Von wegen Angstgegner! Preußen Münster demontiert FC Wegberg-Beeck mit 4:0
Die Geschichte war vor dem Spiel angelegt: Wiedergutmachung für die Auswärts-Niederlage im vergangenen Jahr! Nur ein Unentschieden im Preußenstadion. Angstgegner FC Wegberg-Beeck! Aber am Sonntag war der FCW nicht in der Lage, entscheidend zu stören. In der zweiten Halbzeit machte der SCP binnen weniger Minuten einen Kantersieg klar.
Der SCP jubelt in Wegberg. Foto: Sanders
Dabei begann die Partie mit einer etwas überraschenden Szene. Weil auf der Gegengerade ein Tor nicht verschlossen war, setzte sich der Tross der mitgereisten Preußenfans noch vor Anpfiff im Regen in Bewegung. Die überdachte Tribüne lockte. Doch der Versuch wurde mithilfe einiger Polizeipräsenz, dem Einschreiten von Sportchef Peter Niemeyer und Spielern unterbunden und so fanden sich alle Fans dann doch zum Anpfiff brav hinter den Zäunen gegenüber wieder. Zeit für eine kleine Präsentation des Kurvenbanners am Mittelkreis blieb aber noch …
Sei’s drum, zum Sport. Trainer Sascha Hildmann brauchte nicht umzubauen und tat das auch nicht. Es lief erneut die Startelf der vergangenen Woche auf. Erstmals allerdings im schwarz-weißen Ausweichdress, weil Rot nun einmal für die Gastgeber reserviert war.
Dazu auch:
Wegberg-Beeck verärgert über das Fehlen von Sascha Hildmann
Im ziemlich verregneten Waldstadion setzte der Gastgeber vor 780 Zuschauern, darunter die Mehrheit aus Münster, die ersten kleinen Duftmarken, so für etwa ein paar Minuten. Münster sah sich das an, übernahm aber dann schnell die Spielkontrolle. Erste Hereingaben von den Seiten führten noch zu nichts, waren aber sichtbares Zeichen des sich ändernden Spielverlaufs.
Wegberg-Beeck hatte erwartungsgemäß nicht viele Offensivszenen in dieser Phase, hätte aber mit einer etwas präziseren Hereingabe von Jan Bach nach 12 Minuten vielleicht gefährlich werden können. Wurde es aber nicht.
Stattdessen legte der SCP einen klasse Angriff hin, der am Ende Nicolai Remberg fand – da hatte Wegbergs Abwehr völlig geschlafen, Remberg war zentral durch und hämmerte den Ball über die Umleitung Unterkante Latte ins Tor. Die Führung nach 13 Minuten – der SCP war zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer der Regionalliga West.
Es war nun das Spiel des SCP. Wegberg-Beeck versuchte kompakt zu stehen, während der SCP geduldig auf die Lücken wartete. Chancen ergaben sich so vor allem aus der Distanz – so wie für Dennis Daube, dessen Schuss aus etwa 20 Metern aber doch leichte Beute des Torwarts wurde.
Dann schlug Daube aus der eigenen Hälfte einen gewaltigen Ball Richtung Henok Teklab, der sofort abschloss, aber nicht genug Druck und Richtung reinbekam. So flatterte der Ball knapp am Pfosten vorbei statt im Tor zu landen. Das war die 24. Minute.
Einzige Chance der Gastgeber in der ersten Hälfte
Nach 30 Minuten bekam Wegberg-Beeck dann seine große Chance – die einzige überhaupt in der ersten Halbzeit. Es war Meik Kühnel, dessen Schuss Max Schulze Niehues so eben noch an die Latte klärte. Das hätte mit etwas mehr Glück durchaus der Ausgleich sein können. Dass Simon Scherder kurz danach einen etwas riskanten Rückpass ansetzte, den Jan Bach zwar noch erlief, doch der SCP dann klärte, gehörte auch zu den wenigen Offensivaktionen.
Insgesamt hatte der SCP das aber ziemlich im Griff, auch wenn Wegberg-Beeck durchaus versuchte, sich auch mal zu behaupten. Aber mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte war nicht viel auszurichten gegen den SCP.
Eine halbe Chance bekam der SCP noch: Nach knapp 40 Minuten setzte sich Remberg prima durch in der Mitte, legte dann rechts raus zu Teklab, doch dessen scharfe Hereingabe fischte sich der Torwart der Gastgeber gerade noch so weg. Wenn im Spiel der Preußen etwas fehlte, dann die Präzision über die Außenbahnen – da kam viel halbhoch oder ohne Anspielstation herein.
Mit dem 1:0 für den SCP ging es dann in die Pause.
