Mit Johannes Schenk im Tor geht’s zu Borussia Dortmund
Wenn der SC Preußen Münster am Mittwochabend in Dortmund antritt, wird Johannes Schenk erneut im Tor der Adler stehen. Ein möglicher Wechsel steht nicht an, kann aber auch gar nicht, denn Max Schulze Niehues ist nach seinem Trainingsunfall weiter nicht einsatzbereit. Die Münchener Leihgabe wird also erneut zwischen den Pfosten stehen.
Wobei Trainer Sascha Hildmann die Frage, ob unter anderen Umständen ein Wechsel angestanden hätte, am Dienstag elegant umschiffte. Stattdessen nahm er die Fans in gewisser Weise in die Pflicht. „Ich hoffe, dass er keine Kommentare liest“, meinte er mit Blick auf manche Aussage in sozialen Netzwerken. „Es ist schade, dass über ihn so hergefallen wird. Er weiß, dass Fehler gemacht hat und wünsche mir, dass er jetzt einfach vernünftig weitermachen kann.“ Insofern sei es sicher nicht ganz schlecht, dass der SCP nur wenige Tage nach dem Desaster in Unterhaching die nächste Chance für eine „Reaktion“ bekommt.
Wobei: „Reaktion“ führt vielleicht schon auf die falsche Schiene, denn der SCP hatte im Süden Deutschlands nicht viel falsch gemacht. Die Mannschaft war spielerisch stark, legte Tore vor, erspielte sich ein halbes Dutzend klarster Chancen und einige kleinere. Der eine große Fehler war eben diese eine Minute, in der alles falsch lief.
Und genau an Szenen wie zum Beispiel nach dem Tor zum 2:2 will Hildmann jetzt ansetzen. „Nach einem Gegentor müssen wir sofort wieder in eine Ordnung finden“, erklärte er. Und holte aus: Im Fußball passiere es häufig, dass nach einem Tor für eine Mannschaft kurz Unordnung einziehe. Entweder sei der Jubel über einen eigenen Treffer noch nicht ganz verdaut oder ein Gegentor sorge kurzzeitig für Unsicherheit. Hildmanns Forderung: Die ersten Minuten nach einem Gegentor müsse die Mannschaft erst einmal ganz einfachen, ganz klaren Fußball spielen. Positionen halten, Bälle energisch klären – zur Not halt auch einmal lang, weit oder ins Aus. Hauptsache das eigene Tor gerät nicht in Gefahr. Hätte sich der SCP in Unterhaching daran gehalten, wäre das 2. Tor nicht nur Sekunden später gefunden.
Schenks Spiel an sich, den Ball lange am Fuß zu behalten und erst unter Druck abzuspielen, wird sich wohl nicht ändern. Dass das für Fans manchmal seltsam aussehe, gab Hildmann durchaus zu, aber so könne man Lücken in die gegnerischen Reihen reißen und diesen Raum nutzen. All das soll der SCP jetzt in Dortmund wieder zeigen.
Dorthin, ins Stadion Rote Erde, wolle der SCP „mit breiter Brust“ reisen. „Weil wir das Positive in Unterhaching gesehen haben. Wenn man so spielt wie dort, dann wird man Spiele gewinnen“, so Hildmann. Abzüglich dieser einen Minute eben, versteht sich … „Die Spielanlage war aber top, das macht Spaß, so wollen wir das auch in Dortmund angehen.“
Rückblick auf den 1. Spieltag
Personelles
In Dortmund wird Thomas Kok weiter fehlen – ihn plagen nach dem Autounfall weiter Nackenschmerzen. „Er hat ein Schleudertrauma, das ist eben schmerzhaft.“ Dafür kehren Luca Bazzoli und Rico Preißinger zurück und haben auch beide Chancen für einen Startelf-Einsatz. Auch Andrew Wooten ist wieder an Bord. Dazu fehlen natürlich die Langzeitverletzten Schad, Grote oder derzeit auch Ter Horst.
Ansonsten füllt sich der Kader langsam wieder. Und Hildmann geht auch fest davon aus zum Trainingsauftakt am 3. Januar wirklich alle bisher Verletzten wieder dabei sein werden. „Und zwar voll belastbar.“ Also Dennis Grote, Dominik Schad, Jano Ter Horst und Ogechika Heil, der ja immerhin schon wieder im Kader stand, wenngleich er noch keine Spielminuten bekam. Ob sich der Kader im Winter verändern wird, dazu hielt sich Hildmann noch bedeckt. Nur das übliche „wir beobachten den Markt“ gab er preis.
Anstoß in Dortmund ist um 19 Uhr, der SC Preußen rechnet damit, von bis zu 1.200 eigenen Fans begleitet zu werden. In Münster wird ein Entlastungszug für 600 Fans eingesetzt, der in direkter Nähe des Signal Iduna Parks hält.