Simon Scherder: „Kompletter Unterschied zur Regionalliga“

Was macht man nun aus dem 0:0 zwischen Preußen Münster und Borussia Dortmunds U23? Nach Abpfiff der Partie vor 11.744 Zuschauern (viertbester Besuch der Liga) herrschte so ein bisschen nüchterne Akzeptanz. Und auch Simon Scherder sah das so.

Scherder gehörte im Frühjahr 2020 zu der Mannschaft, die in Magdeburg das vorerst letzte Drittligaspiel absolvierte. Jetzt stand er wieder auf dem Feld bei der Rückkehr. Groß Gedanken daran verschwendete er nicht mehr. „Das hatte ich tatsächlich nicht nicht mehr auf dem Schirm, das Aufstiegserlebnis hat das doch zur Seite gewischt.“ Am Ende zählte nur das Hier und Jetzt. „Ich hab mich einfach gefreut, dass es wieder los geht.“

Und das, was los ging, war durchaus ansehnlich. Aber: „Das ist schon ein kompletter Unterschied zur Regionalliga. Da musst du 90 Minuten voll im Spiel sein, mit dem Kopf und dem Körper.“ Fehler würde direkt bestraft. Dass genau das nicht passierte, daran trug Scherder mit seinen Kollegen in der Dreierkette Thomas Kok und Alexander Hahn einen großen Anteil. Nur einmal in der Vorbereitung blieb der SCP ohne Gegentor, dass es jetzt gegen Dortmunds millionenschwere U23 so blieb, war durchaus bemerkenswert.

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Die Chancen waren da, die Partie sogar für den SCP zu entscheiden, aber auch das war am Ende ein Unterschied. Man habe da vielleicht etwas Zielstrebigkeit vermissen lassen, meinte Scherder. „In der Regionalliga haben wir es mit unserer Qualität oft noch geschafft, Spiele hinten raus zu gewinnen. Das wird jetzt vielleicht häufiger so sein, dass du nah dran bist, aber das Spiel am Ende eben doch nicht reißen kannst …“ Neue Liga, andere Qualität.

Dennoch: „Defensiv können wir ganz zufrieden sein. Wir haben gekämpft, haben uns in Zweikämpfe gestürzt, aber genau das brauchst du auch.“ Ganz einfach war das schon in der Vorbereitung auf dieses Duell nicht, denn natürlich: der BVB war wie immer eine Wundertüte. Spieler wie Marcel Laurenz Lotka wurden direkt aus den USA von der Testspielreise des BVB zurück nach Deutschland geflogen, um hier auszuhelfen. Marktwert 1,3 Mio Euro, 10 Bundesligaeinsätze für Hertha BSC.

Auch mit Blick darauf hatte Trainer Sascha Hildmann später die Partie eingeordnet. „Die Mannschaft des BVB hat den höchsten Marktwert. Die Spieler, die da auch reinkommen … das ist schon Wahnsinn. Da ist richtig Qualität auf dem Platz und das muss man dann erst mal wegverteidigen.“

Alles in allem nahm der SCP dieses Unentschieden auch so an. „Das hat schon wieder nach Fußball ausgesehen“, formulierte Scherder nach dem Spiel. „Und jetzt freuen wir uns schon auf die Alm. Da knallt es. Sportlich, hoffentlich.“