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Sascha Hildmann: „Ich finde die Entscheidung nicht gut“

Am Tag vor dem Spiel des SC Preußen Münster beim SC Wiedenbrück hielt Sascha Hildmann mit seiner Meinung wieder einmal nicht hinterm Berg. Der Wechsel von Lukas Frenkert zum FC Schalke sorgte beim Trainer für Missmut. „Ich finde die Entscheidung nicht gut“, sagte er.

Artikelfoto: Preußens letztes Ligaspiel in Wiedenbrück liegt 11 Jahre zurück.

Nun hat Hildmann natürlich wenig Spielraum und am Ende auch nicht das Sagen. Aber er machte auch kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung. „Wir wollten ihn unbedingt halten, aber er hat sich anders entschieden.“ Für den SCP darf man das als Verlust werten, gleich in doppelter Hinsicht. Der Spieler geht und Geld gibt’s auch nicht.

Sportlich wird der nun bekannte Wechsel jetzt aber weder für den SCP noch für Frenkert Folgen haben. „Das spielt keine Rolle“, so Hildmann bestimmt. „Er wird weiter spielen, wird weiter seine Leistung abrufen“, ließ der Trainer keinen Zweifel am Einsatzwillen seines Abwehrspielers. Auch Frenkerts Verhalten in den vergangenen Monaten gab ja gar keinen Anlass zu irgendwelchen Befürchtungen. „Ich habe oft mit ihm gesprochen. Anfangs der Saison hatte er den Nachteil, dass andere noch vor ihm waren. Für die Persönlichkeitsentwicklung kann es ein schwerer Schritt sein, auch mal auf der Tribüne zu sitzen. Aber das hat er hingekriegt, er hat es geschafft.“ Als der Platz frei wurde für den 20-Jährigen, war er da und nutzte seine Chance. So soll es sein. Schade nur, dass der nächste Schritt seiner Entwicklung nicht mehr in Münster stattfindet.

Für das nun anstehende Duell in Wiedenbrück darf das alles auch keine Rolle spielen. Die Hürde wird schwierig genug zu nehmen sein. Zuletzt überraschte der SCW mit einem Auswärtssieg beim Topteam Fortuna Köln. Daheim aber schwächelt Wiedenbrück erheblich. Mickrige zwei Siege holt das Team im kleinen Jahnstadion.

Das Jahnstadion in Wiedenbrück.
Jubel im Hinspiel, das der SCP mit 2:1 gewann.

Erstaunlich ist die Zahl der Unentschieden: Sagenhafte sechs (!) Spiele endeten im eigenen Stadion mit 0:0. Das ist deutschlandweit eine Bestmarke sein – kein anderes Team zwischen Bundesliga und Regionalliga fuhr zuhause so viele torlose Unentschieden ein.

Auch deswegen will der SCP den Gastgeber nicht unterschätzen (was allerdings in dieser Liga eh das Mantra ist und zudem bisher auch nie ein Problem). Eher macht dem Trainer der Platz Sorgen. Aber viel schlimmer als das Geläuf in Münster wird es kaum sein können. Dass unter der Woche die Nachholpartie gegen den SV Straelen erneut abgesagt wurde, war vielleicht wegen des schönen Laufs der Preußen doof, aber angesichts des Platzes absolut notwendig.

Die Erinnerungen an Wiedenbrück sind durchwachsen. Zuletzt in der Oberliga 2007 und dann in der Regionalliga 2010 standen sich beide Klubs gegenüber, meistens gewann der SCP, aber auswärts nur einmal in drei Anläufen. Im Westfalenpokal unterlag der SCP 2013 ziemlich überraschend mit 1:2 … nur der Platz 4 in der 3. Liga rettete den SCP damals doch noch in den DFB-Pokal. Einer, der damals für Wiedenbrück auf dem Platz stand, wurde vom SCW jetzt zu den Chancen der Wiedenbrücker befragt: Drei Punkte seien drin, glaubt der einstige Kapitän Mariusz Rogowski. Aus Sicht der Adler wäre es sinnvoll, ihn zu widerlegen …

Hildmann selbst erinnert sich auch an einen Besuch im Ligaspiel als Trainer. Das war im August 2011 als Trainer des SC Idar-Oberstein in der alten Regionalliga West, in der 2011 noch die Südwestklubs mitspielten. „Wir haben da spät verloren“, erinnert sich Hildmann. John Thöle schoss Hildmanns Team damals mit 1:0 ab. Und der Preußentrainer erinnert sich an Wiedenbrücks Trainer Thomas Stratos, der nach dem Spiel in Badelatschen auf die Terrasse des Vereinsheims schlurfte, um sein Siegerbier zu trinken. Sowas bleibt hängen.

Ob der SCP sein System wie zuletzt gegen Essen umstellt oder wieder in eine vertraute Viererkete zurückkehrt? Mal schauen. Sicher ist: Um 11 Uhr geht’s am Samstag los, die nervige B64 runter, die der SCP in den vergangenen Jahrzehnten so oft Richtung Verl, Gütersloh, Bielefeld, Paderborn oder sonstwo hinuntergefahren ist. Aufpassen auf den Blitzer vor Clarholz.

Letztes Ligaspiel in Wiedenrbrück mit dem SCP: Im Oktober 2010 gewann der SCP mit 2:0 (Tore durch Kara und Bourgault). Mit 2.800 Zuschauern war das Stadion pickepackevoll, vor allem dank rund 1200 mitgereister Preußenfans.

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