Preußen Münster verschludert Auswärtssieg in Freiburg und rettet gerade noch einen Punkt
Platz 7, vielleicht sogar Platz 6 wäre gut möglich gewesen für den SC Preußen Münster. Mehr noch: Es hätten bestenfalls 9 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge sein können. Stattdessen rettete sich der SCP mit einem Tor in der vorletzten Minute gerade noch zu einem 2:2 beim Schlusslicht SC Freiburg II. Die Preußen scheiterten wieder einmal an ihrer Abschlussschwäche.
Artikelbild: Joel Grodowski stemmt sich gegen Freiburgs Philip Fahrner. (Copyright: Eibner-Pressefoto/Thomas Hess)
Bei schludrigem Wetter und im alten Dreisamstadion, in dessen Vorgänger der SCP zuletzt im Juni 1991 gespielt hatte (und mit 2:3 verlor), trat der SCP mit einer Umstellung an. Für Yassine Bouchama spielte der gerade genesene Rico Preißinger von Beginn an. Und der war mit seinem Team ebenso von Beginn an hellwach. Es waren gerade 3 Minuten gespielt, da hatte der SCP schon 3 Ecken und einen Freistoß gesammelt und oben drauf noch zwei prima Chancen zur Führung.
Es war ein bisschen Beleg dafür, was der SCP in der ersten Halbzeit ablieferte. Und das war in einem von zwei Punkten richtig stark: Chancen, starke Zweikämpfe, gute Ballstaffetten, Chancen, Chancen und insgesamt einfach ein starker Auswärtsauftritt. Und Chancen. Richtig, richtig schlecht war dagegen einmal mehr Münsters Chancenverwertung. Dauerhaft lässt sich leider in dieser 3. Liga von „immerhin haben wir Chancen“ nichts kaufen und was der SCP da in Freiburg wieder einmal fabrizierte, war eben nicht so gut. Die Chancenverwertung ist gemeint. Kyerewaa, Grodowski, vor allem Batmaz (nach 16 Minuten hatte er von links, allerdings aus spitzem Winkel, die beste Chance). Dann scheiterte Koulis per Kopf (18.), dann Kyerewaa nach 21 Minuten, dann erneut nach 31 Minuten, Preißinger nach 37 Minuten mit einer Riesenchance… und dann war Pause und der SCP stand nach einer bockstarken ersten Hälfte mit einem 0:0 da. Das war enttäuschend.
Denn – und so passiert es eben oft im Fußball – Freiburg sortierte sich in der Halbzeit noch einmal neu. Und kam aus der Pause deutlich griffiger heraus. Weniger Lücken für den SCP, mehr Engagement – da war die „Kabinenpredigt“ wohl auch sinnvoll gewesen. Folgerichtig bekamen die Gäste aus Münster vor immerhin 3.271 Zuschauern erst einmal keine echten Chancen mehr. Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe erneut Kyerewaa mal wieder eine Gelegenheit bekam.
Sascha Hildmann reagierte nach 65 Minuten mit den üblichen ersten Wechseln. Yassine Bouchama und Gerrit Wegkamp kamen ins Spiel. Und wenige Minuten später jubelte Freiburg, weil Gabriel Pellegrino eine scharfe Yilmaz-Flanke zum 1:0 eindrückte. Das war trotz einer besseren zweiten Halbzeit der Gastgeber trotzdem ein Witz, aber aus dem Nichts kam das Tor eben auch nicht. Freiburg hatte da längst deutlich mehr Anteil am Spiel, was der SCP nicht richtig unterband. Und dann passiert eben, was dann passiert.
Gut, dass plötzlich auch der SCP einmal hellwach war – und Joel Grodowski seine bis dahin wirklich starke Leistung wie gegen Ulm mit einem schönen und satten Schuss von der Strafraumgrenze aus tref. Das 1:1, nur zwei Minuten nach der Führung der Gastgeber, tat natürlich gut.
