Wieder Tabellenführer! Preußen Münster kämpft SV Straelen nieder
Spitzenteam gegen Schlusslicht klare Sache? Von wegen. Das 2:0 des SC Preußen Münster gegen den SV Straelen war harte Arbeit, anstrengende Kost, teilweise schwer verdaulich – aber am Ende biss sich der SCP durch und holte sich (zumindest bis Sonntag) die Tabellenführung zurück.
Preußens Trainer Sascha Hildmann hatte ein bisschen gewechselt, brachte Dennis Grote für Thomas Kok ins Spiel. Grotes Qualitäten im (tiefen) Pass-Spiel waren gefragt und sollten helfen, die Gastgeber zu knacken. Um das kurz und knackig zu halten: Das klappte nur leidlich gut. Das lag nicht an Grote, sondern am SV Straelen, der einfach maximal unbequem war. Ein Gegner, der mit purer Physis und engmaschiger Defensive in der Lage war, jedes Team zu entnerven. Und ja sicher, die paar Extrapunkte Motivation gegen Preußen Münster gab es natürlich auch noch.
Um das mal höflich zu sagen: Münsters erste Halbzeit war zäh. Straelen stellte sich von Beginn an mit einfachen Mitteln dagegen, ließ dem SCP einfach keine Räume (was der natürlich auch so erwartet hatte, aber trotzdem …). Und tatsächlich hatte sogar Straelen irgendwie die besseren von ganz, ganz wenigen Chancen. Maximilian Schulze Niehues rettete mindestens einmal in größter Not vor Straelen. Wenn es ganz dumm gelaufen wäre, hätte sich der SCP über einen Rückstand nach 10 Minuten nicht zu beschweren brauchen. Fionouke war da am Ball, aber Schulze Niehues eben auch mit dem Fuß…
Fast eine Viertelstunde brauchte der SCP, um den ersten Torschuss anzubringen! Dennis Grote setzte den Ball aus der Distanz neben das Tor. Und Deters ein paar Minuten auch und irgendwie war es dann auch schon alles, was Preußens Herrlichkeit zu bieten hatte.
650 Zuschauer, davon gefühlte 649 aus Münster, tat sich schwer, richtig schwer. Es war ein kämpferisches Spiel, nichts für Schöngeister. Lediglich einmal vor der Pause vertrieb der SCP die Sorgen, als Alexander Langlitz einen Kopfball oben auf die Torlatte setzte. Das war tatsächlich alles, was der SCP zu bieten hatte.
Ärgerlich aus Preußensicht: Manni Kwadwo verletzte sich bei einem Spurt am Oberschenkel, musste raus. Für ihn kam Shaibou Oubeyapwa ins Spiel. Was Kwadwo hatte, wollte Trainer Hildmann nicht raten – mit Glück ist es nichts Schlimmes, aber gerade Kwadwo hat eine Vorgeschichte …
Mit dem 0:0 ging es in die Pause. Preußens Trainerteam verbrachte nicht viel Zeit in der Kabine, war spät drin und früh wieder draußen. Hildmanns Appell an das Team war klar: Rausgehen, besser werden und gewinnen.
Und eines merkte man: Die Ansprache hatte in jedem Fall gewirkt. Von Beginn an wirkte der SCP nun energischer, zielstrebiger. Marc Lorenz‘ Schuss von der Strafraumgrenze traf zwar zunächst nur den Gegenspieler, war aber schon ein Lebenszeichen. Jetzt ging deutlich mehr.
Hildmann brachte Gerrit Wegkamp für Deters – und Wegkamp erwies sich neben Andrew Wooten gleich als belebendes Element. Kaum war er drin, war schon mittendrin… Sein Kopfball landete aber in den Armen des Straelener Keepers… Dann, zwei Minuten später, wollte er es zu gut machen und den völlig freuen Oubeyapwa anspielen, statt es selbst zu versuchen… vertan.
Endlich!
Aber dann. Dann fiel das Tor endlich! Nach einem Eckball stieg Wegkamp hoch zum Kopfball, am Ende war wohl Alexander Langlitz noch mit dem Kopf dran, wie Wegkamp selbst ahnte – jedenfalls war der Ball im Tor, der SCP führte, der Bann war gebrochen!
Das 1:0 war Auftakt zu einer echten Drangphase des SCP, in der die Preußen zu vielen Chancen kamen, aber leider nicht zu Toren. Vier, fünf beste Szenen bekam der SCP in dieser Phase. Langlitz, Oubeyapwa, Wegkamp! Nichts war zu machen, der Ball wollte nicht rein. Aber Münster war nun immerhin klar Herr im fremden Haus.
Henok Teklab räumte dann seinen Platz für Thomas Kok, später auch noch Langlitz für Niko Koulis. Und nachdem das 2:0 nicht sofort fiel, wurde der SCP doch wieder vorsichtiger – nur deswegen blieb die Partie lange offen.
Erst in der 86. Minute machte Oubeyapwa alles klar – nach feinem Doppelpass mit Wooten traf er zum 2:0. Und dann war es wirklich vorbei, der SCP holte sich den vierten Saisonsieg und grüßt vorerst von der Tabellenspitze. Sollte Kaan-Marienborn am Sonntag auf Schalke verlieren, bliebe es auch dabei.
Spiele am 6. Spieltag | ||
1. FC Köln II | 3:1 (1:1) | Fortuna Düsseldorf II |
Alemannia Aachen | 1:0 (1:0) | RW Ahlen |
SV Straelen | 0:2 (0:0) | SC Preußen Münster |
Borussia Mönchengladbach II | 0:0 (0:0) | Wuppertaler SV |
1. FC Bocholt | 3:2 (2:2) | SG Wattenscheid 09 |
SC Wiedenbrück | 0:1 (0:1) | Fortuna Köln |
SV Rödinghausen | 5:1 (5:0) | RW Oberhausen |
SV Lippstadt 08 | 3:0 (3:0) | 1. FC Düren |
FC Schalke 04 II | 28.08, 14.00 | 1. FC Kaan-Marienborn |
6. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 5 | 13:2 | 11 | 13 |
2 | 1. FC Kaan-Marienborn | 5 | 10:4 | 6 | 13 |
3 | 1. FC Düren | 6 | 10:8 | 2 | 13 |
4 | SV Rödinghausen | 6 | 15:5 | 10 | 12 |
5 | SV Lippstadt 08 | 6 | 11:8 | 3 | 12 |
6 | RW Oberhausen | 5 | 11:11 | 0 | 10 |
7 | SC Wiedenbrück | 6 | 9:5 | 4 | 8 |
8 | RW Ahlen | 6 | 13:10 | 3 | 8 |
9 | Wuppertaler SV | 6 | 9:7 | 2 | 7 |
10 | FC Schalke 04 II | 5 | 5:6 | -1 | 7 |
11 | Fortuna Düsseldorf II | 6 | 7:10 | -3 | 7 |
12 | Borussia Mönchengladbach II | 6 | 8:7 | 1 | 6 |
13 | Alemannia Aachen | 5 | 5:5 | 0 | 6 |
14 | Fortuna Köln | 6 | 2:7 | -5 | 5 |
15 | 1. FC Bocholt | 6 | 9:16 | -7 | 5 |
16 | 1. FC Köln II | 5 | 7:13 | -6 | 4 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 6 | 7:19 | -12 | 4 |
18 | SV Straelen | 6 | 1:9 | -8 | 0 |