Aufsichtsrat über Stadionumbau: „Notwendigkeit ist heute eher größer als vorher“
Am Mittwochabend beschloss der Rat der Stadt Münster, die Planungen für einen Stadionumbau zu konkretisieren. Der Aufsichtsratschef des SC Preußen, Frank Westermann, verfolgte die Sitzung gemeinsam mit Geschäftsführer Bernhard Niewöhner. Nach dem positiven Beschluss gab er eine erste Einschätzung zu dem Ergebnis.
„Der Prozess wird nun fortgesetzt“, so Westermann im Rathaus. „Das war auch so zu erwarten. Insofern sind wir guten Mutes und mit diesem Zwischenschritt zufrieden.“
Ein Zwischenschritt war wohl die richtige Wortwahl. Denn einem umgebauten Stadion ist mit der Ratsentscheidung noch niemand wirklich näher. Zu viele Fragen sind noch offen. Eigentlich sollte jetzt im Dezember ja bereits ein Beschluss über Pläne, Kosten und Details fallen. Das klappte nicht. „Der Zeitablauf war anders erwartet“, gab Westermann zu. „Aber es hat viele Abstimmungsthemen gegeben. Die stehen aber nun kurz vor dem Abschluss.“
Wieviel Geld letztlich für das Stadion selbst bleibt, ist eines der „Abstimmungsthemen“. Die nun beschlossene Vorlage zeigt nun, dass Parkplätze und Mobilitätsstation zum Gesamtbudget gehören. Westermann setzt darauf, dass die Stadt alles einsetzt, was „notwendig ist, um ein modernes Stadion zu bauen“. Man werde am Ende, wenn alle Preise auf dem Tisch lägen, sehen, was man dafür bekomme.
Genau darüber laufen im Hintergrund natürlich jetzt bereits Gespräche. Und hier dürfte auch der größte Brocken zu beseitigen sein. Die Vorlage im Rat sagt nämlich, dass lediglich die Vorgaben von DFB und DFL umgesetzt werden müssen. „Darüber hinausgehende Bedarfe, insbesondere vermarktbare Fächen“ (also Logen oder Businessberiche und -Sitze) werden nur dann umgesetzt, wenn der SCP belegen kann, dass damit auch ein „Gewinn“ erwirtschaftet werden kann.
Westermann dazu: „Stand der Dinge ist, dass wir über diese Ausstattungsmerkmale detailliert in der Projektgruppe sprechen, dass wir aber noch keinen Abschluss gefunden haben.“ Der SC Preußen vertrete dort durchaus seine Interessen und habe sie „klar und deutlich benannt“.
„Nicht nachhaltig prüfbar“
Die eine, große Frage, wann denn endlich auch einmal über Zahlen und konkrete Pläne oder Möglichkeiten gesprochen wird, bleibt weiter vage. „Ich gehe davon aus, dass das im nächsten Quartal sichtbar wird.“ Vermutlich eher zum Ende des Quartals – vor Ende März/Anfang April wird es keine Details geben.
Der Klub hat im internen Kreis natürlich schon „Ausschnitte“ der möglichen Umbauphasen gesehen. Das bestätigte auch Frank Westermann am Mittwochabend. Was dort gezeigt worden sei – auch mit Blick auf grobe Zahlen – sei noch nicht „nachhaltig prüfbar und bewertbar“. Soll heißen: Das ist alles noch nicht wirklich verlässlich.
Westermann ließ durchblicken, dass man richtig zufrieden sei, wenn man dann irgendwann mal konkret starten könne. Er verwies aber auf die konstruktiven Gespräche mit der Stadt. Noch am Nachmittag vor der Ratssitzung habe man sich getroffen. Und das grundsätzliche Zeichen, das durch den Ratsbeschluss ausging, wollte er auch nicht kleinreden. „Es ist sehr wichtig, das Signal für ein Stadion zu bekommen, sonst gibt es keine Zukunft“, so der Aufsichtsrat deutlich. „Die Probleme, die der SC Preußen Münster hat, sind schon vor zwei Jahren (während der Neubau-Debatte, Anm.d.Red.) angesprochen worden. Die Notwendigkeit ist also heute eher größer als vorher…“
Immerhin: „Wir haben klar den Eindruck, dass erstmalig ein Wille da ist, den Stadionumbau hinzubekommen.“