SPD-Veranstaltung zum Preußenstadion: Eine knackige Halbzeit
So richtig wahnsinnig viel los war am Montagabend nicht. Schmuddelwetter in Münster, da zog nicht mal die Aussicht auf einen kurzweiligen Abend rund ums neue Preußenstadion. Am Ende waren vielleicht so um die 20 Menschen ins „Hier und Jetzt“ am Aasee gekommen – die erlebten immerhin eine knackige Veranstaltung.
Eingeladen hatte die SPD Münster (einmal mehr) – in Form des SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Stephan Brinktrine und der Fußball-„Geheimwaffe“ der Partei, Philipp Hagemann. Der ist nicht nur Ratsherr, sondern auch Chef des Sportausschusses im Rat der Stadt sowie neuerdings auch Schiri-Betreuer beim SC Preußen. Hagemann erinnerte auch noch einmal in Kürze daran, welchen Vorlauf das Stadionthema in Münster hatte – und dass die SPD eigentlich gerne einen Neubau an anderer Stelle in Münster gesehen hätte, letztlich um der Sache willen aber den Umbau an der Hammer Straße auch mitgetragen hatte. Und im Rahmen der Koalitionsgespräche als Bedingung auch mit in den Vertrag im Rat aufgenommen hatte.
Zu Gast war Dr. Markus Sass, der als Geschäftsführer u.a. zuständig ist für den Umbau des Stadions. Er präsentierte den Gästen (darunter auch Preußens Ehren-Präsident Christoph Strässer und Aufsichtsrat Friedrich Lukas, aber auch Fußballkreis-Vorsitzender Norbert Krevert) routiniert noch einmal, was da an der Hammer Straße geplant ist.
Die meisten dürften die Entwürfe und Erläuterungen schon kennen, schließlich war die Präsentation ja vor zwei Wochen live gestreamt worden und anschließend gab es bereits einige Veranstaltungen mit weiteren Informationen. Doch hier und da schleichen sich eben doch noch Details in die Öffentlichkeit, die entweder bisher etwas untergegangen waren oder schlichtweg in der Freude über das große Ganze wieder vergessen wurden.
Und tatsächlich hat man das Gefühl, die Vorfreude auf den Umbau kann tatsächlich noch wachsen, wenn man Grundrisse und Visualisierungen sieht. Was für ein Unterschied wird das sein! Diese Vorfreude war auch Markus Sass anzumerken, der in seinem Kopf vielleicht schon viel mehr Bilder hat als viele Fans. Man muss das vermuten, wenn er Dinge sagt wie: „Das Stadion wird deutlich wuchtiger wirken und diesmal hat der Architekt wohl Recht, wenn er von einer Festung spricht…“ Genau das, eine Festung, wünschen sich ausnahmsweise ganz unkriegerisch sicher viele Fans.
Welche Bedeutung das neue Stadion für den Klub haben wird, formulierte Sass am Ende der Veranstaltung: „Dieses Stadion rettet den Profifußball in Münster.“ So einfach, so wahr. In Zeiten, in denen selbst viele Regionalligisten um Längen bessere Stadien als Münster vorhalten, ist der Klub ohne diesen Umbau mittelfristig verloren. Den Rückstand in jeder Hinsicht – Komfort, Wirtschaftlichkeit, Atmosphäre – könnte der SCP im heutigen Stadion niemals mehr aufholen. Aber das soll sich bald ändern.
Und Sass betonte noch einmal, wie eng, aber auch wie realistisch der Zeitplan ist. Die gesamte Abstimmung sei hinter den Kulissen längst gelaufen, die Baugenehmigung sei dank intensiver Einbeziehung aller Ämter keine langwierige Geschichte mehr – und der Totalübernehmer Hellmich werde ein natürliches Interesse daran haben, den Bau schnellstmöglich zu stemmen. „Günstiger werden die Preise sicher nicht“, so Sass mit Blick auf anhaltende Kostensteigerungen.
Zugleich betonte er, dass die längst tausendfach betrachteten Visualisierungen genau das Stadion zeigten, was Hellmich am Ende liefern müsse. „Darauf werden wir achten.“
Und damit war am Montagabend alles gesagt. Eine gute Halbzeit lang dauerte es, dann durften alle wieder raus in den Nieselregen. Wohlwissend, dass so etwas im künftigen Preußenstadion nicht mehr notwendig sein wird. Zumindest nicht während der Spiele.