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Sechs Kandidaten für den Aufsichtsrat – Walther Seinsch steigt aus

Der SC Preußen Münster hat nunmehr sechs Kandidaten für den Aufsichtsrat vorgestellt, die sich am kommenden Sonntag auf der Jahreshauptversammlung in Hiltrup zur Wahl stellen wollen. In Walther Seinsch steigt der Mann nach drei Jahren aus, der in Münster große Stadionpläne hatte. Er ist aber nicht der einzige Abgänger.

Die sechs alten, neuen Kandidaten sind nun endlich öffentlich, nachdem der Klub noch am Wochenende keinerlei Informationen herausgeben wollte.

Es handelt sich vorneweg um Frank Westermann, den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden, Jürgen Becker und Dr. Clemens Große Frie, die ebenfalls auch schon zuletzt Mitglied des Gremiums waren.

Wieder dabei im Kandidatenkreis ist dagegen der frühere Aufsichtsrat Dr. Bernward Maasjost – ein Rückkehrer also.

Gänzlich neu sind zwei Männer: Wilfried Roth (Jahrgang 1952, Unternehmer) und Thomas Pfeifer (Jahrgang 1987, bis 2018 für Lagardére in Münster im Einsatz). Beide „konnten gewonnen“ werden, wie der SC Preußen es formuliert.

Abschiede mit Fragezeichen

Wie schon (inoffiziell) bekannt war, scheiden Christoph Metzelder und Walther Seinsch aus. Auch Friedrich Lukas tritt nicht wieder an. Interessant: Auch der Seinsch-Vertraute Jochen Terhaar steht nicht erneut zur Verfügung – zumindest nicht als wählbarer Kandidat. Damit schwindet im Gremium möglicherweise ein Großteil der gesamten sportlichen Kompetenz. Interessant wird zudem sein, ob Terhaar weiterhin so wie bisher in die Gespräche in Sachen Stadion eingebunden bleiben wird. Dort war der frühere Abwehrspieler des SCP in den vergangenen Monaten und Jahren intensiv beteiligt. Als „Nachrücker“ (s.o.) könnte er wie schon vor drei Jahren Mitglied im Aufsichtsrat werden – ob er dazu bereit wäre, teilte der SC Preußen nicht mit.

Der Aufsichtsrat des SC Preußen muss satzungsgemäß aus sechs Mitgliedern bestehen – und offenbar kam ziemlich exakt diese Anzahl zusammen. Dass beim SCP „möglicherweise permanent Bewerbungen“ eingingen, wie es Aufsichtsratschef Frank Westermann noch am Samstag etwas salopp formuliert hatte, darf man angesichts dieser Zahl eher bezweifeln. Zusätzliche Bewerber stehen nicht Schlange – die Mitglieder können also am kommenden Sonntag nur „alles oder nichts“ wählen. Für die (übrigens geheime) Wahl genügt dabei eine einfache Mehrheit. Weder Enthaltungen noch eine Mindestprozentzahl der Stimmen spielt eine Rolle. Beim Gleichheit der „Ja“-Stimmen entscheiden die geringeren „Nein“-Stimmen.

Erreicht einer der Kandidaten (was allerdings sehr unwahrscheinlich scheint) nicht mehr Ja- als Nein-Stimmen, würde der SCP keinen beschlussfähigen Aufsichtsrat besitzen. Die Satzung des SC Preußen sagt in diesem Fall: „Sollten nicht mindestens sechs der vorgeschlagenen Kandidaten auf diese Weise von der Mitgliederversammlung gewählt werden, ist der Aufsichtsrat nicht beschlussfähig. In diesem Falle ist die Neuwahl des Aufsichtsrates ggf. unter Hinzunahme weiterer Kandidaten in einer weiteren Mitgliederversammlung spätestens nach einem Monat nach gleichem Wahlschema durchzuführen.“

Das Szenario ist allerdings angesichts der weitgehend bekannten Namen eher theoretisch.

Bis zu fünf weitere Mitglieder kann der Aufsichtsrat nachträglich berufen. Denkbar, dass die möglichen künftigen Gremiumsmitglieder hier bereits Personalien im Blick haben, die nach einer erfolgreichen Wahl benannt werden (Beispiel Terhaar). Bis dahin gilt auch hier: Es gibt wenig zu sagen.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, Jürgen Becker sei zuletzt 2016 Aufsichtsratmitglied gewesen. Becker war aber 2016 in eben dieses Gremium gewählt worden. Es entstand zudem der Eindruck, dass Jochen Terhaar aus dem Gremium ausscheidet – er stellt sich jedoch lediglich nicht zur Wahl. Ich bitte diese Fehler zu entschuldigen.

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