preussenjournal.de auf                 

Preußens Marschroute: Taktgeber Dennis Grote rausnehmen

Einen Mann hatte Preußen Münster im Blick bei RW Essen: Dennis Grote als Spielgestalter, als Taktgeber. Ihn wollte der SCP aus dem Spiel nehmen und hatten dafür sogar Stürmer Gerrit Wegkamp mit Sonderaufgaben ausgestattet.

„Wir kennen Essen in- und auswendig“, so Preußen-Trainer Sascha Hildmann. Schon vor der Partie hatte Hildmann den früheren Preußen Dennis Grote als Dreh- und Angelpunkt der Essener identifiziert. Der mittlerweile 34-Jährige ist der Taktgeber und Ballverteiler im Spiel von RWE. „Düsseldorf hatte es auch geschafft, ihn rauszunehmen und hat gewonnen“, sah sich Hildmann später bestätigt.

Nun ist das nicht so, dass Grote allein Essens Spiel gestaltet, aber er ist sicher einer der Ankerpunkte. Um ihn zu beschäftigen, hatte der SCP Gerrit Wegkamp mit einem Sonderauftrag ausgestattet. Er sollte Grote beschatten, ihn zustellen. „Ich musste schon schmunzeln, als ich die Aufgabe bekommen habe“, gab Wegkamp zu. „Ich habe aber versucht, das möglichst gut umzusetzen.“ Und das hatte gut geklappt, wie man am Ende sah. „Er hatte weniger Aktionen, konnte das Spiel nicht so aufdrehen, wie er das sonst gewohnt ist“, meinte Wegkamp. „Und seine Mitspieler konnten das nicht auffangen.“ Es musste Wegkamp sein, so Trainer Hildmann später, weil ja Preußens Sechser damit beschäftigt war, Spieler wie Lewerenz oder Kefkir aufzuhalten. Und Wegkamp war dann die naheliegende Lösung.

Ein Sonderlob für den Einsatz gab es später vom Athletiktrainer Tim Geidies. Wegkamp grinsend: „Ich sag ihm ja immer, dass ich den Kraftraum nicht so mag. Ich gehe lieber laufen.“ Tja, und laufen durfte er am Samstag und machte sicher ein paar Meter mehr als üblich. Gar keine so schlechte Sache, wie der Stürmer später erkannte. „Man kommt da etwas mehr aus der Tiefe, das hat ganz gut geklappt.“

Zumal Wegkamp als Stürmer eigentlich die Situation gut kennt, dass einem ständig ein Gegenspieler vor der Nase steht oder von hinten auf die Pelle rückt. Am Samstag war Wegkamp so ein Gegenspieler – nur eben für Grote. „Ich habe versucht, dass er gar nicht richtig an den Ball kommt, dass Essen ihn überhaupt nicht richtig anspielen kann.“ Das gelang in wichtigen Momenten durchaus und das machte es am Ende auch leichter.

Gerrit Wegkamp im Einsatz gegen Simon Engelmann und Dennis Grote (r.).

Und jetzt? „Wir müssen uns vor niemandem verstecken, nicht vor BVB, nicht vor Essen. Wir müssen nur unsere Leistung auf den Platz bringen und das umsetzen, was wir uns erarbeiten“, so Wegkamp. Glückwünsche als „Matchwinner“ wollte er auch gar nicht groß entgegennehmen. „Das Spiel habe ja nicht ich entschieden. Das war eine unfassbare Teamleistung von uns.“ Natürlich war das goldene Tor am Ende wichtig und entscheidend. „Aber das gehört zu einem großen Teil Joel Grodowski.“ Dessen Hereingabe nach starkem Einsatz auf der Seite machte den Treffer erst möglich. Wegkamp selbst hatte Grodowski auf den Weg geschickt und war dann zugleich nach vorne gestartet. „Für mich geht es nicht nur um Tore, sondern um Erfolgserlebnisse als Mannschaft. In Lotte haben wir es nicht über die Zeit gekriegt, was uns geärgert hat, aber daraus haben wir auch gelernt.“

Dass Essen natürlich trotz aller Leidenschaft teilweise beste Chancen herausgespielt hat, lag auf der Hand. Das gab auch Wegkamp zu. „Essen hat uns in der zweiten Hälfte schon sehr unter Druck gesetzt.“ Dass der SCP seine ein, zwei Konter nicht mit etwas mehr Ruhe ausgespielt hatte, ist ein Thema. „Aber wir müssen heute auch nicht die Nadel im Heuhaufen suchen“, fand Wegkamp. Denn insgesamt könne die Mannschaft stolz sein auf die Leistung. „Da muss ich auch niemanden herausheben. Das war einfach eine starke Teamleistung.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert