Zum Nachlesen: Liveticker von der JHV des SC Preußen Münster
Der SC Preußen Münster führt am Sonntag, 27. Juni, seine Mitgliederversammlung durch. Die war im Januar wegen der Infektionslage verschoben worden und findet nun als Open Air im Preußenstadion statt. 100ProzentMeinSCP berichtet im Liveticker …
13.49 Uhr: Verschiedenes? Gibt es wohl nicht. Daher geht diese Versammlung hier zu Ende.
13.40 Uhr: Benny Sicking spricht zum Thema Leitbild. Inhaltlich sei bisher noch nichts geschehe, dafür aber strukturell und logistisch. Im Januar 2023 soll ein Leitbild zur Abstimmung vorgestellt werden – daran werde man zügig, aber mit Qualität arbeiten. Der Zeitraum wirke lange, aber es gehe um Akzeptanz und daher auch die breite Einbindung von vielen Interessierten. Das alles geschehe ehrenamtlich, auch das erfordere eben mehr Zeit.
Hintergrund Leitbild:
Christoph Strässer ist als Klubchef verantwortlich für das Projekt, die Leitung und auch Koordinierung liegt in den Händen von Benny Sicking. Strukturell wird das Leitbild derzeit über drei Ebenen betreut: Als Referenzgruppe dienen im Grunde diverse Ansprechpartner aus dem Verein, aus dem Kreis der Sponsoren, Aufsichtsrat, KGaA, FANport, Preußenfans, darunter auch Vertreter aus dem Bereich der Ultra-Szene, Ehrenamtler oder Jugendabteilung. Sie alle liefern Input, Gedanken, Anregungen. Aus diesen vielen verschiedenen Facetten erarbeitet eine Projektgruppe (Alexandra Bexten, Benny Sicking, Claudia Brannekemper, Jan-Philipp Rotthowe, Marcel Fark, Martin Stadelmann, Sven Averesch) dann die Maßnahmen und führt die Gedanken zusammen, liefert damit Entscheidungsgrundlagen.
Über das Vorgehen und die Umsetzung entscheidet letztlich die Leitungsrunde, die aus Vertretern des Präsidiums, des Fanprojekts und der Geschäftsstelle des Klubs besteht.
13.35 Uhr: Christoph Strässer ergreift noch einmal das Wort. Er will das Projekt „Schulpartnerschaften“ ins Bewusstsein rufen. Eine Vereinbarung soll mit allen interessierten Schulen ins Leben gerufen werden. Am Montag werde es eine gemeinsame Veranstaltung mit 12 Partnerschulen geben, in der konkrete Kooperationsvereinbarungen über gemeinsame Aktivitäten getroffen werden. „Eine tolle Sache.“ Strässer verweist darauf, dass in den vergangenen Tagen die Marienschule und das Kant-Gymnasium ihre Entlassfeiern im Stadion durchgeführt hatten. „Das war unfassbar schön.“
13.23 Uhr: Es geht nun zum Thema „Beiträge“. Ole Kittner wird nun etwas sagen. Er stellt das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ vor, das im Verein gerade unterstützt wird. Kittner begleitet das als ausgebildeter Psychologe. Es gehe dabei um den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Kittner betont, dass das Thema sexuelle Gewalt eben Teil der Gesellschaft sei. „Das ist schwer nachzuvollziehen für die meisten von uns, hoffentlich alle.“ Kittner will Aufmerksamkeit schaffen für das Thema. „Das ist schwierig und unangenehm, aber es ist wichtig. Wir wollen das aktiv in den Fokus rücken.“ Man habe sich vernetzt, lokal und überregional, u.a. mit dem Stadtsportbund der Stadt Münster. Konkret: Wer im Verein mit Nachwuchsspielern arbeiten möchte, benötigt ein polizeiliches Führungszeugnis und muss einen Verhaltenskodex einhalten. Risiken sollen minimiert werden, Trainer werden regelmäßig geschult. Man sei derzeit auch dabei, die Eltern der Jugendteams über alle Maßnahmen zu informieren. Kittner betont, dass es hier um Klarheit gehe, um deutliche Spielregeln, aber sicher nicht um einen Generalverdacht.
13.21 Uhr: Es geht nun um die Nachwahl für den Revisionsausschuss. Zwei Kandidaten müssen gewählt werden, zwei Kandidaten stehen zur Wahl. Das dürfte wohl auch zügig über die Bühne gehen.
