Preußenstadion: Machbarkeitsstudie ist nun bekannt – Baubeginn aber erst in vier Jahren

Endlich gibt es so etwas wie eine halbwegs verlässliche Idee vom künftigen Preußenstadion. Am Donnerstag stellten SC Preußen Münster und die Stadt die Machbarkeitsstudie für den geplanten Stadionumbau vor. Erstmals lässt sich damit erkennen, in welcher Form sich die Anlage an der Hammer Straße künftig darstellen könnte.

Bisher lag lediglich eine Art Konzept vor, ein Bild von einem theoretisch denkbaren Stadion. Sozusagen ein Teaserbild für das, was später mal entstehen könnte. Was der Klub und die Stadt Münster am Donnerstag nach monatelanger Wartezeit endlich vorstellten, ist dagegen viel näher an der Realität, denn nun ist die Machbarkeitsstudie endlich öffentlich.

Nun endlich lässt sich erkennen, in welcher Art und Form das umgebaute Preußenstadion aussehen könnte. Die schlechte Nachricht zum guten Anlass, wenn man so will: Wirklich gebaut wird frühestens ab 2025, die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant. Fünf bis sechs Jahre müssen sich Fans also noch gedulden, ehe eine Eröffnung gefeiert wird – wenn alles nach Plan verläuft.

Laut Studie könnte das künftige Stadion in der vorgestellten Form bis zu 19.393 Zuschauer fassen. Aber wie gesagt: Es ist ein Konzept, kein konkreter Entwurf.

Kosten

Der Stadionumbau ist mit 48 Mio Euro ausgepreist, für den Ausbau des Hospitality-Bereichs sind 4,4 Mio Euro berechnet. Die beiden Eckgebäude würden jeweils mit rund 3,2 Mio Euro zu Buche schlagen und für die zwei Parkhäuser sind 30 Mio Euro angedacht. Zum Vergleich: Das Parkhaus am Coesfelder Kreuz kostete rund 10 Mio Euro und fasst rund 1.000 Autos.

Was sind nun die wichtigsten Eckdaten?

  • Auf der heutigen Gegengerade wird die neue Nordtribüne entstehen. Hier werden VIP-Plätze, Business Club und Logen entstehen.
  • Die heutige Fankurve in der Westkurve rückt auf die andere Seite der künftigen Westtribüne. Gästefans werden über eine Brückenanlage von der Straße Berg Fidel in den neuen Gästebereich geführt.
  • Links und rechts der heutigen Haupttribüne (bleibt so bestehen) entstehen viergeschossige Eckgebäude, die zusätzliche Räume für das NLZ, Kraftraum oder Büros.
  • Der Heimbereich bleibt wie heute in der Ostkurve.
  • Auf den Stadiondächern entstehen Photovoltaikanlagen in einer Gesamtfläche von 11.900 qm.
(Virtueller Blick) von der heutigen Haupttribüne auf die Gegengerade. Rechts die Ostkurve, links die Westkurve.

Und so verteilen sich die Zuschauer auf die Tribünen:

  • Osttribüne (Heimkurve): 8.845 Zuschauer, 52 Stehplatzreihen, tiefliegende Mundlöcher für einen möglichst geschlossenen optischen Eindruck.
  • Nordtribüne (heutige Gegengerade): 2.839 Zuschauer, aufgeteilt in 240 Logenplätze, 680 Business Seats, 1.819 normale Sitzplätze, 107 Rollstuhlplätze und 107 Sitze für Begleitpersonen.
  • Westtribüne: 4.909 Zuschauer insgesamt, aufgeteilt in 2.625 normale Sitzplätze, 887 Sitzplätze Gast, 1.257 Stehplätze Gast, 70 Rollstuhlplätze und 70 Plätze für Begleitpersonen.
  • Heutige Haupttribüne (bleibt erhalten): Fassungsvermögen 2.743 Zuschauer
Blick aus der künftigen Westtribüne auf die neue „Gegengerade“.

Auf der heutigen Haupttribüne wird der Pressebereich deutlich ausgebaut, weswegen dort im Vergleich zu heute weniger Zuschauerplätze zur Verfügung stehen. Weil die heutige Sicherheitszentrale ebenfalls umzieht, entstehen freiwerdende Flächen. Auf der Tribüne werden zwei neue Kamerapositionen geschaffen, die jeweils etwa in Höhe der Strafraumgrenzen entstehen.

Parkplätze

In der Studie sind verschiedene Parkmöglichkeiten definiert – ob die in dieser Form realisiert werden, ist allerdings noch offen. Laut Plan entsteht ein Parkhaus Nord mit 1.850 Plätzen und ein Parkhaus Süd mit 775 Plätzen.

0 thoughts on “Preußenstadion: Machbarkeitsstudie ist nun bekannt – Baubeginn aber erst in vier Jahren

  1. Sieht alles gut aus aber Baubeginn in 4 Jahren. Da fällt mit doch gar nichts mehr ein. Echt frustrierend. Andererseits warte ich ja bereits seit 40 Jahren was sind da schon 4 Jahre. Frohe Weihnachten.

  2. Das Projekt wird in 4 Jahren verpuffen. Preußen Münster müsste in diesem Zeitraum 2x aufsteigen. Dann könnte der Druck auf die Stadt bzgl. der Auflagen steigen. Preußen Münster ist ein ebenso wichtiger Kulturaspekt in einer wachsenden Stadt, in der Nachhaltigkeit und Integration wichtig erscheinen. Die letzte Saison war ein beispielhafter Begegnungsevent mit toller Atmosphäre. Ein modernisiertes Stadion könnte das sogar noch toppen. Es wäre wirklich schade, wenn die Preußen wieder aus dem Fokus verschwinden würden. Eine Historie von 116 Jahren will doch ebenso konserviert werden, wie Exponate aus dem Landesmuseum. Zum Schluss möchte ich noch an die beispielhafte Reaktionen der Fans gegen Rassismus erinnern. Das ging durch alle Medien. Ein Impuls aus dem Stadion eben!

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