Sascha Hildmann reagierte zur Pause: Für Teklab, der sich auf dem Rasen aufrieb, kam Joshua Holtby ins Spiel. Der hatte 2017/2018 ein Jahr für Wegberg-Beeck gespielt (und machte damals 30 Spiele mit drei Toren).
Nach verhaltenem Start in die zweite Spielhälfte wurde dann der SCP wieder deutlich sichtbarer: Erst mit einer scharfen Hereingabe von Schwadorf (50.), dann mit einem Zuspiel von Holtby in die Mitte – das fast Thorben Deters noch erlaufen hätte. Hier klärte der Torwart gerade noch (52.).
Acht Minuten
Für Wegberg-Beeck gab es eigentlich nur noch eine erwähnenswerte Szene: Nach 53 Minuten klärte Jannik Borgmann einen Freistoß von Jeff Dennis Fehr und der Nachschuss der Gastgeber segelte durch den Strafraum am Tor vorbei – wobei Schulze Niehues ohnehin in der richtigen Ecke stand. Wachsam bleiben war angesagt, denn solche Bälle können bei dem Wetter ja bekanntlich auch schon mal durchrutschen …
Dann machte der SCP ernst: Nach 64 Minuten profitierte Schwadorf links von einer Fehleinschätzung des Gegenspielers und konnte so Gerrit Wegkamp am langen Pfosten bedienen. Der Preußenstürmer blieb eiskalt und verwandelte zum 2:0. Damit war auch in Spiel erst einmal Klarheit geschaffen. Nun ging alles einfacher und schneller. Zu schnell für die Gastgeber.
Keine zwei Minuten nach dem 2:0 scheiterte erst Schwadorf mit seinem Torschuss, doch den Abpraller verwandelte Deters stramm zu 3:0! Schwadorf durfte dann vom Feld, für ihn kam Luke Hemmerich (und kurz danach auch Jan Dahlke für Wegkamp).
Kaum war Hemmerich ein paar Minuten im Spiel, durfte er auch schon jubeln. Mit einer Direktabnahme nach einer Preußen-Ecke machte er das 4:0 (72.). Binnen acht Minuten hatte der SCP aus einem knappen Spielstand einen Kantersieg gemacht.
Dahlke hatte nach 75 Minuten noch eine Kopfballchance, die Wegberg-Beeck erst parierte, den Nachschuss setzte dann auch Simon Scherder daneben. Es war die letzte wirklich erwähnenswerte Chance des SCP, der dann die letzten zehn Minuten routiniert herunterspielte. Auch deswegen, weil Thorben Deters leicht angeschlagen vom Feld geholt wurde – und der SCP hatte gerade zuvor seinen letzten Wechsel gezogen (Dominik Klann für Remberg). In Unterzahl brachte der SCP das Spiel zu Ende und durfte sich dann als Tabellenführer von den Fans feiern lassen.
Am kommenden Samstag erwarten die Preußen dann den SV Rödinghausen (bei dem der Ex-Preuße Nils Drube seit wenigen Tagen nicht mehr Trainer ist).
4. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 4 | 10:2 | 8 | 12 |
2 | Fortuna Düsseldorf II | 4 | 8:4 | 4 | 10 |
3 | 1. FC Köln II | 4 | 13:5 | 8 | 9 |
4 | RW Oberhausen | 4 | 10:2 | 8 | 9 |
5 | SV Straelen | 4 | 11:8 | 3 | 9 |
6 | SC Wiedenbrück | 4 | 7:4 | 3 | 9 |
7 | RW Essen | 4 | 7:5 | 2 | 9 |
8 | Fortuna Köln | 4 | 8:4 | 4 | 7 |
9 | Wuppertaler SV | 4 | 6:2 | 4 | 7 |
10 | Borussia Mönchengladbach II | 4 | 7:5 | 2 | 6 |
11 | Sportfreunde Lotte | 4 | 5:4 | 1 | 6 |
12 | SV Lippstadt 08 | 4 | 6:7 | -1 | 6 |
13 | FC Schalke 04 II | 4 | 3:5 | -2 | 4 |
14 | VfB Homberg | 4 | 2:5 | -3 | 4 |
15 | RW Ahlen | 4 | 4:5 | -1 | 3 |
16 | Bonner SC | 4 | 5:10 | -5 | 3 |
17 | Alemannia Aachen | 4 | 3:8 | -5 | 1 |
18 | FC Wegberg-Beeck | 4 | 2:9 | -7 | 1 |
19 | SV Rödinghausen | 4 | 2:10 | -8 | 0 |
20 | KFC Uerdingen 05 | 4 | 5:20 | -15 | 0 |