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0:4 gegen Bayern München: Preußen Münster stabil, aber chancenlos

Es war kein Debakel, wirklich nicht. Der SC Preußen Münster verkaufte sich gegen den FC Bayern München gut, warf in einem blockartigen Defensivverbund alles rein, kassierte dennoch 4 Gegentore – aber hatte sich damit im Grunde doch vernünftig aus der Affäre gezogen.

Vor 12.794 Zuschauern, darunter ein deutlich sichtbarer Bayernblock samt vieler jüngerer und älterer Bayernfans auf der Tribüne, sorgten die Gäste aus München aber erst einmal für eine kleine Enttäuschung. Superstar Harry Kane nahm auf der Bank Platz und verließ die mit dem Schlusspfiff wieder, ohne auch nur eine Minute gespielt zu haben. Immerhin: Joel Grodowski gelang es irgendwie, an ein Trikot des Münchner Stürmers zu kommen.

Auch sonst fehlten hier und da bekannte Namen wie beispielsweise Thomas Müller (und natürlich auch Bayerns etatmäßige Torhüter). Das führte unter anderem dazu, dass Trainer Thomas Tuchel das Spiel ohne klassische, dafür ausgebildete Innenverteidiger anging – und mit dem neuen Torwart Daniel Peretz.

Nicht, dass das im Spiel der Bayern irgendwie ernsthaft sichtbar geworden wäre …

Sichtbar wurden im stimmungsvollen Stadion erst einmal die Preußenfans, die mit ihrem Feuerwerk den Spielbeginn erheblich verzögerten. Später übernahmen das die Bayern-Fans, die mit einer „Tennisball-Attacke“ aufs Spielfeld gegen die Supercup-Ansetzung zeitgleich zur 1. Pokalhauptrunde protestierten. Da wurden bei Preußenfans Erinnerungen wach an einen Flummi-Protest der Braunschweiger im Preußenstadion (November 2018), nur ging es damals um die ungeliebten Montagsspiele.

DFB-Pokal: Preußen Münster – Bayern München 0:4. Jubel nach dem 1:0.

Das Spiel ist letztlich in wenigen Sätzen erzählt. Von Minute 1 an kam der SCP nicht für eine Pokalsensation in Betracht, so ehrlich darf man sein. Bayern nahm die Partie ganz ernsthaft an, spielte souverän, ließ den SCP laufen. Und jubelte schon nach 9 Minuten, weil Eric Choupo-Moting aus der Drehung heraus ins Tor traf. Das frühe 0:1 machte im Grunde die Sache schon klar.

Bitter für Bayern, dass Serge Gnabry nach einem Zusammenprall mit Preußens Keeper Johannes Schenk unglücklich fiel und sich den Unterarm brach. Eine mehrwöchige Pause steht damit fest.

DFB-Pokal: Preußen Münster – Bayern München 0:4. Serge Gnabry muss verletzt raus.
DFB-Pokal: Preußen Münster – Bayern München 0:4. Joel Grodowski gegen Leon Goretzka.
DFB-Pokal: Preußen Münster – Bayern München 0:4. Kingsley Coman am Ball.

Münster bekam nur wenig Räume, spielte zudem oft ein bisschen hektisch. Eine der ganz, ganz wenigen Offensivszenen vergab Malik Batmaz nach 17 Minuten, da musste Peretz wirklich mal eingreifen.

München legte nach 33 Minuten durch Konrad Laimer das 2:0 nach (ein Kopfball in hohem Bogen über Schenk) und traf mit dem Pausenpfiff durch Frans Krätzig zum 3:0. Da sah Schenk nicht so gut aus, der Ball flutschte ihm durch die Beine – ausgerechnet gegen seinen alten Kollegen aus Nürnberger Zeiten.

Mit dem Halbzeitstand war die Sache eigentlich geritzt. Sascha Hildmann tauschte nach dem Wechsel, brachte u.a. den schnelle Joel Grodowski, der tatsächlich ein-, zweimal durch war. Richtige Chancen ergaben sich nicht, aber der SCP hielt immerhin lange ein „0:0“ in der 2. Hälfte. Schade, das Niko Koulis nach 75 Minuten nach einer Kopfballverlängerung von Luca Bazzoli den Ball knapp verpasste. Das wäre noch ein Höhepunkt gewesen.

Erst spät gelang Bayern das 4:0 durch Mathys Tel. Das war es dann wirklich. Münster raus, wie erwartet. Aber ohne zu große Schrammen und offenbar auch ohne Verletzte. Ab Mittwoch ist das Spiel vergessen und Duisburg steht an.

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