Und so ist es: Die Wahl erfolgt mit breiter Zustimmung und ohne Gegenstimme.
13.19 Uhr: Der Wind im Stadion bläst die Sonnenschirme auf dem Podium um. Jostmeier nimmt es gelassen: „Hinter den Schirmen ist nix passiert..“ Es wird kurz gerichtet, geht nun gleich weiter.
13.18 Uhr: Knackige Wahl… der Ehrenrat wird direkt wiedergewählt. Das dauerte nur zwei Minuten.
13.16 Uhr: Das Präsidium wird ohne Gegenstimme entlastet für das Geschäftsjahr 2019/2020.
13.08 Uhr: Es folgen Berichte des Revisionsausschusses und des Ehrenrats. Detlef Harms und Hannes Pfeiffer berichten. In aller Regel ist es so, dass diese wenig Anstößiges enthalten und mehr oder weniger als eine Art Aufzählung der Sitzungstermine zu verstehen sind. Falls sich hier etwas ändert, sagen wir Bescheid.
Der Ehrenratschef Hannes Pfeiffer berichtet: Erstmals wurde ein Vereinsmitglied aus dem Klub ausgeschlossen – wegen einer Verurteilung für schweren Kindesmissbrauch. Es habe auch einen mittelbaren Vereinsbezug gegeben, so Pfeiffer. Man hab den Ausschluss vollzogen mit Blick auf die Betroffenen und auch das Ansehen des Klubs.
12.49 Uhr: Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden Frank Westermann. Sein Bericht fällt knapp aus, die Arbeit sei lösungsorientiert gewesen. Drei Themenbereiche nennt er besonders: Über die wirtschaftliche Lage sei der Aufsichtsrat immer informiert gewesen. Es sei ein „Kampf“ gewesen in schwierigen Zeiten. Den DFB sehe er mittlerweile „kritisch“, auch mit Blick auf die seltsamen Regelungen in Sachen Insolvenzrecht bei Klubs. „Es gab keinen Anlass, diese Regel über einen 9-Punkte-Abzug zu ändern.“ Es sei dem SCP gelungen, den Klub am Leben zu erhalten.
Zum Sport: Es sei eine frustrierende Zeit gewesen im vergangenen Jahr. „Wir konnten vielleicht zu spät Sascha Hildmann verpflichten. Aber das ist Geschichte.“ Wichtig sei, dass ein Umbruch erfolgreich angestoßen worden sei. „Kompliment an Peter Niemeyer, der ein schlagkräftiges Team zusammenstellen konnte. Das Gerüst ist da, darauf können wir aufbauen.“
Und zum Stadion: „Die Westkurve wird abgerissen, das ist ein erstes großes Signal.“ Der komplette Neubau sei politisch nicht gewollt gewesen, aber jetzt gehe man die Sanierung mit voller Energie an. „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“ Dazu habe man einen konstruktiven und vertrauensvollen Weg gefunden mit der Stadt. „Das Stadion wird kommen, das sage ich mit vollster Überzeugung.“ Es sei insgesamt gewollt.
Fragen aus dem Publikum zum sportlichen Bereich
Frage aus dem Publikum: Warum habe Niemeyer den Trainer nicht erwähnt? Niemeyer antwortet, dass er sehr gut mit Hildmann zusammenarbeite und Christoph Strässer den Trainer ja bereits erwähnt hatte.
Noch eine Frage nach den beiden neuen Trainingsplätzen: Wann kommen die? Niemeyer: „Ein leidiges Thema… ich bin zuversichtlich, dass die Plätze im Sommer 2022 da sind, zumindest der Kunstrasen. Der Naturrasen wird etwas Wachstumszeit benötigen.“ Die Plätze seien auch notwendig, um ein NLZ zu errichten.
