lieferte diesmal eine Partie zum Vergessen ab.

Nur Ansätze

Nach 67 Minuten bekam der SCP seine neuen Ecke (Köln bis dahin nur fünf), aber zuvor kamen Marc Lorenz und Holbert Fridjonsson ins Spiel (für Mees und Makridis) – Lorenz übernahm direkt die Ecke, die aber dann auch keine besondere Gefahr verströmte. Wenn es aufregend wurde, dann nur, wenn Köln wieder in Strafraumnähe der Preußen agierte. Fast trotzig versuchte es der SCP mit ungenügenden Mitteln weiter – Standards waren an diesem Ostersonntag eher nicht zielführend.

Tatsächlich bekam der SCP nach 75 Minuten aber noch fast eine Chance: Hendrix steckte im Strafraum auf Kyerewaa durch, der kam gegen Schwäbe einen halben Schritt zu spät. Aber so richtig nach Überzeugung fühlte sich das nicht an. Die Preußen agierten pflichtschuldigst, aber so etwas wie Spannung kam zu keinem Zeitpunkt auf. Aus Kölner Sicht war es ein ganz angenehmer Feiertag.

„Wir steigen auf und ihr steigt ab“, sang die Kölner Südkurve am Ende. Denkbar, dass es so läuft. Das Kölner Publikum gewann damit keinen Stilpunkte, aber am Ende war das auch egal.

Spiele am 30. Spieltag
SV 07 Elversberg1:1 (0:0)Fortuna Düsseldorf
1. FC Nürnberg2:3 (1:1)SC Paderborn 07
Eintracht Braunschweig2:0 (0:0)1. FC Kaiserslautern
FC Schalke 042:2 (1:2)Hamburger SV
1. FC Köln3:1 (2:1)SC Preußen Münster
SV Darmstadt 983:1 (1:0)Hannover 96
1. FC Magdeburg3:0 (1:0)SSV Jahn Regensburg
SSV Ulm 18462:3 (1:0)Hertha BSC
Karlsruher SC1:0 (0:0)SpVgg Greuther Fürth


30. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
11. FC Köln3046:351154
2Hamburger SV3065:382753
31. FC Magdeburg3058:421649
4SV 07 Elversberg3055:342148
5SC Paderborn 073051:411048
6Fortuna Düsseldorf3048:43548
71. FC Kaiserslautern3050:47346
81. FC Nürnberg3051:48344
9Karlsruher SC3048:50-244
10Hannover 963036:33343
11Hertha BSC3046:47-139
12SV Darmstadt 983051:47438
13FC Schalke 043050:54-438
14SpVgg Greuther Fürth3041:54-1335
15Eintracht Braunschweig3034:54-2033
16SC Preußen Münster3030:40-1028
17SSV Ulm 18463031:38-726
18SSV Jahn Regensburg3018:64-4622

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