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„Crunchtime“: Preußen Münster will gegen Bonn nachlegen

Die wichtige Nachricht zuerst: Das Spiel des SC Preußen Münster gegen den Bonner SC kann stattfinden. Das Spielfeld im Preußenstadion ist frei und bespielbar. Das ist auch gut, denn der SCP will Essen wieder überholen.

Die Rot-Weißen hatten am Freitagabend zwei ganz späte gegen den 1. FC Köln II erzielt, wobei wie schon in Wiedenbrück Simon Engelmann den Knoten durchschlug – der Stürmer ist eben ein Unterschied-Spieler.

Mit einem Heimsieg gegen den Bonner SC könnten die Adler RW Essen wieder überholen und natürlich ist ein Heimsieg das Ziel. Am Tag vor der Partie hatte Trainer Sascha Hildmann noch einmal das Thema „Pflichtsieg“ adressiert. Man könne und dürfe nicht von Pflichtsiegen reden – wobei die Frage aufgeworfen werden könnte, wer das überhaupt tut? Der SC Preußen bewies zuletzt mit einigen doch sehr zähen Auftritten, wie wenig „Pflicht“ in dieser Liga steckt. Mit Kratzen, Beißen und kompakten Defensivreihen können alle Teams der Regionalliga West dienen, jeder Punkt muss in dieser Liga hart erarbeitet werden. Insofern: Recht hat der Trainer, aber wer hatte ihm eigentlich widersprochen?

Außerdem, so Hildmann, sei immer klar gewesen, dass es erst im April, Mai zur Sache gehe. „Crunchtime“ sei nun. Was irgendwie auf der Hand liegt, nachdem die Saison ja bereits in sechs Wochen beendet ist. Wenn nicht jetzt, wann dann? Acht Spiele sind es nur noch, 24 Punkte. Um das Offensichtliche zu sagen: Jetzt kommt es auf jeden Punkt an, sogar auf jedes Tor. Das Torverhältnis kann am Ende eine Rolle spielen.

Bonn hat dem SCP allerdings schon gezeigt, wie schwer die Mannschaft zu bespielen ist. Das Hinspiel gewann der SCP nach einem frühen Tor von Nicolai Remberg und dem erlösenden 2:0 durch Henok Teklab nach 67 Minuten mit 2:1, weil Serhat Güler in der Nachspielzeit auch noch traf. Mit 12 Toren ist er erfolgreichster Torschütze des Bonner SC, also aufpassen.

Apropos aufpassen: Der Bonner SC ist ein Auswärtsspezialist. Mit sieben Siegen auf fremden Plätzen (2 Unentschieden, 6 Niederlagen) sammelte der BSC starke 23 Punkte ein. Noch schräger: Sieben Mal ging der Bonner SC auswärts in Führung – und gewann jede einzelne dieser Partien. Damit liegt das Team von Markus von Ahlen knapp hinter den Topklubs der Liga. Gewarnt sollte der SCP unbedingt sein: Zuletzt gewann Bonn auswärts in Wuppertal, bei Fortuna Köln, in Düsseldorf und Homberg. Das schaffte nicht einmal der SC Preußen. Richtig unter die Räder kam Bonn bisher nur in Essen (1:6). Die Gefahr dürfte in Münster kaum bestehen, denn die Adler glänzen unverändert durch ihre überschaubare Chancenverwertung, ein Knipser fehlt dem Team halt.

Personell sieht es halbwegs gut aus beim SCP. Simon Scherder rückt wohl wieder ins Team, zuletzt fehlte er mit einer Risswunde. Robin Ziegele fällt Gelb-gesperrt aus, dafür kehrt Nicolai Remberg nach seiner Sperre wieder zurück. Auch Gerrit Wegkamp ist wieder dabei, aber nach einer kurzen Krankheitspause eher nicht in der Startelf. Es fehlen im Grunde nur die Langzeitverletzten Daube und Kwadwo sowie Lukas Frenkert.

Spielstatistik
20 Liga-Spiele gab es bisher zwischen Bonn und Münster. Die ersten Partien datieren aus der Zeit der damaligen (zweithöchsten Spielklasse) Regionalliga West in den Sechzigerjahren. Dann gab es zwei Partien in der 2. Bundesliga Nord (Münster verlor in Bonn 1:2, gewann daheim aber klar mit 6:0). Insgesamt liegt der SCP mit 12 Siegen (3 Unentschieden, 5 Niederlagen) eher deutlich in Front. Heißt aber nichts für die aktuelle Partie.

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