Stadtsportbund Münster plädiert für „großen“ Stadionumbau

Nach der Politik meldet sich nun auch der Stadtsportbund Münster in Sachen Preußenstadion zu Wort. Es ist keine große Überraschung, dass der SSB die Umbaupläne grundsätzlich begrüßt. Er plädiert für die „große“ Umbauvariante mit Bahnhaltepunkt.

Am vergangenen Montag stellten Stadt und Klub die Machbarkeitsstudie für den Umbau des Preußenstadions vor. Der Stadtsportbund „begrüßt die vorgelegte Planung grundsätzlich“, heißt es in einer Mitteilung. Zugleich nimmt der SSB auch Stellung zu den verschiedenen Ausbauvarianten.

Dabei favorisiert der Stadtsportbund die Grundvariante 5 – also sozusagen die „große“ Lösung mit geschlossenen Stadionecken, Logen, einer Fankneipe, aber auch einem Bahnhaltepunkt, der ja immer Bestandteil der Diskussionen war, in der Machbarkeitsstudie selbst aber nicht aufgeführt wird. Die Variante 5 ist dabei auch die teuerste Variante.

Dem Stadtsportbund sei natürlich bewusst, dass diese Variante etwa zehn Millionen teurer sei als die günstigste Grundvariante I. Aber: „Eine scheibchenweise Erweiterung würde in der Gesamtschau allemal teurer sein. Zudem hätten sich der Verein und seine vielen Anhänger eine abschließende Lösung nach einer quälenden und Jahrzehnte andauernden Stadion-Debatte verdient“, so der SSB-Vorsitzende Michael Schmitz.

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Schmitz weiter: „Setzt man die Gesamtkosten des Ausbaus in Relation zu den Einnahmenverlusten für den SCP in den vergangenen 30 Jahren und den Zumutungen insbesondere für die Fans auf den Stehrängen der Antik-Arena, dann erscheint die Kostendiskussion in einem gänzlich anderen Licht.“ Im heutigen Stadion sei über Jahrzehnte gespart worden. Das habe zu einem Zustand geführt, in dem das Stadion gegenüber anderen Städten und Klubs ins Hintertreffen geraten ist. „Wenn man bedenkt, dass die Münster bei den allermeisten Planungen und Bauvorhaben ansonsten den Goldstandard anlegt, ist und bleibt der Umgang mit dem Stadion unseres Bundesliga-Gründungsmitglieds ein ganz trauriges Kapitel.“

Wie die Stadtverwaltung denkt auch der SSB, dass sich durch Konjunkturprogramme möglicherweise auch Gelder für einen Stadionumbau freimachen. „Wenn an der Hammer Straße die aus unserer Sicht sehr kluge Planung mit nachhaltigem Bauen und einem klimafreundlichen Verkehrskonzept verbunden wird, sehen wir eine große Chance, dass Münster die Kosten nicht gänzlich allein schultern muss“, so Schmitz.

Es müsse jetzt darum gehen, das Konzept nicht zu zerreden, sondern einen breiten Konsens zu erreichen, um das Projekt „zügig“ umzusetzen.

Damit liegt der SSB ganz auf Oberbürgermeister-Linie. Markus Lewe (CDU) hatte auch dafür geworben, das Projekt nicht parteipolitisch zu zerreden. Über den Begriff „zügig“ gibt es aber wohl keine Einigkeit. Frühestens ab 2025 oder 2026 könnte das Stadion fertiggestellt sein – der Bahnhaltepunkt ist sogar eine Sache für ein Jahrzehnt.

Der Stadtsportbund
Der Stadtsportbund ist ein eingetragener Verein, der sich als Dachverband des Sports in der Stadt versteht. Der SSB wurde 1919 als Stadtverband für Leibesübungen gegründet und vereint heute mehr als 90.000 organisierte Sportlerinnen und Sportler in fast 200 Mitgliedsvereinen und Betriebssportvereinen, die 30.000 Kinder und Jugendliche betreuen. Er ist somit die kommunale Dachorganisation der Sportselbstverwaltung.
Als Bindeglied zwischen Vereinen und Politik und Verwaltung will der SSB die Interessen der Klubs vertreten. Im Sportausschuss der Stadt Münster ist der SSB als sogenannter sachkundiger Einwohner, also als nicht-stimmberechtigtes Mitglied vertreten. 

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