Preußen Münster nimmt Neustart auf Schalke

Bei Null beginnt am Mittwochabend das Spiel des SC Preußen Münster bei Schalkes U23. Im Parkstadion war Anfang Oktober nichts zu machen, heftiger Regen und eine ständige Gewitterwarnung sorgten für einen Spielabbruch. Vielleicht war es gut, denn Münster war zwar ordentlich im Spiel, lag aber 0:1 zurück. Um 18 Uhr startet die Partie mit 0:0…

Vielleicht – weil Fußball ja auch immer Kopfsache ist – ist der Zeitpunkt nicht schlecht. Beim ersten Anlauf kam der SCP mit der Negativerfahrung einer gänzlich unerwarteten Niederlage in Aachen und dem folgenden aberwitzigen Pokal-Aus in Erkenschwick. Das irritierte alle beim SCP.

Das Spiel im Forum

Jetzt bietet sich eine ganz andere Ausgangslage als am 10. Spieltag. Seinerzeit war der SV Rödinghausen bis auf einen Punkt an die Preußen herangerückt, die Verfolger hießen Kaan-Marienborn, Düren und eben Schalke II. Und jetzt? Jetzt hat der SCP die Chance, in der Tabelle einen 7-Punkte-Vorsprung herauszuspielen. Und die Verfolger heißen nun Wuppertal, Gladbach oder Aachen. Alles anders.

Nichts davon will den Trainer Sascha Hildmann interessieren. Tabellen, Formkurven, Hochrechnungen – all das will Hildmann nicht hören. Sein Mantra: Von Spiel zu Spiel denken, den eigenen Job machen. Und relevant werde es ohnehin erst im kommenden April und Mai. Das Studium der Tabelle überlässt er den Fans und den Medien, deren Blick in der Regel etwas weiter ist als der strenge Fokus des Trainers.

Dieser Fokus liegt also nur auf der Partie am Mittwochabend. Die wichtige personelle Botschaft: Henok Teklab, zuletzt in Ahlen sicherheitshalber ausgewechselt, könnte wohl einsatzbereit sein. Das war der Stand von Dienstagmittag. Sein Knöchel hat offenbar keine größeren Schäden davongetragen, auch wenn das in Ahlen zunächst nicht ganz gut aussah. Doch schon nach Abpfiff feierte Teklab mit der Mannschaft vor der Gästekurve.

Eine Tageskasse gibt es am Mittwoch offiziell nur noch für Fans des FC Schalke 04. Das Kartenkontingent für Preußenfans gilt als ausverkauft, unabhängig vom verfügbaren Platz oder der Frage, wie viele Fans mit den ursprünglich gekauften Karten wirklich anreisen.

Ebenfalls leichte Blessuren hatten Alexander Hahn und Deniz Bindemann davongetragen, doch auch hier soll nichts Großes entgegenstehen. Erfreulich zudem: Lukas Frenkert soll tatsächlich mit nach Gelsenkirchen fahren.

Schalke-Trainer Jakob Fimpel hat die Entwicklung beim SCP natürlich aufmerksam verfolgt. Sein Eindruck: Seit der SCP auf ein System mit zwei Stürmern umgestellt habe, verfüge die Mannschaft über mehr Präsenz „in der Box“, könne sich über die gesamte Spieldauer Chancen herausspielen. Tatsächlich belegte das Duo Wooten/Wegkamp in den vergangenen Spielen eine deutlich höhere Gefährlichkeit. In den jüngsten Spielen in Köln, gegen Düren, in Düsseldorf und in Ahlen erzielten beide zusammen 10 Tore. Nur gegen Wuppertal war trotz Chancen kein Durchkommen.

Ob und in welcher Weise Schalke die WM-Pause nutzt, um die eigene U23 mit Bundesliga-Verstärkung zu ergänzen, wird sich wohl erst beim Blick auf die Aufstellung zeigen. Aber die Haltung des SCP ist ohnehin: Man schaut vor allem auf sich.