Endlich ein Sieg! Preußen Münster schlägt Werder Bremen mit 3:2
Man nimmt, was man bekommen kann. Am Donnerstagabend gewann der SC Preußen Münster einen Test gegen Werder Bremens „zweiten Anzug“ mit 3:2 – und lag dabei zur Halbzeit noch mit 0:2 hinten.
Eigentlich ging es los wie immer. Vor immerhin 5.013 Zuschauern bei hochsommerlichen Temperaturen gab es einige „Das kenne ich doch“-Momente zum Start: Münster offensiv agil und mit Chancen – und defensiv mit großen Lücken. Zwei Chancen brauchte Bremen, um zwei Tore zu erzielen. Das erste fiel nach sieben Minuten durch Justin Njinmah, der im Strafraum nicht richtig begleitet wurde, viel Platz hatte und dann schön zur Führung traf. Das ging dann wieder alles zu einfach.
Das zweite Tor fiel dann nach 26 MInuten, als der SCP einen Eckball nicht entschieden genug klärte. Den zweiten Ball brachte Leonardo Bittencourt in die Mitte, wo Julian Malatini zum 2:0 traf.
Zwischendrin war es nur der SCP, der offensive Akzente setzte. Aber der Erstligist zeigte sich hier noch ausgesprochen effektiv – aber das kennt der SCP nur zu gut aus der 2. Liga und den bisherigen Saisonspielen.
Was auch immer die Preußen offensiv versuchten: Die Bälle flogen links und rechts am Tor vorbei oder einfach drüber. Auch das kein neues Bild, das war teilweise schon fast etwas hilflos, wie wenig genau Münsters Abschlüsse waren.
Dass es sie überhaupt gab, war wiederum die gute Nachricht. Denn der SCP spielte gut mit, hielt Bremen auf Abstand – nur der Spielstand, der passte eben gar nicht.
Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, in der auch der SCP dann munter wechselte. Die bisher außen vor waren, durften ran: Yassine Bouchama, Simon Scherder, Thomas Kok, auch Luca Bolay und Jakob Korte. Der so durcheinandergewirbelte SCP machte seine Sache aber erstaunlich gut – oder Bremen bemerkenswert schlecht.
Der Anschlusstreffer durch einen Gewaltschuss von Rico Preißinger direkt unter die Querlatte war endlich ein Signal, ein Treffer für das eigene Selbstvertrauen (63.).
Dass Bremens Malatini und Keeper Markus Kolke sich ein kapitales Missverständnis leisteten und Malatini den Ball gegen den Lauf von Kolke ins eigene Tor spitzelte, war eher ulkig (83.), aber es war auch verdient.
Und dass Holmbert Fridjonsson in seinem ersten Spiel für den SCP dann schön mit links zum 3:2 traf (87.), setzte erstens dem guten Auftritt der Adler die Krone auf und war dann erst recht verdient.
Mit dem Sieg verschafft sich der SCP selbst eine kleine Atempause. Es geht doch.
Spieldaten
SC Preußen Münster: Schenk (46. Bräuer) – ter Horst, Paetow (46. Scherder), Frenkert (46. Koulis), Kirkeskov (46. Bolay) – Kyerewaa, Bazzoli (46. Preißinger), Hendrix (46. Bouchama), Lorenz (46. Deters) – Mees (46. Fridjonsson), Makridis
SV Werder: Kolke – Malatini, Friedl (46. Stark), Jung (46. Pieper) – Weiser (46. Agu), Alvero, Bittencourt, Köhn (70. Lynen) – Njinmah (46. Sato), Ducksch (46. Nankishi), Deman
Tore: 0:1 Njinmah (7.), 0:2 Malatini (26.), 1:2 Preißinger (63.), 2:2 Malatini (83. ET.), 3:2 Fridjonsson (84.)
Schiedsrichter: Dr. Florian Exner
Zuschauer: 5.013
Fast alle Einwechselspieler wären besser als ihre Vorgänger. Das sollte Hildmann zu Denken geben!
Statt „Preußen Münster schlägt Werders zweiten Anzug mit 3:2“, was den Sieg absolut ungerechtfertigt schmälert, hätte man auch schreiben können „Preußen Münsters zweiter Anzug schlägt Werder Bremen in der 2. Halbzeit 3:0“.