Ein Fan aus Kaiserslautern im Preußen-Trikot entschuldigt sich für 1951, freut sich über die „Münster-Leihgaben“ Antwerpen und Klingenburg und regt ein Freundschaftsspiel zwischen dem FCK und Preußen Münster an. Er regt auch eine Art Jugendstipendien an, mit denen Nachwuchsspieler in Münster gehalten werden könnten. Burkhard Brüx verrät: Zum 70. Geburtstag des Endspiels 1951 Ende Juni werde es einen kleinen Film geben, aber angesichts der Niederlage 1951 werden man „sicher keinen Autokorso“ machen. (Gelächter)
12.33 Uhr: Sören Weinfurtner berichtet nun aus dem Nachwuchsbereich. „Es ist wohl das erste Mal, dass jemand aus der Nachwuchsabteilung einen eigenen Bericht halten darf.“ Weinfurtner will nicht viel auf einzelne Teams eingehen. „Das macht wenig Sinn, weil die letzten beiden Spielzeiten annulliert wurden.“ Auch ohne Nachwuchsleistungszentrum mische man im Konzert der Großen mit. Alle Teams bis auf die U14 spielten in den höchsten Spielklassen und die U14 lag zum Saisonabbruch aussichtsreich auf Platz 1. „Es gibt in Deutschland keinen anderen Klub, der ohne NLZ fast überall in den höchsten Ligen spielt. Dass diese Tatsache auch überregionale Beachtung findet, zeigen Aussagen wie die von Oliver Ruhnert von Union Berlin, der sich lobend über den SC Preußen geäußert hatte.“
Weinfurtner berichtet auch von vielen strukturellen Maßnahmen, die insgesamt zur Vernetzung auch mit anderen Trainern und Fachleuten führen sollen. Auch von einer Erneuerung der Schul-Partnerschaften, die mit mehr Leben gefüllt werden sollen. „Das NLZ bleibt aber ein großes Thema, ein Wunsch, ein Traum, den wir uns erfüllen wollen. Wir leisten ganz gute Arbeit, aber die fällt immer schwerer. Das liegt daran, dass viele andere Vereine an uns vorbeigezogen sind. Das beeinflusst die Kaderplanung, die Konkurrenz bleibt groß. Unseren Talenten fehlt fast ein Jahr Trainings- und Spielpraxis. Die Herausforderungen sind enorm, aber das wir alle antreiben. Sportlich werden wir sicher in allen Ligen ein Maximum herausholen müssen.“
12.25 Uhr: Sportchef Peter Niemeyer darf unter Applaus ans Podium. Niewöhner trocken: „Der letzte Sportchef hat nicht so einen Applaus erhalten …“ Huihuihui.
Niemeyer beginnt einen kleinen Rückblick auf seinen Start Mitte Juli 2020. „Wir haben es damals geschafft, einige Profis zu halten und einige dazuzuholen. Anfangs fehlte noch ein Stürmer, den wir später mit Gerrit Wegkamp holen konnten. Mir war wichtig, junge Spieler aus dem eigenen Klub und der Region zu finden und zu binden. Das ist uns gelungen.“
Wenn er zurückschaue auf die Saison, denke er an die holprige Vorbereitung. „Wir hatten wenig Spieler, viele Probespieler, einige hatten Fitness-Probleme. Das war schwierig. Wir sind aber gut in die Saison gestartet, aber im Herbst hatten wir einen kleinen Einbruch. Der war erklärbar und ein bisschen auch erwartet. Wir haben aber dann eine super Rückrunde gespielt.“
Der SCP habe erstmals seit 2014 den Westfalenpokal geholt, sei auf 78 Punkte gekommen. Niemeyer verweist auf zahlreiche Spieler, die schon die Jugendteams des SCP durchlaufen hätten. „Es ist wichtig Strukturen zu schaffen. Davon bin ich überzeugt, dass man ein Fundament braucht, um einen Aufbruch zu schaffen.“ Es sei gelungen, aus „Preußen wieder ein Gefühl zu machen“, auch durch Umbauten im Kabinentrakt. Niemeyer bezieht sich auf die Gestaltung der Spielerbereiche in der Tribüne, die nun deutlicher ein Klubgefühl und Selbstbewusstsein erzeugen. Niemeyer sagt auch, dass es gelungen sei, Sören Weinfurtner als Jugendkoordinator zu binden.
„Wir haben für die neue Saison ein super Gerüst haben. Wir wollen sicher noch ein paar Spieler holen.“ Sein Dank gelte an alle Mitarbeiter, die Unterstützung anböten. Seinen Vortrag schließt er mit der Hoffnung, demnächst wieder vor Fans Siege zu holen.
12.21 Uhr: Bernhard Niewöhner sagt: „Wir leben noch.“ Und das sei keine Selbstverständlichkeit. Das liege auch an der Treue der Sponsoren, der Fans, auch der Geschäftsstelle. „Ganz großes Kino, alle haben mit in die Speichen gegriffen. Ohne das wären wir heute nicht mehr in einer Generalversammlung des e.V. mit einem Bericht über Profisport …“
Es gebe Signale für weitere Kapitalzeichnungen, so Niewöhner. Das wäre allerdings wirklich bemerkenswert, denn bisher hatten sich die Hoffnungen auf Kapitalzuflüsse überhaupt nicht realisiert. Sollte sich hier also etwas tun, dürfte das langsam auch Wirkung zeigen auf das verfügbare Kapital.
