Budget klar, Auschreibung beschlossen: Rat schickt Preußenstadion auf den Weg

Zwei gute Nachrichten gab es am Mittwochabend: Der Haushalt der Stadt Münster wurde am Ende beschlossen und die Beschlussvorlage für die anstehende Ausschreibung des Stadionumbaus ging auch erfolgreich durch.

Naturgemäß problematisch war die Debatte zum rund 1,4 Mrd Euro schweren Haushalt, denn darin „versteckt“ lagen ja auch die rund 60 Mio Euro für den Stadionumbau, also als kleiner Teil des großen Ganzen. In den Haushaltsreden der einzelnen Fraktionen fanden sich viele Verweise auf das Stadion, wobei die Pole zwischen großer Feierlichkeit (SPD) und erheblicher Kritik (FDP) bewegten. Letzterer Fraktion war die Finanzierung letztlich zu vage und mit zu vielen Fragen verbunden. Dass es durchaus noch Fragen gibt, dürfte z.B. auch die SPD wissen, doch in der Bewertung gibt es eben unterschiedliche Auffassungen.

Die relevante Botschaft: Der Rat hat den Haushalt beschlossen und damit ist auch das Budget für das Stadion genehmigt.

Beschlossen wurde dann mit großer Mehrheit auch die Beschlussvorlage für die geplante Ausschreibung. Dabei soll ein Totalübernehmer gefunden werden, der das gesamte Projekt realisiert – auf Grundlage der Machbarkeitsstudie von 2021 und der DFL-Anforderungen an ein Zweitliga-Stadion.

In der Vorlage ist die Reihenfolge beim Umbau festgelegt:

  • Neubau der Westtribüne und Rückverlagerung des Gästeblocks,
  • Ausbau der Südwestecke zur Deckung der Raumbedarfe des SCP für die Modernisierung der Geschäftsstelle und zur Realisierung der Entwicklungspotenziale des Profi- und NLZ-Bereichs (Nachwuchsleistungszentrum) durch den SCP, seine Investoren und ggf. in Kooperation mit weite- ren Sportvereinen aus Münster, wenn diese die Finanzierung sicherstellen,
  • Rück- und Neubau der Nordtribüne, inkl. zusätzlicher Logen und Business- bzw. Veranstaltungs- bereich sowie Ausbau und Ausstattung dieser Bereiche durch den SCP und seine Vertragspartner,
  • Anpassung der bestehenden Südtribüne mit funktional notwendig vorgezogenen Teilverlagerun- gen vor dem Rückbau der Nordtribüne sowie insgesamt die zugehörige Bauvorbereitung, Erschlie- ßung und Errichtung der Außenanlagen,
  • im Weiteren und abhängig von den Ergebnissen des Verfahrens der TÜ-Ausschreibung Ausbau der Südostecke einschließlich Errichtung einer Stadion-Kita (vgl. Errichtungsbeschluss V/0275/2022) und zur Deckung weiterer Raumbedarfe durch die Stadt Münster sowie Rück- und Neubau der Osttribüne,
  • zudem in jedem Fall Umsetzung des Energiekonzepts unter den spezifizierten Leitlinien des Ra- tes und Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzepts durch die Stadt Münster bzw. innerhalb des Stadt- konzerns sowie die schrittweise Deckung des Stellplatzbedarfs und die nachhaltige Mobilitätsent- wicklung des Stadions.

Gemäß Vorlage werden dann für Baumaßnahmen ausgezahlt…

  • in 2022: 10,2 Mio Euro
  • 2023: 15 Mio Euro
  • 2024: 20 Mio Euro
  • 2025: 5 Mio Euro
  • 2026: 5 Mio Euro
  • spätere Jahre: 5 Mio Euro

Insgesamt also 60.223.000 Euro – die allerdings noch immer unter dem Vorbehalt stehen, dass die Finanzverwaltung der Stadt den Vorsteuerabzug ermöglicht. Sollte das nicht passieren, reduziert sich das Budget um die zu zahlende Umsatzsteuer.

Nach dem nun erfolgten Beschluss wird die Ausschreibung in den kommenden Wochen und Monaten vorbereitet (wie lange dies dauern wird, ist nicht klar). Für die Auschreibungsphase und die notwendigen Nachverhandlungen wird aber mindestens ein Jahr vergehen. Allemal dürfte es jetzt zunächst eher wenig Neuigkeiten mehr geben, weil das Verfahren nun seinen formalen Gang geht.

0 thoughts on “Budget klar, Auschreibung beschlossen: Rat schickt Preußenstadion auf den Weg

  1. Weiter geht die Hampelei mit dem Stadion. Hätte man schneller gehandelt ,wären dem SCP für jedes Spiel aus 22/23/24 nicht etliche Milionen Euro durch die Zuschauer verloren gegangen. Für mich ist das alles unfassbar, was da abläuft . Preußen ist ein Traditionsverein mit einen weitem Umfeld , sodass mit Sicherheit jedes Heimspiel mit 20000 tausend Zuschauer besucht würde.
    Aber bis 2030 ist ja nicht mehr lange

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