Hildmann wechselte erneut, brachte Benjamin Böckle für Marc Lorenz und Andrew Wooten für Rico Preißinger. Volle Pulle Offensive also, die Marschroute war klar.
Irgendwie passte es aber zu diesem Spiel und vor allem zu dieser zweiten Hälfte, dass eine Menge schief ging. Hier war es Philip Fahrner, der in der 83. Minute zum 2:1 traf – er drückte eine Hereingabe von Breunig ins Netz. Noch so eine kalte Dusche.
Münster war danach abgeschnitten. Da ging nichts mehr. Und die ersten 3 Minuten der 5-minütigen Nachspielzeit bekam der SCP keinen vernünftigen Ball aufs Feld. Dann köpfte Wegkamp einen langen Ball Richtung Wooten, der dann im Strafraum flach zu 2:2 traf. Der Ausgleich in der 93. Minute. Das war es dann, ein Punkt beim Schlusslicht. Insgesamt betrachtet viel zu wenig, nach dem Spielverlauf glücklich, aber natürlich verdient. Dass sich dieses Unentschieden dennoch anfühlt wie ein Punktverlust, dürfte daran liegen, dass es einer war. Zwei Punkte mehr wären drin gewesen. Sie wären wichtig gewesen. Sie waren möglich und mussten gegen diese Freiburger Mannschaft auch geholt werden.
Spiele am 15. Spieltag | ||
FC Viktoria Köln | 1:5 (0:3) | Dynamo Dresden |
1. FC Saarbrücken | 2:3 (2:0) | TSV 1860 München |
SC Verl | 3:2 (3:2) | Hallescher FC |
Arminia Bielefeld | 1:1 (1:0) | SV Sandhausen |
MSV Duisburg | 1:2 (0:0) | FC Ingolstadt 04 |
SpVgg Unterhaching | 0:0 (0:0) | Erzgebirge Aue |
Borussia Dortmund II | 1:1 (0:0) | VfB Lübeck |
SC Freiburg II | 2:2 (0:0) | SC Preußen Münster |
RW Essen | 12.11, 16.30 | SV Waldhof Mannheim |
SSV Jahn Regensburg | 12.11, 19.30 | SSV Ulm 1846 |
15. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Dynamo Dresden | 14 | 26:11 | 15 | 34 |
2 | SSV Jahn Regensburg | 14 | 21:11 | 10 | 31 |
3 | SC Verl | 15 | 34:25 | 9 | 24 |
4 | RW Essen | 14 | 17:19 | -2 | 24 |
5 | SSV Ulm 1846 | 14 | 23:21 | 2 | 23 |
6 | SpVgg Unterhaching | 15 | 19:14 | 5 | 22 |
7 | Erzgebirge Aue | 15 | 18:18 | 0 | 22 |
8 | FC Ingolstadt 04 | 15 | 27:23 | 4 | 21 |
9 | SV Sandhausen | 15 | 21:20 | 1 | 21 |
10 | Borussia Dortmund II | 15 | 18:18 | 0 | 21 |
11 | SC Preußen Münster | 15 | 22:19 | 3 | 20 |
12 | TSV 1860 München | 15 | 18:16 | 2 | 20 |
13 | FC Viktoria Köln | 15 | 23:24 | -1 | 20 |
14 | Arminia Bielefeld | 15 | 24:24 | 0 | 19 |
15 | 1. FC Saarbrücken | 13 | 23:21 | 2 | 15 |
16 | Hallescher FC | 14 | 22:31 | -9 | 14 |
17 | VfB Lübeck | 15 | 16:25 | -9 | 13 |
18 | SV Waldhof Mannheim | 14 | 16:25 | -9 | 13 |
19 | SC Freiburg II | 14 | 10:23 | -13 | 9 |
20 | MSV Duisburg | 14 | 9:19 | -10 | 8 |