12.00 Uhr. Finanzen!
Die Bilanz des Vereins
Der SC Preußen Münster e.V. kommt im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf einen Jahresfehlbetrag von 2108 Euro. Im Vorjahr stand dort ein Plus von 10.560 Euro. Das ging vor allem mit einem Rückgang der betrieblichen Erträge zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr fehlten dort rund 37.000 Euro.
Die Bilanz der KGaA:
Im Geschäftsjahr hat die KGaA Umsatzerlöse in Höhe von 6.329.169 Euro erwirtschaftet. Das sind rund 754.000 Euro weniger als noch im Vorjahr 2018/2019 – als der SCP ohne Corona spielte. Mit übrigen betrieblichen Erträgen belief sich die Erlös-Summe 2019/2020 auf 7.513.613 Millionen Euro (Vorjahr 7.920.599 Euro).
Der Klub musste im Geschäftsjahr 2019/2020 Rückstellungen berücksichtigen durch fehlende Leistungen im Bereich von Sponsoring.
Insgesamt steht ein Minus von 966.418 Euro zu Buche (Vorjahr -1.419.145 Euro). Die Bilanz enthalte noch keine Zuschüsse, die ja erst nach Ende des Geschäftsjahres aktuell wurden, erklärt Bernhard Niewöhner, kaufmännischer Geschäftsführer der KGaA.
Der deutlichste Rückgang bei den Ausgaben ging 2019/2020 auf die Kappe der ersten Mannschaft: Statt noch 3,34 Millionen Euro investierte der SCP in der Abstiegssaison nur 2,77 Millionen Euro in die Profi-Mannschaft. Hier dürften sich u.a. Abgänge wie die von Martin Kobylanski oder René Klingenburg bemerktbar gemacht haben.
Im Detail:
Berichte des Präsidiums
Präsidiumsmitglied Bernd Homann berichtet über „Kommunikationsaktivitäten“. Der Klub präge das öffentliche Bild vor allem sportlich, auch medial. „Preußen ist digital der reichweitenstärkste Viertligist in Deutschland“, auch ein Verdienst der Medienabteilung. Der SCP stehe aber auch für Werte und eine Haltung. „Wir wollen uns neben dem sportlichen Standbein auch ein öffentlichkeitswirksames Fundament schaffen. Wir haben eine Verantwortung, wollen dies noch ausbauen und eine noch breitere Öffentlichkeit herstellen, auch außerhalb des Sports.“ Man setze sich für CSR-Projekte (corporate social responsibility) ein. Dafür stehe man „Gemeinsam adlerstark“ ein, hier werden gemeinsam Gutes getan. „Preußen ist Sympathieträger in Stadt und Umland. Mediale Strahlkraft lässt gesellschaftliches Engagement deutlich werden.“ Homann verweist auf einen künftigen Beirat, der für Bildung, Jugendförderung und Engagement für Menschen mit Behinderung steht. Diese Bereiche sollen dauerhaft finanziert werden und in die Kampagne „Gemeinsam adlerstark“ integriert werden. Wie das finanziert werden könne? Man wolle Partner an Bord holen, die z.B. für jedes Preußentor Geld für das Projekt zahlen. „Wir wollen die gute und breite Plattform des SCP weiter öffnen, um in der gesellschaftlichen Akzeptanz Punkte zu sammeln.“ Die Idee sei, viele Aktionen unter dieses eine Dach zu stellen. „Wir können uns auch auf eine Fortsetzung der Imagekampagne freuen, wir arbeiten gerade an weiteren Motiven und Aussagen.“ Ziel sei, den SCP noch sichtbarer und erlebbarer zu machen.
Burkhard Brüx, Präsidiumsmitglied, spricht über Themen aus der Fanszene und Mitgliederschaft. „Der SCP verfügt aktuell 2122 Mitglieder.“ Brüx erinnert noch einmal an die Spiele im vergangenen Frühjahr. „Es wurden nach dem Abstieg viele Weichen richtig gestellt.“ Der Dank gelte den Fans und auch den Sponsoren, die dem Klub die Treue gehalten hätten in dieser schwierigen Zeit. Er berichtet auch über die AG Stadion, die aus Fankreisen ins Leben gerufen wurde. Brüx wünscht sich, dass man innerhalb des Klubs noch mehr zusammenwachse. „Preußen Münster kann viel mehr sein als nur Fußball“, so Brüx.
