Christoph Strässer tritt nicht wieder als Präsident an
Es war keine Überraschung mehr. Wer die Aussagen von Christoph Strässer in den vergangenen Jahren verfolgt hat und auch das jüngste Interview mit dem Präsidenten gelesen hat, dürfte geahnt haben, dass sich die sechsjährige Amtszeit des nun 73-Jährigen einem Ende zuneigt.
Vor wenigen Tagen hatte Strässer im Interview mit 100ProzentMeinSCP erklärt, noch im Dezember Klarheit schaffen zu wollen. Und so teilte es der SC Preußen Münster dann am Dienstag mit: Strässer wird am 15. Januar nicht erneut als Präsident zur Verfügung stehen. Das habe er den Gremien „frühzeitig und transparent“ mitgeteilt. Zuletzt war er 2020 vom Aufsichtsrat berufen worden.
Wie geht es also nun weiter? Zunächst wird im Januar ein neuer Aufsichtsrat gewählt, der wiederum wird dann den neuen Präsidenten ernennen wird, der dann auch die weiteren Präsidiumsmitglieder vorschlagen wird.
Die Zeichen stehen zumindest im Aufsichtsrat auf Kontinuität, nachdem viele aus dem Kreis des Aufsichtsrates für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stünden.
Aber wer wird nun Präsident? Eher wenig wahrscheinlich ist, dass es jemand wie Thomas Röttgermann sein wird, der erst vor kurzem ins Gremium berufen wurde. Gerüchteweise kursiert der Name des aktuellen Aufsichtsratsmitglieds Bernward Maasjost, aber dazu gibt es natürlich und erwartungsgemäß weder Dementi noch Bestätigung. Annehmen darf man, dass der oder die Neue (man wartet eigentlich noch immer auf die Berufung oder Wahl wenigstens einer einzigen Frau im rein männlichen Klub) eine Verwurzelung in der Stadt vorweisen sollte.
„Wir hatten durch das offene und vertrauensvolle Vorgehen von Christoph Strässer Gelegenheit, uns über geeignete Kandidaten für die Nachfolge Gedanken zu machen, die wir insbesondere unseren Mitgliedern in Kürze vorstellen möchten“, sagt Aufsichtsratschef Frank Westermann, der selbst wieder zur Wahl steht. Westermann hat mit seinen Kollegen auch weitere Pläne: Das fünfköpfige Präsidium des Vereins soll auf bis zu sieben Personen ausgeweitet werden – dazu ist eine Satzungsänderung notwendig, die der Aufsichtsrat vorbereitet hat. Mit der Erweiterung will der Klub die anstehenden Aufgaben breiter verteilen.
Strässer selbst will auch gar nicht ganz und gar von der Bildfläche verschwinden, sondern dem Klub beratend zur Seite stehen, wie er sagt. „Dieses wichtige Signal ermöglicht die Fortsetzung der professionellen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit allen am Stadionprojekt beteiligten Personen und Institutionen“, heißt es dazu beim Klub.
Den Verein sieht Strässer für die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt: „Ich habe ein gutes Gefühl und glaube, dass keine offenkundigen oder auch versteckten Risiken lauern. Die bisherigen drei Jahre in der Regionalliga waren sicher keine verschenkten Jahre. Wir konnten die Zeit nutzen, um den Verein von unten wieder neu aufzubauen und ein gutes Fundament zu schaffen. Wir sind gut vorbereitet, das soll auch das Signal nach außen sein. Wir haben eine stabile Basis, auf der wir uns sportlich und außersportlich weiterentwickeln können.“