Spielabbruch: RW Essen lobt Belohnung für Hinweise aus

Die Nachwirkungen des Spielabbruchs in Essen sind weiter zu spüren. Am Montag schrieb RW Essen eine Belohnung aus für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters aus.

Bis zu 5000 Euro will RW Essen zahlen für „sachdienliche Hinweise oder Beweismittel, die zur Ergreifung und Überführung des Täters führen“, heißt es in der Klubmitteilung.

Essen steht weiter auf dem Standpunkt, dass es ein einzelner Täter sein müsse – dabei haben Essener Fanorganisationen bereits auf die Problematik hingewiesen, dass der Böllerwurf aus einem Stadionbereich kam, in dem eine bekannte rechtsradikal orientierte Gruppe beheimatet ist, die dort vom Klub auch bisher nicht ausgeschlossen wurde. Ein Einzeltäter oder eine Gruppe? Bisher ist wenig bekannt.

Ein Tatverdächtiger, den die Polizei früh ins Zentrum der Ermittlung rückte, wurde bereits „voll rehabilitiert“ wieder ausgeschlossen, er hatte damit nichts zu tun. Nach wie vor also läuft die Suche.

RWE-Chef Marcus Uhlig erneuerte seine Aussage, dass die Szene aus dem Spiel den Klub nicht repräsentiere. Allerdings ist der Anhang von RW Essen in den vergangenen Jahren oft genug aufgefallen (was fairerweise auch für den Anhang des SCP gilt, doch die letzten Vorfälle mit Beteiligung von Preußen liegen aus verschiedenen Gründen lange zurück).

Aber gerade erst im Hinspiel hatte sich gezeigt, dass das Gewaltpotential in Teilen von Essens Anhang weder gelöst noch ernsthaft adressiert wurde.

„Die Polizei arbeitet derzeit auf Hochtouren, um den Täter ausfindig zu machen und strafrechtlich zu belangen. Auch Rot-Weiss Essen wird die Täter- Identifizierung nach Kräften unterstützen“, heißt es nun. Man hofft auf Foto- oder Videomaterial.

„RWE-Fans, die etwas Verdächtiges gesehen haben oder im Besitz von Beweismaterial sind, können dazu ab sofort und wenn gewünscht anonym eine Mail an zivilcourage@rot-weiss-essen.de senden.“

RWE-Fans distanzieren sich

Am Montag meldete sich auch das RWE-Magazin jawattdenn.de zu Wort: Der Böllerwurf auf Menschen sei auch ein Böller wurf gegen den Verein, heißt es dort. „Wir Fans müssen Haltung zeigen!“

Und weiter: „Vielmehr müssen wir uns als Fans von Rot-Weiss Essen mit den Schäden beschäftigen, die nicht nur in körperlicher Form von zwei Münsteraner Spielern erlitten worden sind –  hier gilt auch von den aufrichtigen und echten Anhängern unseres Vereins eine uneingeschränkte Solidaritätsbekundung mit den Betroffenen.  Klar muss uns allen sein, dass dieser Böller auf Menschen geworfen worden und das Tatwerkzeug zu diesem Zwecke mit ins Stadion gebracht worden ist. Wer so etwas tut, der pfeift nicht nur mutwillig auf die Gesundheit von Menschen, sondern der schmeißt diesen Böller auch auf unseren gesamten Verein.“

Die Arbeit der Klubführung für den Verein werde „aufs Übelste diskreditiert“, heißt es im Kommentar des Magazins.

Auch die Ultra-Szene fand klare Worte: „Wir als Ultraszene distanzieren uns seit Jahren von Böllerwürfen und verurteilen diese hirnrissige Aktion aus dem Nachbarblock aufs Schärfste, solch ein vereinsschädigendes Verhalten hat in dieser sportlich wichtigen Zeit absolut nichts zu suchen!“

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