Preußen Münster erkämpft sich einen Punkt gegen starkes Paderborn
Das war am Ende purer Wille. Über weite Phasen des Spiels dominierte der SC Paderborn den SC Preußen Münster im Preußenstadion – fast alles wirkte besser, schneller, einfach in allen Belangen stärker. Und doch musste Paderborn am Ende anerkennen, dass Münsters Leidenschaft und Moral ein Plus war, das dem echten Sportclub ein 3:3 sicherte.
Nach zwei Wochen Pause wollte der SC Preußen in der Liga endlich wieder punkten. Und zumindest dem Namen nach schien der SC Paderborn auch ein passender Gegner – man kennt sich gut, so lange sind die letzten Duelle in der 3. Liga noch nicht her. Aber dass am Ende auch im Spiel gegen den falschen SCP ein Qualitätsunterschied deutlich sichtbar wurde, gehörte zur Geschichte dieses Duells.
Von Beginn an beherrschte Paderborn den SCP in allen Belangen. Der SCP07 war gedankenschneller, besser am Ball, brachte brutal mehr Pässe an den Mann, gewann die Zweikämpfe und hatte mehr als zwei Drittel Ballbesitz. Das war einfach dominant. Und Münster rannte nur hinterher. Einsatz und Wille stimmten beim SC Preußen, keine Frage. Paderborn war einfach besser, so einfach war das am Freitagabend vor 12.672 Zuschauern. Und so wird das auch in vielen anderen Zweitliga-Partien sein.
Dass am Ende Tore zählen und manchmal Spiele auf den Kopf stellen, bewies der SCP dann selbst. Nach 19 Minuten schleuderte Torge Paetow den Ball weit vor das Gästetor, Lukas Frenkert verlängerte per Kopf weiter und am Ende köpfte Joshua Mees zur Führung ein. So einfach, so schnell kann es passieren. Ein Standard, endlich! Dass die Preußen-Führung das Spiel schon in der Anfangsphase auf den Kopf stellte? Geschenkt.
Paderborn antwortete wütend. Nicht der SC Preußen zog sich zurück, Paderborn drängte den SCP in die Defensive. Das Ausgleichstor durch Filip Bilbija nach 37 Minuten war zwingend und erwartbar. Immerhin ging es mit dem Unentschieden auch in die Pause. In der stellte der SCP um, brachte András Németh als weitere Spitze, dafür besetzte Jorrit Hendrix die Sechser-Position und Joshua Mees ins zentrale Mittelfeld. Das brachte im weiteren Verlauf mehr Präsenz. Auch wenn nach der Pause zunächst alles für Paderborn lief. Denn kaum lief das Spiel wieder, jubelte schon nach zwei Minuten der SC Paderborn über das 2:1 durch Raphael Obermair. Das ging alles zu einfach, wieder einmal.
Sascha Hildmann brachte dann Holmbert Fridjonsson nach 73 Minuten. Und kaum war der auf dem Feld, erzielte er auch schon das 2:2. Auch hier brachte wieder eine Ecke den Erfolg. Aber es passte eben zum Auftritt der Preußen und zum Spiel, dass die Adler den Punkt schnell wieder in Gefahr brachten. Diesmal traf Ilyas Ansah ganz unerwartet nach einer Einzelaktion zum 3:2. Das sollte es für Paderborn doch sein, oder?
Mitnichten. Denn Joshua Mees verwertete eine Hereingabe von Thorben Deters zum 3:3 – auch weil sich Paderborns Keeper wohl etwas verschätzte. Sei’s drum, die Preußen hatten den Punkt wieder.
Und sogar noch die Chance auf das 4:3, ob man es glaubt oder nicht. Aber Charalambos Makridis zielte nach einem starken Sololauf am Ende neben das Tor. Es wäre auch zu viel gewesen. Mit dem Punkt war der SC Preußen bestens zufrieden, Paderborn nicht. Und das ist dann die Botschaft, die der SCP mitnehmen sollte: Man kann mit Leidenschaft auch bessere Teams ärgern. Es geht voran, wenngleich mühsam und stückweise.
Die Fans jedenfalls standen fest hinter der Mannschaft, feierten das Team noch lange nach Abpfiff. Das sagt auch etwas.
Spiele am 5. Spieltag | ||
Karlsruher SC | 2:0 (1:0) | FC Schalke 04 |
SC Preußen Münster | 3:3 (1:1) | SC Paderborn 07 |
SV Darmstadt 98 | 14.09, 13.00 | Eintracht Braunschweig |
Hannover 96 | 14.09, 13.00 | 1. FC Kaiserslautern |
SSV Ulm 1846 | 14.09, 13.00 | 1. FC Nürnberg |
1. FC Köln | 14.09, 20.30 | 1. FC Magdeburg |
Hamburger SV | 15.09, 13.30 | SSV Jahn Regensburg |
SpVgg Greuther Fürth | 15.09, 13.30 | SV 07 Elversberg |
Hertha BSC | 15.09, 13.30 | Fortuna Düsseldorf |
5. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Karlsruher SC | 5 | 10:5 | 5 | 13 |
2 | Fortuna Düsseldorf | 4 | 5:1 | 4 | 10 |
3 | SC Paderborn 07 | 5 | 9:6 | 3 | 9 |
4 | SpVgg Greuther Fürth | 4 | 10:4 | 6 | 8 |
5 | 1. FC Magdeburg | 4 | 9:3 | 6 | 8 |
6 | 1. FC Köln | 4 | 11:5 | 6 | 7 |
7 | Hamburger SV | 4 | 7:4 | 3 | 7 |
8 | Hertha BSC | 4 | 8:6 | 2 | 7 |
9 | Hannover 96 | 4 | 3:1 | 2 | 7 |
10 | 1. FC Kaiserslautern | 4 | 8:7 | 1 | 7 |
11 | SV 07 Elversberg | 4 | 8:5 | 3 | 5 |
12 | FC Schalke 04 | 5 | 9:11 | -2 | 4 |
13 | 1. FC Nürnberg | 4 | 6:9 | -3 | 4 |
14 | SSV Jahn Regensburg | 4 | 1:8 | -7 | 3 |
15 | SC Preußen Münster | 5 | 5:11 | -6 | 2 |
16 | SSV Ulm 1846 | 4 | 2:5 | -3 | 1 |
17 | SV Darmstadt 98 | 4 | 2:10 | -8 | 1 |
18 | Eintracht Braunschweig | 4 | 3:15 | -12 | 0 |
Nur so kann es gehen. Die Magie ist zurück.