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Auch Aufsichtsrat Thomas Röttgermann wirft hin

Auch Aufsichtsrat Thomas Röttgermann wirft hin
Thomas Röttgermann.

Im Hintergrund knirscht es offensichtlich beim SCP: Thomas Röttgermann hat den Aufsichtsrat des SCP verlassen. Der SC Preußen Münster nennt diese Personalie höflich einen „Wechsel“, dabei ist es ein vorzeitiger Abgang. Röttgermanns Platz nimmt nun Tim Schwencke ein, der im Januar 2023 schon zur Wahl stand, damals aber von den Mitgliedern knapp nicht ins Gremium gewählt worden war.

Über Röttgermanns Abschied war schon vor einigen Monaten gerüchteweise gesprochen worden. Das war im Juli, als auch Christian Pander das Präsidium des SCP verließ, in das er erst Anfang 2023 eingetreten war. Offiziell heißt es, Röttgermann werde der Geschäftsführung und dem Club mit seiner Erfahrung und Expertise weiterhin bei der „Professionalisierung der Strukturen und bei projektbezogenen Themen zur Fortentwicklung des Clubs beratend“ zur Verfügung stehen.

Damit verliert der SCP binnen kurzer Zeit die beiden Gremienmitglieder mit konkreter Erfahrung im Profisport. Pander, ehemaliger Nationalspieler, sowie Röttgermann als langjähriger Funktionär und zudem Wegbereiter des frühen Marketingbereichs beim SCP Anfang der Neunzigerjahre sollten eigentlich ihre Expertise in den Klub einbringen. Umso seltsamer klang es schon im Juli, als Pander seinen Abschied aus dem Präsidium mitteilen ließ: „Ich habe mich hier mit meiner Erfahrung, mit meinen Kontakten und mit meiner Expertise gern als Präsidiumsmitglied eingebracht. Mit dem Aufstieg ist der nächste erfolgreiche Schritt gegangen, sodass ich mich beruhigt weiteren Aufgaben widmen kann.“

Für so einen Abschied tritt man eigentlich nicht die dreijährige Amtszeit im Präsidium an. Auch die Umstände von Panders Rückzug nach knapp der Hälfte seiner Amtszeit blieben zumindest fragwürdig.

Der Aufsichtsrat des SCP 2023: Thomas Pfeifer, Friedrich Lukas, Frank Westermann, Jürgen Becker, Thomas Röttgermann, Wilfried Roth (v.l.)

Röttgermann wiederum war 2022 erstmals 2022 als kooptiertes, also zusätzlich vom Aufsichtsrat berufenes Mitglied in das Gremium eingetreten und wurde dann 2023 von den Mitgliedern des Vereins auch ganz offiziell gewählt. Aufsichtsratschef Frank Westermann hatte schon 2022 betont: „Als Aufsichtsrat sind wir davon überzeugt, dass Thomas Röttgermann eine große Bereicherung für unsere Arbeit und unsere gemeinsamen Ziele sein wird. Er stammt aus der Region und bringt sehr viel Erfahrung in den strategisch wichtigen Bereichen Infrastruktur, Organisation, Vermarktung und Kommunikation mit.“ Die Richtung war klar. Röttgermann selbst sagte damals: „Dem Verein und der Stadt Münster nun etwas zurückzugeben, ist meine Motivation für die Bereitschaft, im Aufsichtsrat mitzuarbeiten.“

Aus welchen Gründen auch immer – die „Bild“ schrieb im Sommer schon von „atmosphärischen Störungen“ mit der Klubspitze – Röttgermann jetzt seinen Abschied nahm: Die einst erhofften Vorhaben ließen sich offensichtlich nicht wie gewünscht umsetzen.

In der Klubmitteilung wird erst gar nicht auf die Gründe für Röttgermanns Abschied eingegangen, was in der Regel schon vielsagend ist und nicht gerade beispielhaft für „gegenseitiges Einvernehmen“ steht. Stattdessen steht dort nur, dass nach Röttgermanns Ankündigung „umgehend“ eine Nachfolgeregelung in die Wege geleitet worden sei.

Diese Nachfolge übernimmt nun Tim Schwencke (Mitglied des Vorstands und Finanzvorstand der Saria-Gruppe). Schwencke war im Mai 2023 zuletzt als kooptiertes Mitglied in den Beirat der KGaA berufen worden. Jetzt tritt er offiziell in den Aufsichtsrat ein.

Tim Schwencke während der JHV 2023.

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