Der Bericht des Präsidenten
„Der Bericht, den ich heute halte, ist etwas ungewöhnlich.“ Strässer berichtet über ein Geschäftsjahr, das bereits ein Jahr (!) zurückliegt. Auch das laufende Geschäftsjahr ist fast beendet. Aber es habe sich ja auch eine Menge geändert. Die bisher letzte JHV fand im Januar 2020 statt – „das ist wie aus einer anderen Welt, aus einer anderen Zeit“, so Strässer. Preußen Münster spielte da noch in der 3. Liga, gerade erst war Trainer Sascha Hildmann als neuer Trainer vorgestellt worden. „Das war damals eine richtige Entscheidung, wir alle profitieren von dem Einsatz des Trainers. Herzlichen Dank an ihn.“ (Applaus)
„Wir haben eine spannende Saison hinter uns gebracht. Wir haben auch hier im Stadion schwierige Zeiten erlebt.“ Strässer erinnert an das Spiel bei Viktoria Köln im März 2020 – ein Spiel, das den SCP fast richtig vorangebracht hätte. Der Platzverweis habe das Spiel gedreht, „da haben wir gemerkt, es wird eng“. Strässer bekräftigt noch einmal die Haltung, dass die Saison 2019/2020 nicht regulär beendet worden sei in Corona-Zeiten. „Aber das ist nun Schnee von gestern.“ Nach dem Abstieg habe die Frage im Raum gestanden, wie es weitergeht. „Wir waren uns bewusst, dass hier keine Entwicklung automatisch erfolgen würde.“ Man habe sich aber schnell zusammengefunden und eine Leitlinie entwickelt, „damit aus dem Umbruch ein Aufbruch wird“. Das sei Stück für Stück auf den Weg gebracht worden, „wir ziehen hier alle an einem Strang und das auch in eine gemeinsame Richtung“. Man schaue im Umfeld schon wieder mit „großem Respekt“ auf den Weg des SCP.
Strässer spricht über das Stadion. „Neben dem alten Charme genügt dieses Stadion natürlich überhaupt nicht den Ansprüchen an ein modernes Stadion.“ Strässer betont, dass in der Stadt alle gemeinsam daran arbeiteten, das Stadion umzubauen. „Das war ein hartes Stück Arbeit, daran haben viele mitgemacht. Anfang 2022 wird in der Westkurve abgerissen, dafür stehe ich! Im nächsten Jahr rollen die Bagger, es geht voran. Wir werden in einer neuen Arena spielen und Spaß daran haben. Das ist ein Quantensprung.“
Strässer verweist auch auf verschiedene Veranstaltungen mit Preußenbezug, darunter eine Ausstellung über jüdische Sportler in der Stadt. „Schaut euch das an!“ Der SCP habe sich daran beteiligt, diese Ausstellung nach Münster zu holen. Strässer ist froh darüber, dass der Klub sich so auch in der Stadtgesellschaft zeigen könne.
Strässer zur Entwicklung des Fußballs: „Wir entwickelt sich der Sport? Ich habe die Sorge, dass sich der Fußball entfremdet von der Idee, miteinander zu kämpfen um Punkte, der aber auch zusammenführt. Zwei Beispiele dazu: Die Diskussion um die Austragung eines Spiels in London – ich finde es unerträglich, dass die UEFA zu dieser Veranstaltung 2500 Funktionäre und Sponsoren einlädt, keinerlei Vorsorge trifft. Das gehört sich nicht, das ist dem Ansehen des Fußballs abträglich. Und das zweite: Manche stellen die Frage, was kümmert ihr euch um Politik? Ich glaube, Fußball existiert nicht in einem Vakuum. Ich sage persönlich: Wenn sich ein großer internationaler Verband wie die FIFA entscheidet, eine WM in Katar durchzuführen, ist das nicht mehr meine Sache. In so einem Land kann so eine WM nicht durchgeführt werden!“ (Applaus)
Strässer ergänzt: Im Preußenstadion hat weder Homophobie noch Rassismus oder Diskriminierung einen Platz, das werde man hier auch immer zeigen.
11.29 Uhr: Nun beginnen die Reden zur Lage der Nation… zunächst der Präsident Christoph Strässer.
Es sind 218 Mitglieder anwesend, davon 195 stimmberechtigt.
