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Zweites Auswärtsspiel für Preußen Münster: In Straelen weiter punkten

Es ist ganz einfach. Wenn der SC Preußen Münster in dieser Saison etwas weiter oben mitspielen möchte, muss er Teams wie den SV Straelen schlagen. Beim 4:0 gegen den SV Bergisch Gladbach wurde schon deutlich, dass beide Teams in unterschiedlichen Leistungsbereichen spielen. So ähnlich muss man das bei Preußens Auswärtsspiel am Mittwochabend in Straelen erwarten. Soweit die Theorie.

Foto: Justin Möbius im Spiel gegen Bergisch Gladbach.

Der SC Preußen hütet sich allerdings sehr davor, überheblich zu sein. Arrogant kostet Punkte. Und selbstverständlich sind Siege auch in der Regionalliga nicht. Aber rein sportlich und auf lange Sicht darf man wohl vermuten, dass Straelen in der Regionalliga eher im Abstiegsbereich spielen wird. In der jüngeren Vergangenheit war der SVS für die Oberliga Niederrhein oft zu stark, in der Regionalliga reichte es dann aber nicht.

Im Frühjahr 2019 stieg Straelen sofort wieder ab, kehrte nach dem Saisonabbruch 2019/2020 als Aufsteiger zurück. In die Saison startete das Team mit einem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf II und einer 0:3-Niederlage gegen Fortuna Köln.

Aus dem Kader des SVS (in dem der Ex-Preuße Konstantin Möllering steht) bringen nur drei Spieler Profi-Erfahrungen mit, darunter die zwei Innenverteidiger Ferry de Regt mit fast 80 Spielen in der Eredivisie und über 200 Spielen in der zweiten niederländischen Liga und Adlo Lachheb (80 Zweit- und Drittligaspiele). Robuste Spieler, die dem SVS Sicherheit geben sollen. Stürmer Cagatay Kader kommt auf 37 Drittliga-Spiele.

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Im Vergleich stünde der SCP mit erfahrenen Dritt- und Zweitliga-Profis natürlich deutlich besser da – wenn denn alle an Bord wären. Zwei Routiniers fallen ja leider weiterhin aus. Dennis Daube und Jules Schwadorf sind noch nicht wieder einsatzfähig. Neuzugang Roshon van Eijma laboriert erstens noch an einer Verletzung aus seinem vorhergehenden Engagement, ist zudem seit Monaten ohne Spielpraxis.

Gut für den SC Preußen: Gianluca Przondziono ist wieder fit, wird wohl wieder ins Team rücken, wo ihn Dominik Klann zuletzt vertreten hatte. Okan Erdogan ist sicher noch nicht fit genug für die Startelf, soll aber wie schon gegen Bergisch Gladbach Einsatzzeit bekommen. „Es freut mich für ihn, dass er langsam wieder zurückkommt. Aber man merkt, dass er noch etwas statisch ist, etwas ungelenk“, so Trainer Sascha Hildmann über die ersten „Gehversuche“ des Verteidigers, der die gesamte Vorbereitung verpasst hatte.

Der Trainer übernimmt auch die erwartete Einschätzung des Gegners. Straelen sei kompakt, zuhause ein sehr motivierter Gegner, er werde dem SCP alles abverlangen. Das dürfte so für praktisch jeden Gegner der Liga gelten.

Und wenn man den Kader beider Klubs vergleicht, ist ja der SCP auf vielen Positionen nicht erfahrener als Straelen. Münsters „Ältestenrat“ um Schauerte, Schulze Niehues, Langlitz und Daube reißt den Schnitt nach oben.

In der zweiten Halbzeit gegen Bergisch Gladbach standen neun Spieler mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren auf dem Platz. Nur Schauerte und Schulze Niehues trieben den Durchschnitt auf 24 Jahre. Was noch immer eher jung ist.

Will meinen: Für sicher oder selbstverständlich sollte niemand beim SCP einen Punktgewinn am Niederrhein halten. Und trotzdem gehört diese Partie zu denen, die ein Spitzenteam für sich entscheiden müsste. Dazu braucht es beim SCP durchaus noch für Leistungssteigerungen. Noch immer greift die Mannschaft in Phasen der Spiele zu wenig auf ihre spielerischen Fähigkeiten zu. Daran zu arbeiten ist angesichts der englischen Wochen keine einfache Übung, es muss eben über die Spiele selbst gehen. „Wir haben eine intensive Videoanalyse hinter uns und haben unsere Prozesse aufgearbeitet, aber das konnten wir eben nicht trainieren“, so Hildmann. Schließlich lagen zwischen dem Bergisch Gladbach und Straelen gerade zwei Einheiten. Sonntags stand das obligatorische Spielersatztraining an, montag war für die Regeneration, am Dienstag wurde trainiert. Und schon ist wieder Spieltag.

Am Mittwoch um kurz nach 15 Uhr bricht der SCP auf, auch das ist neue Realität in der Regionalliga. Anreise nur vier Stunden vor dem Spiel per Bus – wenn das die Nationalmannschaft hört … aber es gibt eben keine Direktflüge vom FMO nach Straelen.

Mögliche Aufstellung:
Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hoffmeier, Heidemann – Holtby, Przondziono – Schauerte, Möbius, Touray – Grodowski


Das Spiel im Preußenforum

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