Ausverkauftes Haus gegen Freiburg II

Und weiter geht der wilde Ritt mit dem SC Preußen Münster in der 3. Liga. Wenn am Sonntagnachmittag zur eher unschönen Anstoßzeit (16:30 Uhr) das Spiel gegen den SC Freiburg II angepfiffen wird, ist das Preußenstadion ausverkauft. Zwar gibt es auch am Tag zuvor noch hier und da vereinzelte Rückläufer im Ticketshop, aber voll wird es. Die Saisonrekordkulisse ausgerechnet gegen eine Zweitvertretung? Es ist schon eine seltsam-schöne Saison.

Voll bedeutet: 12.974 Zuschauer werden im Preußenstadion sein, die beste Kulisse der Saison. Möglich wurde dies, weil Freiburg überraschungsfrei nicht von vielen Fans begleitet wird und der Gästebereich daher den Preußenfans zugeschlagen werden darf. Als Familienblock bekommt der Bereich am Sonntag eine (in dieser Saison einmalige) Sondernutzung.

Ein paar Fragezeichen gibt es allerdings noch vor der Partie. Zunächst kommt der SC Preußen mit der Negativ-Empfehlung von zwei Niederlagen in Folge. Die Serie ist beendet, der SC Preußen führt die Rückrundentabelle allerdings noch immer mit 29 Punkten an. Freiburg dagegen könnte bereits vor Anpfiff auch rechnerisch abgestiegen sein – abhängig u.a. vom Spiel in Mannheim (gegen Essen). Sollte der Waldhof gegen Essen gewinnen, wäre Freiburg pünktlich zum Spiel in Münster zurück in der Regionalliga. Gleiches würde im Falle einer Niederlage oder eines Unentschieden in Münster gelten, unabhängig von allen anderen Partien.

In Freiburg (im Vorjahr noch Vizemeister) steht ein Umbruch an, Trainer Stamm hat seinen Abschied zum Saisonende bereits angekündigt. So richtig Druck auf dem Kessel ist bei Freiburgs U23 ohnehin nicht (mehr). Ein Trainerwechsel stand nicht zur Debatte, das Team spielt nicht in allererster Linie um Plätze, sondern ist eben ein Ausbildungsteam. Das macht die Sache am Sonntag anspruchsvoll, was zuletzt Dynamo Dresden zu spüren bekam, als sich der Aufstiegsaspirant trotz einiger Chancen die Zähne an der Freiburger Defensive ausbiss. Und ja, auch die Preußen selbst dürften unangenehme Erinnerungen an das Hinspiel haben. Trotz teilweise großer Überlegenheit kam der SCP nur zu einem 2:2, seinerzeit rettete Andrew Wooten in der Nachspielzeit wenigstens noch diesen einen Punkt. Schlusslicht? Das ist nur theoretisch. Am Sonntag wird es harte Arbeit werden – aber wann gilt das in dieser 3. Liga nicht?

Blöd, dass der SCP noch um ein paar Spieler bangen muss. Dominik Schad fällt sicher aus. Aber auch Joel Grodowski hat Kniebeschwerden und musste unter der Woche im Training aussetzen. Ob er spielen kann? Das wird eine Last-Minute-Sache sein. Ansonsten stünde Gerrit Wegkamp bereit, denn auch Dominik Steczyk ist mit Rückenbeschwerden ein Wackelkandidat. Nach einigen Wochen ohne große Blessuren häufen sich jetzt doch ein paar Probleme, aber im Kader ist ja immerhin Ersatz möglich.

Schön aus Sicht der Preußen: Der SV Sandhausen verlor am Freitagabend gegen Bielefeld und bleibt damit 3 Punkte hinter den Preußen. Mit Blick auf Platz 4 allemal wichtig, aber auch für alle anderen Pläne und Hoffnungen … Und am Samstag werden die Adler sicher mit Interesse auf die Partie Dresden gegen Viktoria Köln schauen sowie auf das Saarbrücken-Spiel in München.

Zur Statistik:

Mit gerade einmal 10 Auswärts-Punkten ist Freiburg das zweitschlechteste Team – nur Duisburg (9 Punkte) ist noch schwächer. Insgesamt 13 Auswärtsniederlagen (bei 3 Siegen und 1 Unentschieden) stehen in der Bilanz der Breisgauer. Der jüngste Sieg ist das 1:0 gegen 1860 München am 31. Spieltag. Aufpassen sollte der SCP auf Maximilian Breunig (10 Tore).

Und apropos aufpassen: Malik Batmaz, Joel Grodowski, Luca Bazzoli und Yassine Bouchama stehen vor einer Gelbsperre.