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Thomas Röttgermann kehrt zum SC Preußen Münster zurück

In den Neunzigerjahren gehörte Thomas Röttgermann zu einem Kreativ- und Marketingteam, das den damaligen Zweitligisten auf bis dahin ganz ungewohnte Art und Weise bewarb. Jetzt schließt sich für Röttgermann der Kreis, er kehrt in neuer Funktion zum SC Preußen Münster zurück.

Der aus Steinfurt stammende Röttgermann wird nämlich dank eines einstimmigen Beschlusses als neuntes Mitglied in den Aufsichtsrat des SCP berufen, wie der Klub mitteilte. Gerade erst im Juni wurde der 61-Jährige im Preußenstadion für 30 Jahre Klubmitgliedschaft geehrt – die Verbindungen nach Münster hielt Röttgermann also über seine berufliche Karriere hinweg aktiv.

Zuletzt war er Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, wo er seinen Vertrag trotz eines entsprechenden Wunsches des Aufsichtsrats im April 2022 nicht verlängerte und den Klub durchaus nicht in völligem Einklang verließ. In den Wochen und Monaten zuvor hatte er Veränderungen im Klub gefordert, einen lange andauernden „Entwicklungsstau“ beklagt und dabei eben auch den Aufsichtsrat im Blick gehabt, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Im Klub selbst gab es während seiner Amtszeit bereits 2019 Kritik wegen einer vermeintlichen Geschäftstätigkeit für die geplante Sport-App „MySport“, die Röttgermann parallel zu seinem Vorstandsposten vorangetrieben haben soll. Von Fortunas Aufsichtsrat gab es damals Entwarnung, wohl auch auf Betreiben von Ex-Profi (und Ex-Preuße) Dirk „Susi“ Böcker, wie u.a. der „Spiegel“ schrieb. Das alles ist aber ein Düsseldorfer Thema und hat mit dem SCP nichts zu tun.

Im Juni wurde Thomas Röttgermann für 30 Jahre Mitgliedschaft beim SCP geehrt.

In Münster darf die Personalie im Gegenteil als ausgesprochen spannend bewertet werden. Denn Röttgermanns Verbindung zum Klub (und zur Region) ist klar und mit seinem Netzwerk ist der Fußballfunktionär und Politikwissenschaftler fraglos ein Gewinn. Er bringt umfassende Erfahrungen aus der Vermarktung mit – u.a. von Borussia Mönchengladbach, wohin er 1993 aus Münster wechselte, dann von Sportfive und anschließend vom VfL Wolfsburg. Zugleich ist er neben Jochen Terhaar der einzige Aufsichtsrat mit Fußball-Erfahrung aus dem Profi-Bereich. Auch das wird eine sinnvolle Ergänzung sein.

Welche Rolle Röttgermann im Team um Frank Westermann spielen wird, ist dagegen noch offen. „Wir haben sehr vertrauensvolle erste Gespräche geführt und als Aufsichtsrat sind wir davon überzeugt, dass Thomas Röttgermann eine große Bereicherung für unsere Arbeit und unsere gemeinsamen Ziele sein wird. Er stammt aus der Region und bringt sehr viel Erfahrung in den strategisch wichtigen Bereichen Infrastruktur, Organisation, Vermarktung und Kommunikation mit“, deutet Westermann immerhin die Richtung an.

Dass die Berufung keinesfalls nur regional beachtet wird, zeigt das mediale Echo. Dank Agenturmeldung ist die Personalie am Montag deutschlandweit ein Thema – Röttgermann ist eben in der Branche bekannt.

Röttgermann selbst sagt: „Ich bin nun seit deutlich über 30 Jahren im Fußball-Geschäft tätig und freue mich, jetzt beim SC Preußen meine Erfahrungen einbringen zu können. Seit meiner damaligen operativen „Preußen-Zeit“ bin ich immer Mitglied geblieben und habe mich meinem Heimatverein stets eng verbunden gefühlt. Ohne den SC Preußen und seine Bereitschaft seinerzeit neue Wege zu gehen und sich neuen Impulsen zu öffnen, wäre mein Weg im Fußball sicher nicht so erfolgreich verlaufen. Dem Verein und der Stadt Münster nun etwas zurückzugeben, ist meine Motivation für die Bereitschaft, im Aufsichtsrat mitzuarbeiten.“

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