Ugur Tezel steht wieder im Preußen-Kader
Er war sicher der große Pechvogel des Spiels in Würzburg. Da kam einiges zusammen für Ugur Tezel. Gegenspieler Fabio Kaufmann erwischte einen absoluten Sahnetag, die Preußen insgesamt eher nicht – und dann hatte Tezel ein paar, aber entscheidende schlechte Szenen.
Drumherumreden will beim SC Preußen niemand, aber letztlich war seit dem vergangenen Wochenende immer wieder eines zu hören: Wir gewinnen als Team, wir verlieren als Team. Sportchef Malte Metzelder hatte nach dem Spiel im Gespräch mit 100ProzentMeinSCP formuliert: „Am Ende ist es ein Mannschaftssport, es wird niemand allein zur Verantwortung gezogen. Die Mannschaft ist sehr geschlossen und funktioniert, so werden wir damit umgehen. Wir werden ihn aufbauen.“ Es sei ein unglückliches Spiel gewesen, aber es sei eben Aufgabe des Klubs und der Mannschaft, den Spieler wieder abzuholen. Letztlich war es ja auch kein Drama, sondern einfach kein gutes Spiel.
Und so bekam Tezel nach dem gebrauchten Samstag eine Menge Aufmunterung. Kapitän Schauerte nahm sich den 22-Jährigen zur Seite, der Trainer selbstverständlich auch. Es gibt solche Spiele, es geht nur darum, daraus zu lernen. „Wir haben ihn uns direkt nach dem Spiel schon geschnappt“, so Hübscher. „Er muss damit umgehen, muss wieder aufstehen.“
Die Frage in Würzburg war: Sollte Tezel zur Pause schon raus oder eben nicht? Trainer Hübscher entschied sich gegen einen Wechsel. Tezel musste/durfte bis zum Ende spielen – aber vermutlich war das auch die bessere Wahl als eine sofortige Auswechslung.
Tezel hatte ja schon kein leichtes erstes Jahr beim SCP hinter sich. Nur ein einziger Einsatz stand am Ende in seiner Bilanz. Beim Auswärtsspiel in Aalen kam er beim Halbzeitstand von 0:2 gegen den SCP ins Spiel. 45 Minuten in einer Partie, die der SCP ziemlich sang- und klanglos verlor. Gegen Menig oder Heidemann war im vergangenen Jahr kein Durchkommen. In Sachen Selbstvertrauen startete Tezel sicher nicht bestens aufgestellt in die Vorbereitung. Allerdings hatte er in den vergangenen Wochen einfach gut trainiert und „Druck gemacht“ (Metzelder). Sein Einsatz war keine Verlegenheitslösung, sondern eine bewusste Entscheidung. Dass die Dinge dann insgesamt etwas gegen den SCP liefen und der SCP selbst ungeschickt agierte – geschenkt.
Tezels Spiel in Würzburg auf der linken Seite war aber kein Experiment, sondern vorbereitet. Es ist allerdings nicht Tezels Wunschposition – eigentlich fühlt sich der ehemalige Herthaner auf rechts viel wohler. Aber links hatte er auch bei Hertha schon gespielt. Und die rechte Seite ist eben stark besetzt mit Schauerte und Özcan. Auf links funktioniert der SCP noch nicht so gut – und besitzt auch nicht viele Alternativen.
Die gute Nachricht nach dem Würzburger Tiefschlag: Tezel genieße im Team „hohe Akzeptanz“, jetzt gelte es, die Leistung aus ihm rauszukitzeln, so Hübscher.
Vermutlich wird Tezel in naher Zukunft nicht wieder auf dieser Position links hinten spielen. Aber schon am Samstag gegen Uerdingen wird er wieder im Kader stehen – diese Botschaft brachte Trainer Hübscher am Freitag schon mit.