Preußen Münster will zwei bis drei Neuzugänge im Winter – schon 126.000 Euro eingesammelt
Sportchef Malte Metzelder kann im Winter einkaufen. Und der Rahmen wird langsam deutlicher. Am Freitag verriet der Klub, wie seine jüngst gestartete Sponsoren-Aktion „Aufholjagd“ (wir berichteten) läuft und wie es weitergeht.
Die gute Nachricht: Binnen acht Tagen hat der SC Preußen in seinem Umfeld bereits 126.500 Euro gesammelt. Geld, das zweckgebunden und exklusiv für neue Spieler verwendet wird. Nicht für einen Trainer, nicht für Verbindlichkeiten – sondern für den Einkauf neuer Spieler.
Zwei bis drei, so ist der Plan, sollen kommen. Spieler, die sofort helfen. Keine Talente, angeschlagenen Spieler, sondern fitte und erfahrene Spieler.
Präsidiumsmitglied Siggi Höing erklärte die Aktion am Freitag etwas genauer. „Die Idee ist vor drei Wochen eher spontan bei einem Sponsorentreff entstanden.“ Warum man das nicht einfach so mache wie früher, sei die Frage gewesen. Da seien doch auch immer alle eingesprungen, wenn es mal knapp wurde.
Nun: So einfach wie früher geht es eben nicht mehr. Spenden an die KGaA sind ja nicht möglich und für die Kapitalgesellschaft gilt es immer genau zu beachten, was juristisch sauber ist. Und auch Vermarkter Lagardére musste mitspielen – dort verzichtet man übrigens auf Provisionen für diese Aktion.
Höing: „Ich habe mir die aktuelle Sponsorenliste geschnappt und bin einfach losgezogen.“ Er verhehlt nicht, dass er sich an der einen oder anderen Stelle deutliche Absagen eingefangen hatte – aber der viel positivere Eindruck überwiegt offenbar. „Ich bin ziemlich überwältigt, wieviele Leute sich gemeldet haben.“ Bereits wenige Tage nach dem offiziellen Beginn der „Klinkenputz-Aktion“ hätten sich 25 bis 30 Sponsoren gefunden, die mit unterschiedlichsten Beträgen dabei sind.
Besonders hervorzuheben: „Die letzten vier Präsidenten sind alle mit dabei“ – was eine nicht geringzuschätzende Aussage ist. Viele Unternehmen aus dem Sponsorenpool finden sich unter den Namen bisher. Aber auch völlig externe Unternehmer und Einzelpersonen, die durch reine Mundpropaganda dazugestoßen seien. „Offenbar ist der SCP da draußen doch nicht ganz so allein“, wie Präsident Christoph Strässer formulierte.
Bis zum 10. Januar 2020 läuft die Aktion. Siggi Höing hat längst eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, in der sich die Geldgeber auch untereinander motivieren, weitere MitstreiterInnen an Bord zu holen. Das alles hat vielleicht noch nicht die Dimensionen wie das „Bündnis Ostwestfalen“ in Bielefeld, aber für einen derart angeschlagenen Klub ist das Zeichen allemal beachtlich.
Wer jetzt mitmacht, bekommt ab 5.000 Euro ein kleines Plätzchen auf einer „Ehrentafel“, die später in der Tribüne installiert wird. Das mag keine große Sache sein, aber um Ruhm und Ehre geht es bei der Aktion „Aufholjagd“ auch nicht vorrangig. Sondern um das Zeichen an und für den SC Preußen. „Ein Wahnsinn, wie viele hier mitmachen“, so Höing etwas fassungslos. „Unser Ziel war 50×5000“, die Hälfte ist nach kürzester Zeit schon erreicht.
Ein eigenes Sperrkonto garantiert, dass das Geld auch nur für diesen einen Zweck verwendet wird: Spieler.
Stand jetzt würde die Summe schon für „ein-dreiviertel Spieler“ reichen, so Geschäftsführer Bernhard Niewöhner etwas flapsig.
Geldgeber
Unter den bisherigen Geldgebern sind u.a. die Brück Firmengruppe, Geflügelfeinkost Klein, Bäckerei Krimphove, die Herda GmbH & Co. KG, Bröker Eventservice, der Dienstleister Berg, die Urologische Gemeinschaftspraxis Cohausz, HIP Homann Import und Produktions GmbH & Co KG, Wilfried Tandetzki, das Immo Projekt NRW GmbG, Engbers Gastronomie, Schaltplan, die Warsteiner Brauerei, Goracon Systemtechnk, Rütü, die Volksbank Münster, Helmut König mit seiner IVV GbR, der Finanz- und Versicherungsmakler Masjoost, Siena Garden oder der Küchenkotten Riesenbeck…