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Preußen Münster rettet mit Glück ein 1:1 gegen den Bonner SC

Es gibt einfach diese Spiele, die fies sind. Gegner am Ende der Tabelle, nichts mehr zu verlieren. Mistwetter, ein Schiri, der viel zu viel laufen lässt, Wind und Regen, Müdigkeit, einfach alles völlig über. So ein Spiel, so einen Tag erwischte der SC Preußen Münster. Am Ende kam er mit Glück mit einem blauen Auge davon, weil Bonn doppelt traf.

Das 1:1 gegen den Bonner SC half so richtig niemandem. Bonn rutschte sogar auf den letzten Tabellenplatz ab, Münster hielt immerhin den Abstand auf RW Essen bei (aktuell) vier Punkten, weil Essen in Oberhausen ganz spät noch den Ausgleich kassierte. Was in der Liga bedeutet, dass der BVB II immer mehr in Richtung Aufstieg schielen kann, während in Essen die katastrophale Rückserie langsam Spuren hinterlässt.

Nun: Die Geschichte des Spiels ist im Großen und Ganzen schnell erzählt. Bonn startete energisch ins Spiel, es dauerte eine ganze Zeit, ehe der SCP sich an die ziemlich robuste Mann-gegen-Mann-Spielweise der Gäste eingestellt hatte. Weil Schiri Marc Jäger ganz schön viel ganz schön lange laufen ließ, wurde es ruppiger und ruppiger. Münster kam aber dann besser ins Spiel, bekam richtig gute Chancen. In der zweiten Hälfte war es nur noch Anrennen gegen ein Bollwerk, wobei Bonn spät von einem verlorenen Zweikampf der Preußen profitierte, Münster wiederum von einem Eigentor. Dazwischen gab es eine Menge Krampf, viel wüste Spielzüge, wenig Spielkultur, ein Wechsel aus Sonne und eisigen Regenböen. Ein Spiel zum Abgewöhnen, gut, dass das niemand im Stadion verfolgen musste. Aber vermutlich wird sich der SCP auf diese Art von Spielen bis zum Ende der Saison einstellen können – gerade die Kellerkinder beginnen nun alles oder nichts zu spielen. Das ist eben auch Regionalliga-Alltag.

32. Spieltag: Preußen Münster gegen Bonner SC.

Einmal im Detail: In der ersten Hälfte lief viel, fast alles über Joel Grodowski. In der zweiten fast nichts mehr, weil Bonn den Preußen ziemlich zudeckte. Aber vor dem Wechsel lief fast jede gefährliche Szene über den Preußen auf der linken Seite.

Nach einer guten Viertelstunde beispielsweise, als Marian Sarr ziemlich falsch stand, Julian Schauerte gut auf Grodowski durchstecken konnte. Grodowskis Hereingabe verpasste Langlitz in de Mitte. Es war die beste Szene bis dahin.

Nach 24 Minuten war Grodowski erneut durch, wurde aber von hinten gefoult, was tatsächlich ohne Karte abging, was wiederum Trainer Sascha Hildmann an der Seite in den Wahnsinn trieb. „Klarer geht’s doch wohl nicht“, brüllte er und fasste sich an den Kopf. Was natürlich nichts weiter einbrachte als eine Ermahnung des Assistenten. Geschenkt,

Bonn beschäftigte den SCP durchaus, die Gäste suchten den Weg nach vorn, nicht immer schön, aber kompromisslos. Das ergab immerhin ein, zwei Ansätze durch Marcel Kaiser und Daniel Somuah – aber in beiden Fällen klärte der SCP, erst durch Simon Scherder, dann durch Max Schulze Niehues.

Nach einer guten halben Stunde hätte es wohl einen Elfmeter geben müssen für den SCP. Grodowski, natürlich, war wieder frei durch, Torwart Jonas Hupe holte ihn von den Beinen aber Schiri Jäger blieb unbeeindruckt. Das sah eher nach Elfmeter aus. Wenige Minuten später scheiterte Grodowski dann aus eher spitzem Winkel, aber völlig frei vor Hupe, am Torwart. Das waren schon ein paar gute Szenen von ihm und vom SCP, aber ein Tor fiel eben nicht. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.

32. Spieltag: Preußen Münster gegen Bonner SC. Nicolai Remberg am Ball.

Ohne Wechsel ging es beim SCP weiter. Ein erster Abschluss von Bonn landete direkt sicher in den Armen von Schulze Niehues. Dann wiederholte sich eine Szene aus der ersten Hälfte: Hereingabe Grodowski, Langlitz verpasste knapp.

Alles wurde anstrengender. Die Standards, eh nicht gut am Samstag, wurden noch schlechter. Joshua Holtby suchte seine Form, jeder zweite Ball landete beim Gegner, Alex Langlitz wirkte müde und müder und war nicht der wirkungsvolle Zielspieler, der er sonst ist. Müdigkeit allenthalben auf ganz schwierigem Boden. Die wenigen Szenen sind schnell erzählt. Ein paar harmlose Freistöße und Ecken, viele, viele Fouls, einige davon schon ziemlich hart. Schiri Jäger begann spät mit dem Verteilen von Karten, das war das falsche Zeichen.

Und Münster wechselte, brachte Schwadorf für Holtby, später Bindemann für Langlitz und Atilgan für Schauerte.

32. Spieltag: Preußen Münster gegen Bonner SC. Tor für Bonn!

Bis dahin erlebte der SCP die wildesten zwei Minuten der Partie. Weil Scherder das Duell mit Somuah verlor, war der frei durch und ließ Schulze Niehues diesmal keine Chance. Das 0:1 nach 75 Minuten kam schon überraschend und stellte den Verlauf des Spiels irgendwie auf den Kopf. Bonns riesiger Jubel war vielleicht zu heftig, denn praktisch nach dem Wiederanpfiff brachte Sarr unter Druck den Ball am eigenen Keeper vorbei im Tor unter zum postwendenden Ausgleich (76.). Das war mal richtig Glück, denn der SCP hätte an diesem Tag wohl noch Stunden ohne eigenes Tor spielen können.

Drei Minuten Nachspielzeit beendeten diesen eher enttäuschenden Tag im Preußenstadion. Doch die gute Nachricht ist weiterhin: Der SCP bleibt 2021 ungeschlagen, wenngleich heute mit viel, viel Dusel.

32. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Borussia Dortmund II3074:215371
2RW Essen2957:203762
3SC Preußen Münster3045:252058
4Fortuna Köln3052:351752
5Fortuna Düsseldorf II2953:292449
6SV Rödinghausen3142:321048
7RW Oberhausen3149:381147
81. FC Köln II3050:43744
9FC Schalke 04 II3139:38141
10SC Wiedenbrück3038:37141
11SV Straelen3035:41-640
12Borussia Mönchengladbach II3039:43-439
13Alemannia Aachen3127:33-638
14Wuppertaler SV2934:46-1236
15FC Wegberg-Beeck2927:43-1630
16VfB Homberg3029:50-2130
17Sportfreunde Lotte3030:58-2828
18SV Lippstadt 082929:47-1826
19SV Bergisch Gladbach 093127:52-2526
20RW Ahlen3034:53-1923
21Bonner SC3028:54-2622

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