Vor großem Publikum gegen kleine Bayern
Es gehört wohl zu den kleinen Mysterien, warum der SC Preußen gegen den KFC Uerdingen oder Jena mit Mühe die 6.000 Zuschauer knackt, gegen Viktoria Köln gerade 5.200 Fans kommen – aber gegen die Zweitvertretung des FC Bayern München rund 8.000 Zuschauer erwartet werden.
Am Tag vorher waren beim SCP schon über 6.000 Karten vergriffen, mehr als 500 für den Gästeblock. Mit den üblichen Erfahrungen an der Tageskasse könnte tatsächlich die Marke von 8.000 Zuschauer geknackt werden. Zur Erinnerung: Das bestbesuchte Heimspiel der bisherigen Saison war die Partie gegen den früheren Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern. Im August schauten dort 8.140 Zuschauer zu.
Die Zuschauer-Statistik des SC Preußen Münster
Es ist augenscheinlich so, dass der Name FC Bayern München selbst bei der U23 zieht. Die bisherigen Auswärtsspiele der „kleinen“ Bayern belegen das durchaus: Wo immer der FCB II bisher aufgekreuzt ist, gingen die Zuschauerzahlen nach oben. Ausnahmslos alle Auswärtsspiele sorgten bei den jeweiligen Gastgebern für den mindestens zweitbesten Saisonbesuch. In Rostock war es das zuschauerträchtigste Spiel bisher. Und genauso könnte es auch in Münster laufen.
Die gewaltige Fanbasis des FCB bringt es mit sich, dass Bayern-Fans ihre erste Mannschaft kaum jemals live im Stadion sehen können, die „Zweite“ aber wenigstens etwas Bayern-Flair versprüht. So nah kommt man den Münchnern ja sonst nie.
Wie auch immer: Das Stadion wird am Samstag gut gefüllt sein und am Ende ist das ja alles, was zählt.
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Gegen München fehlt Lucas Cueto weiterhin. Eine Rückkehr des Flügelspielers steht erst in 10 bis 14 Tagen zur Debatte. Auch Philipp Hoffmann hat sich mit leichten Grippe-Symptomen krank gemeldet und fällt bis Sonntag aus.
Maurice Litka ist nach seiner Gehirnerschütterung ebenfalls wieder dabei, hat allerdings wenig trainiert. Am Mittwoch noch ein bisschen separat, seit Donnerstag mit der Mannschaft. Kopfbälle sollten vermieden werden, heißt es. Aber insgesamt wäre Litka auch aus Ärztesicht einsetzbar, die üblichen Tests sind positiv verlaufen.
Ob der Trainer mit Blick auf das Spiel in Halle wieder umbaut, verrät er nicht, aber natürlich drängen sich zwei Themen auf: Erneut wird der SCP mit zwei Spitzen auflaufen. Das hatte in Halle vernünftig geklappt und soll auch gegen München für mehr offensiven Druck sorgen.
Und in der Innenverteidigung bzw. der Abwehrkette könnte es Änderungen geben. Simon Scherder ist nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder da und Fridolin Wagner ist an anderer Stelle sicher besser aufgehoben. Münsters engagierte Leistung in Halle war in der Woche Gegenstand vieler positiver Worte, aber Trainer Sven Hübscher sieht das nüchterner. „Für die Umstände war Halle sehr in Ordnung, aber nicht das Nonplusultra.“ Am Ende hätte sich der SCP auch nicht über ein 1:2 beschweren können, so Hübschers Fazit nach der intensiven Video-Analyse des Spiels. Viele Ballverluste, fehlende Ordnung – das waren Kritikpunkte des Trainers. Aber „Mentalität“, um mal das schöne Modewort der vergangenen Tage zu verwenden, hatte das Team auf das Feld gebracht. Soll heißen: Sich reingeworfen in Zweikämpfe, nicht vor Halles physischem Spiel zurückgeschreckt, nicht aufgegeben.
Jetzt wünscht sich der Trainer für die Partie gegen München vor allem eines: Dass die geplante Startelf zur Verfügung steht, niemand kurzfristig ausfällt und alle auch lange genug spielen können.