Max Schulze Niehues: „Fühlt sich gerade extrem bitter an“
Wie sich die Bilder gleichen. Zweimal binnen weniger Tage musste die Mannschaft des SC Preußen Münster eine Ehrenrunde mit gesenkten Köpfen absolvieren. Im Scheitern geht es nur um Aufmunterung, aber Torwart Max Schulze Niehues gab unumwunden zu: „Das fühlt sich gerade extrem bitter an.“
Mit 87 Punkten und nur um drei Tore verpasste der SCP den Drittliga-Aufstieg. Jetzt ging die lange Westfalenpokal-Saison in 90 Minuten und einem Elfmeterschießen in die Binsen. „Wir hatten zwei große Ziele“, gab Schulze Niehues nach dem Spiel zu. „Zwei Ziele, die wir nicht erreicht haben. Wir haben eigentlich eine gute Saison gespielt, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da.“
Das ist so ein bisschen die sportliche Tragik nach 38 Spieltagen und 6 Spielen im Westfalenpokal: Am Ende sind erst einmal die vielen starken Leistungen und das Erlebte im Hintergrund, dafür ist das Scheitern, der Misserfolg sehr frisch.
„Das ist eben gerade bitter. Und vermutlich ist es gut, dass wir erst einmal frei haben und dann neue Kräfte sammeln, das brauchen wir.“ Und dann werde das Team „richtig stark“ zurückkommen, glaubte Schulze Niehues.
Er selbst hielt im Elfmeterschießen „nur“ einen Schuss – aber Gästekeeper Sebald eben drei. Das war dann nach einer Pokalsaison der Unterschied.
Was Schulze Niehues viel mehr nervte, war das Verhalten des Gastes. „Das hat man im Spiel schon gemerkt“, so der Torwart. Rödinghausen war nervig, setzte alles ein, was so im Arsenal ist. Als sich der SCP dann nach Spielende aufstellte, um den Sieger passieren zu lassen, gab es wohl ein paar hämische Kommentare aus Spielerkreisen des SVR. „Das ist absolut respektlos, unterirdisch“, ärgerte sich Schulze Niehues. „So etwas tut schon weh und das hatte das Spiel eigentlich auch nicht verdient.“
Am Ende hatte der SCP eben den Schaden und den Spott. Warum ausgerechnet Rödinghausen so oft und immer wieder Stolperstein für die Preußen ist? „Ich habe schon das Gefühl, dass sie gegen uns immer extrem motiviert sind.“ Warum? Keine Ahnung.
„Passt irgendwie“
Auf der Pressekonferenz passierte dann Seltsames. Gästetrainer Carsten Rump nutzte sein Statement zum Spiel, um erst einmal um Entschuldigung zu bitten. „Es tut mir extrem Leid, dass wir gegen Essen so eine erste Halbzeit hingelegt haben.“ Rump meinte das vorletzte Saisonspiel, als der SCP in Wiedenbrück stolperte, Rödinghausen im nach Lotte verlegten „Heimspiel“ aber ohne jeden Druck auftrat und das Spiel ziemlich widerstandslos herschenkte. „Da passt es heute ja dazu, dass wir euch auch noch den Pokal wegschnappen…“ Tja, irgendwie eine vergiftete Entschuldigung, aber wohl ernst gemeint.