11.27 Uhr: Protokoll des Vorjahres? Wird genehmigt.
11.17 Uhr: Nebenbei: Manfred Henning, Träger der Goldenen Ehrennadel mit Brillanten, feiert heute seinen 84. Geburtstag.
11.13 Uhr: Es folgen nun Ehrungen, darunter auch eine für den aktuellen Vereinspräsidenten Christoph Strässer, der seit 25 Jahren Vereinsmitglied ist. Gleiches gilt für Hubert Westrup.
Für 30 Jahre Mitgliedschaft werden geehrt: Thomas Herda (bis 2005 Präsident des SC Preußen Münster), Detlef Harms, Claus-Jürgen Möller und Jonas Panning.
Zwei Mitglieder werden für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Oliver Brück und Kilian Schnitker.
Jeweils 50 Jahre Mitglied im SC Preußen sind Hans Peter Henze und Dieter Heveling.
Es folgen Ehrungen für besonders lange Zeiträume: Hans-Werner Jäger ist seit 60 Jahren Mitglied, Wolf-Rüdiger Adler und Manfred Hürländer kommen auf sagenhafte 65 Jahre Mitgliedschaft.
Und mit 70 Jahren Vereinsmitgliedschaft steht Hans Schulze-Erdel ganz oben – der Dank des SCP gilt allen für ihre Treue.
11.10 Uhr: Versammlungsleiter ist erneut Martin Jostmeier. Zunächst steht die Ehrung der verstorbenen Mitglieder auf der Tagesordnung. So gehört’s sich seit ewig. Der SCP erinnert sich u.a. auch an frühere Spieler, Verantwortliche, darunter beispielsweise Reinhold Schmelzerm, Hubert Heide oder Preußens Bundesliga-Torschütze Falk Dörr oder auch Gönner und Sponsor Willi Tandetzki.
11.07 Uhr: Präsident Christoph Strässer begrüßt die Gäste, darunter u.a. Sportchef Peter Niemeyer (verfrüht aus dem Nordsee-Urlaub zurück).
11.02 Uhr: Verspätet, aber es geht wohl jetzt langsam los…
10.58 Uhr: Gleich geht’s los, das Präsidium sitzt bereits auf dem Podium.
Vorbericht
Eine digitale Ausgabe der JHV war dem Verein offensichtlich entweder zu komplex oder zu unsicher – und sicher auch zu unpersönlich. Vermutlich eine gute Entscheidung, nachdem unlängst ähnliche Veranstaltungen auf Schalke oder in Dresden wegen technischer Probleme abgebrochen werden mussten. Mit der Präsenzveranstaltung geht der SCP auf Nummer Sicher. Zudem bewies der Klub gerade erst bei mehreren Abi-Entlassfeiern im Stadion, dass Veranstaltungen wie diese gut durchführbar sind.
Start der JHV ist am Sonntag um 11 Uhr.
Organisatorisches
Der Einlass bzw. die Anmeldung findet am Sonntag ab 9.30 Uhr direkt vor der Haupttribüne statt. Es besteht eine Maskenpflicht, lediglich auf dem Sitzplatz darf bei Einhaltung des Mindestabstands die Maske abgenommen werden. Alle Mitglieder müssen sich mit Klubausweis oder Lichtbildausweis anmelden. Die Luca-App dient der Kontaktverfolgung. Mitglieder ohne Handy können vor Ort ein Formular ausfüllen. Sitzplätze gibt es in den Blöcken C und D. An den VIP-Theken gibt es Getränke.
Die Tagesordnung der JHV 2020:
- Begrüßung
- Gedenken an verstorbene Mitglieder
- Ehrungen
- Genehmigung des Protokolls 2019
- Bericht des Präsidiums
- Bericht des Aufsichtsrats
- Bericht des Revisionsausschusses
- Bericht des Ehrenrats
- Entlastung des Präsidiums für das abgelaufene Geschäftsjahr
- Wahl des Ehrenrats
- Nachwahl zum Revisionsausschuss
- Beiträge
- Sonstige Anträge
- Verschiedenes
Guten Tag,
Ich wäre gern wegen meines 65 jährigen Mitgliederjubiläums zur heutigen Versammlung gekommen, muss mich aber leider wegen eines Krankenhausaufenthalts in Ahlen entschuldigen.
Glückwünsche zu dieser Treue! Und natürlich gute Besserung!