Simon Scherder: „Da gibt es noch einiges zu verbessern“
Am Ende war es ein Preußensieg bei Preußenwetter. Drei Punkte, den Druck auf Essen gehalten, Platz zwei in der Tabelle. Und mittendrin war auch Simon Scherder zurück. Im Herbst war er ein bisschen außen vor, jetzt hat er seinen Platz wieder zurück. Zufrieden war er dennoch nicht.
„Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass wir uns zum Ende hin einen abgekraxelt haben“, seufzte er nach Abpfiff. „Klar musst du solche Spiele auch gewinnen, aber wir sind schon Preußen Münster und haben eigentlich den Anspruch, solche Spiele dominanter und deutlicher zu gestalten.“
Das 1:0 war am Ende genug und anders als zuletzt gegen Mönchengladbach war das Ende dann doch eher positiv, aber Gladbach hatte im Vergleich auch spürbar mehr (Offensiv-)Qualität als der FC Wegberg-Beeck, so ehrlich darf man sein. „Ganz klar: Wir mussten den Sack einfach früher zumachen. So wie das Spiel insgesamt lief, gibt es da noch einiges zu verbessern.“
Trotzdem: Richtig panisch musste man im Spiel gegen Wegberg-Beeck nicht sein, auch wenn Scherder sich schon über die fehlende Dominanz ärgerte „Dann zitterst du dir am Ende wieder einen zurecht, obwohl du den Gegner größtenteils im Griff hattest.“ Es war eben wie immer. Ein bisschen schwang im Hinterkopf der Gedanke mit, dass ein Gegentreffer bei diesem knappen Spielstand eben immer mal fallen kann. Es wäre nicht das erste Mal. So sah es am Samstag grundsätzlich auch Scherder. „Das begleitet uns ja schon durch die gesamte Saison: Wir fangen uns immer wieder mal ein Gegentor. Das müssen wir abstellen und einfach auch mal ein 3:0 oder 4:0 rausschießen.“
So einfach war es aber nicht, auch weil die Gäste das Mindestmaß an Regionalliga-Qualität mitbrachten: Kompaktheit und Aggressivität. Räume dichtmachen. Wie man eben so spielt, um Gegentore zu verhindern.
Immerhin: Simon Scherder durfte wieder ran. Im Herbst hatte er sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Robin Ziegele nutzte die Chance, der SCP gewann seine Spiele, da gab es keinen Grund zum Wechseln. „Der Trainer hatte mir gesagt, das sei bitter gelaufen. Ich solle weiter trainieren, dann käme meine Chance.“ Und da war sie. Weil nun Ziegele leicht angeschlagen ist, rückte Scherder schon in der Vorbereitung in die Innenverteidigung und machte seine Sache gut.
Sascha Hildmann am Samstag: „Wir achten auf die Leistungen und die waren bei Scherder gut. Darum haben wir uns für ihn entschieden, so wie wir vorher Ziegele dringelassen hatten. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, da entscheiden Nuancen.“ In diesem Fall für Scherder. „Der Trainer weiß, was er bekommt, wenn er mich bringt. Da gab es auch keine großen Anweisungen mehr“, so Scherder. Zumal er gut mit Marcel Hoffmeier harmoniert. Beide kennen sich nun aus vielen Spielen, wissen, wie sie spielen. Eine große Umstellung war es also nicht.
Nur in einer Szene sah Scherder schlecht aus – als er mehr oder minder ins Leere grätschte und so der Gegenspieler die Chance bekam, den Ball scharf in den Strafraum zu spielen. „Kein Bock von mir, er war halt schon kurz vor mir und das hat er gut gemacht.“ Wäre das Tor durch Benekes Kopfball gefallen, dann wohl auch, weil der ziemlich frei und unbedrängt im Fünfer zum Kopfball kam. Da hatte Münsters Abwehrreihe einmal den Überblick verloren. Aber: Es ging ja gut.
Jetzt geht es nach Rödinghausen. Scherder ahnt, wie das wird. „Wir haben genug Erfahrungen mit denen gemacht in den vergangenen Jahren …“ Aber man werde sich darauf vorbereiten. Mit dem Ziel, wieder zu gewinnen. Wie gesagt: „Wir sind Preußen Münster.“