Talfahrt der Preußen hält an: Bei Fortuna Köln verliert Münster mit 2:3
Der SC Preußen Münster rennt mittlerweile seinen eigenen Zielen meilenweit hinterher. Bei Fortuna Köln setzte es am Freitagabend eine 2:3-Niederlage und der SCP belegte einmal mehr, dass derzeit nicht viel stimmt.
Trainer Sascha Hildmann hatte seinen Team nach dem eher enttäuschenden 0:0 gegen Wuppertal umgebaut, sowohl personell wie auch in der Grundordnung. Marvin Thiel, Jan Dahlke und Joshua Holtby rückten raus aus dem Team, für sie kamen Jules Schwadorf, Henok Teklab und Robin Ziegele von Beginn an. Weil auch Torwart Max Schulze Niehues kurzfristig krank ausfiel, musste Marko Dedovic ins Tor.
Ehe es dann im Kölner Südstadion losging, dauerte es 15 Minuten länger als gedacht, denn viele Preußenfans standen noch vor den Toren. Als dann endlich der Ball rollte, bekam der SCP durchaus mehr Ballbesitzphasen. Die Preußen stellten das leicht aktivere Team, wenngleich Köln erwartungsgemäß versuchte, die Gäste früh zu stören. Und damit den SCP spürbar irritierte. Es entwickelte sich ein durchaus munteres, wenngleich nicht hochklassiges Spiel.
Der erste Abschluss des Spiels gehörte Mike Owusu, der nach 4 Minuten den Ball aber zu harmlos in die Arme von Dedovic setzte. Eine aussichtsreiche Szene für Münster vergab Luke Hemmerich, weil er sich den Ball zu weit vorlegte.
Kaum war diese Anfangsphase erledigt, da jubelte Köln. Ein Schuss an den Pfosten und den Abpraller drückte Sascha Marquet ins leere Tor. Ein Tor aus dem Nichts und eines, das den Spielverlauf nicht korrekt spiegelte.
Münster verlor prompt den Faden. Der Treffer zeigte Wirkung, denn für einige Zeit war der SCP gar nicht mehr im Spiel. Die wenigen Halbchancen brachten keine Gefahr: Teklabs Schuss nach 24 Minuten war harmlos, Schwadorfs Distanzschuss nach 28 Minuten noch mehr. Besser war da Julian Schauerte mit seinem Abschluss, der aber deutlich über die Latte ging. Zugegeben: Auch Fortuna brachte nicht viel Gefahr auf den Platz. Da gab es einen Distanzschuss von Dan-Patrick Poggenberg. Nur einmal noch bis zur Pause sorgte Fortuna für ein Ausrufezeichen: Gegen Schauerte kam Marquet noch zum Torschuss, aber schob den Ball am langen Pfosten vorbei.
Tja. Aber trotz aller Unzulänglichkeiten durfte Münster noch vor der Pause jubelt. Schauerte setzte sich rechts durch, steuerte in den Strafraum und schob dann den Ball in Richtung Tor – wo Alexander Langlitz dem Fortuna-Keeper ein bisschen die Sicht nahm und vielleicht auch ein bisschen im Abseits stand? Jedenfalls drückte Langlitz den Ball am Keeper vorbei ins lange Eck, das Tor schlug der DFB später auch ihm zu. Das 1:1, unerwartet, aber am Ende auch okay angesichts des Spielverlaufs. Und fast hätte Schauerte nur Sekunden später sogar noch das 2:1 nachgelegt, aber diesmal jagte er den Ball aus Kurzdistanz über die Latte. Münsters großer Anhang feierte das alles mit ein bisschen Pyro, dann war Pause.
Ohne Wechsel ging es für den SCP in die zweite Halbzeit. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie aber schnell, weil im Preußenblock erneut Pyro entflammte (wenig später brannte auch ein Feuerwerk im Kölner Block).
Langsam näherte sich der SCP dem Tor der Gastgeber an. Henok Teklab steckte durch auf Wegkamp, doch der brachte den Ball nicht vor das Tor, sondern schob ihn ins Toraus.
Teklab stand wenige Minuten später im Mittelpunkt, als er den Ball von rechts am langen Pfosten vorbeilegte (51.). Das Spiel bewegte sich eigentlich viel zwischen den Strafräumen, Köln kam nicht zu großen Chancen, Münster in dieser Phase auch nicht.
Ein Sprung in die 63. Minute: Schauerte setzte in der Mitte Wegkamp in Szene, doch der Preuße setzte den Ball völlig freistehend per Kopf am Tor vorbei.
So steuerte das Spiel in Richtung Schluss-Viertelstunde. Und Fortuna setzte den Wirkungstreffer: Ex-Preuße Dominik Lanius stand in der Mitte richtig und drückte den Ball ins Tor – Dedovic war noch dran, konnte den Treffer nicht mehr verhindern.
Sascha Hildmann reagierte, brachte erst Thiel und Holtby für Hemmerich und Schwadorf, kurz danach noch Bindemann für Ziegele.
Aber kaum war das 2:1 von Köln bejubelt, war schon wieder Freude angesagt. Marcel Hoffmeier musste einen Ball klären, drückte ihn aber per Kopf in hohem Bogen zum 3:1 für Köln ins Tor. Das war der Tiefschlag.
Der Anschlusstreffer von Deniz Bindemann zum 2:3 nach 83 Minuten war leider kein Weckruf mehr. Münster bekam bis zum Ende der fünfminütigen Nachspielzeit keinerlei Chance mehr – dass Holtby einen Freistoß nach 92 Minuten hoch in den Kölner Himmel setzte, passte leider bestens zum Auftritt der Preußen.
Dann war Feierabend – was angesichts der vergangenen Wochen leider vorerst auch für den Aufstiegskampf der Preußen gelten dürfte.
Der SCP so leid es mir tut, wird in dieser Saison mit dem Aufstieg nichts zu tun haben. Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten das wenn es knüppeldick kommt und Duisburg und Viktoria Köln absteigt wir die dritte Liga auch in den nächsten Jahren nicht wieder sehen werden. Ferner glaube ich auch nicht das am Ende der Saison unser Trainer noch Sascha Hildmann heißt.
Mit Deiner ersten Aussage könntest Du vielleicht sogar Recht haben … – es sei denn, der SCP startet sofort eine lange Siegesserie… … !!!
Trotzdem meine ich: Nicht so „schwarz sehen“, Uwe…
Die Vereinsfarbe ist nicht schwarz, sondern laut Satzung § 1:
>>Der Verein führt den Namen „Sportclub Preußen Münster von 1906 Münster (Westf.)“ und hat seinen Sitz in Münster. Er ist in das Vereinsregister eingetragen. Die Farben des Vereins sind schwarz, weiß, grün.< außerdem muss man kein Prophet sein [und es ist recht billig !!!], im Fußball eine Trainerentlassung vorauszusagen – da braucht man sich nur die Statistiken über die durchschnittliche „Verweildauer“ der Fußballtrainer anzugucken… !!!
In diesem Sinne, hoffen wir mal alle auf die Vereinsfarbe „Grün“ … und erfolgreiche Spiele …
Der Beginn der Misere lässt sich exakt terminieren: jener Augenblick, da Wegkamp in Ahlen den ersten Elfmeter verschoss. Eine Feststellung, kein Vorwurf. Aber vielleicht wird man im Frühsommer 2022 genau diesen Fehlschuss als Auslöser für eine früh aus dem Ruder laufende Saison erkennen. Aber vielleicht kommt alles auch noch ganz anders.