Sascha Hildmann: „Gänsehaut“
Vom Preußentrainer Sascha Hildmann ist bekannt, dass er emotional mitfiebert. Am Mittwochabend gegen Verl war er in der ersten Halbzeit schon wieder richtig auf Betriebstemperatur – und nach dem Spiel grinste er breit über die Party auf den Rängen.
Es gab schon Zeiten beim SCP, da wunderten sich Fans, ob ihr Trainer möglicherweise auf dem Trainerstuhl festgeklebt sein könnte. Bei Sascha Hildmann dürfte sich diese Frage nicht stellen. Der gebürtige Lauterer lebt das Spiel an der Seitenlinie mit – und sah dafür auch schon einige Gelbe Karten.
Auch am Mittwochabend beim Pokalspiel gegen den SC Verl war er kaum zu halten. Einige etwas überraschende Entscheidungen des Schiri-Gespanns quittierte er mit großer Geste: Symbolisches Haareraufen und (natürlich ergebnislose) Diskussionen mit dem Linienrichter inklusive. Da war ordentlich Feuer drin beim Trainer.
Und auf den Rängen. Zwar sahen „nur“ 2.300 das alte Westfalen-Duell, aber die ließen sich dann doch anstecken von den Rahmenbedingungen. Es regnete, es war ein Pokalfight, die Trikots dreckig und nass und dann noch drei Preußentore.
Schon in der ersten Halbzeit übten die Zuschauer den „Dreiklang“, angestimmt von den Ultras klang es dann über Gegengerade und Tribüne „Sportclub – Preußen – Münster!“ Stimmungsvoll.
Nach Abpfiff, mitten im Regen, drehte die Mannschaft dann ihre Ehrenrunde. Holte sich erst an der Gegengeraden den Applaus ab, feierte dann mit Block L die Humba (Deniz Bindemann wurde gefordert) und kehrte wie immer vor Block N ein. Von dort klang dann die Aufforderung in Richtung der Tribünen, doch bitte mitzumachen. „Alle zusammen für Preußen Münster!“
Das lief dann so gemeinsam wie selten, ein schöner Moment im Stadion. Und mittendrin Sascha Hildmann. Während die Mannschaft vor der Ostkurve feierte, stapfte der Trainer breit grinsend über das Spielfeld. „Gänsehaut“ habe er, ließ er wissen. Gänsehaut. Das sind Momente, für die Hildmann lebt und die er feiert. In Corona-Zeiten ohne Zuschauer machte es auch ihm spürbar weniger Spaß. Jetzt, wo wieder Leben in der Bude ist – und seien es nur 2.300 Fans, steigt auch die Laune des Trainers. Nach einem Sieg ohnehin.