Vorschau: Preußen Münster muss in Meppen punkten
Die Tabelle der 3. Liga spricht Klartext. Der SC Preußen Münster liegt aktuell acht Punkte hinter Platz 16 – und schon neun hinter Platz 15, zehn Punkte hinter Platz 15. Das ist wohl die schlimmste Bilanz, die der SCP in acht Jahren 3. Liga vorzuweisen hat.
Damit ist die Ausgangslage auch schon gut umrissen. Heute Abend in Meppen darf der SC Preußen einfach nicht verlieren. Egal wie, mindestens ein Punkt muss her, besser noch drei. Denn vor der Winterpause sind es noch zwei Heimspiele gegen Klubs aus dem Mittelfeld. Magdeburg und München kommen noch, ehe die Glocken zur Weihnacht klingeln.
Die Zahlen machen nicht unbedingt Mut. Kein einziger Auswärtssieg gelang den Preußen bisher, lediglich drei Unentschieden bei fünf Niederlagen. Meppens Heimbilanz ist nicht überragend, aber in Ordnung. Vier Siegen und einem Unentschieden stehen nur drei Niederlagen gegenüber.
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Im Schnitt erzielt Meppen daheim immer mindestens zwei Tore (19 Treffer in 8 Spielen). Bester Torschütze ist Deniz Undav mit 9 Toren (gefolgt von Valdet Rama, 4, und Marius Kleinsorge mit 3 Toren). Gegen Undav wird der SC Preußen ein Mittel finden müssen – „gemeinsam“, wie es Interimstrainer Arne Barez vor der Partie formulierte.
Dass Meppen im Vergleich zum SCP erheblich selbstbewusster ist, liegt auf der Hand. Seit sechs Spielen hat der SVM nicht mehr verloren, hat sich nach einer kleinen Niederlagenserie Ende September deutlich stabilisiert.
Zuletzt gelang dem SVM ein 1:1 beim FC Ingolstadt. Den späten Ausgleich erzielte eben jener Undav. Dank zehn Punkten in Folge ist Meppen weit hoch ins sichere Mittelfeld gerückt.
Fanproteste?
Das Montagsspiel findet weiterhin in vielen Fanszenen keine Zustimmung. Die Zuschauerzahlen in den Stadien sprechen eine andere Sprache – aber der Protest wird dennoch in den Fankurven formuliert. Wie in Münster (zuletzt gegen Braunschweig) schwiegen auch Meppens Anhänger zuletzt im Oktober gegen Viktoria Köln.
Deswegen hatten Meppens Cheftrainer Christian Neidhart, Co-Trainer Mario Neumann und Sportvorstand Heiner Beckmann vor der Partie gegen Münster ein Treffen mit den eigenen Fans angesetzt, um das Thema anzusprechen. Dabei hatte der SVM angekündigt, sich bei der nächsten TV-Rechtevergabe für einen Abschied von den Montagsspielen einzusetzen, wenngleich der „TV-Vertrag dennoch die wirtschaftlichen Herausforderungen der 3. Liga“ abbilden müsse. Ein schwieriger Spagat. Ob Meppens Fans heute Abend laut sein werden?
Aus Sicht der Preußen müsste eigentlich das Wohl des Klubs Vorrang genießen vor einem Protest. Aber das muss die aktive Fanszene selbst entscheiden. Ärgerlich wäre es allemal, wenn der SCP in diesen schwierigen Zeiten von seinen eigenen Fans schweigend verfolgt würde.