Preußen Münster gräbt Acker in Rheine um – und gewinnt 4:0

Auf dem vermutlich gröbsten Rasen der vergangenen Monate legte der SC Preußen Münster am Samstag die Generalprobe für das Spiel in Lotte hin. Im Testspiel beim Oberligisten Eintracht Rheine setzte sich der SCP klar mit 4:0 durch.

Nicht ganz zufällig war die Wahl des SCP auf den Spielort Rheine gefallen. Der Rasen in der OBI-Arena war löchrig, tief, schwer bespielbar, eher eine Wiese denn ein Rasen. Ähnliche Umstände, vielleicht ganz so grob, erwartet der SCP am kommenden Samstag in Lotte. Und so wollten die Preußen ihre Spieler direkt einstimmen auf die Lage. Platz annehmen, trotzdem das eigene Spiel durchziehen. So gesehen, war der Ausflug zu den Nachbarn sinnvoll.

Und sportlich passte es auch einigermaßen. Gerrit Wegkamp war wieder mit am Ball, Manfred Kwadwo sammelte weitere EInsatzzeiten, auch Deniz Bindemann durfte eine Halbzeit ran.

Rheine startete durchaus motiviert in die Partie und hielt die Anfangsphase halbwegs offen. Der SCP musste sich erst mit den Umständen anfreunden. Ein paar zaghafte Annäherungen gab es hier, aber die Anfangsviertelstunde war eher Ankommen statt Akzente setzen.

Aber nach 15 Minuten war es dann doch geschehen. Nicolai Remberg stocherte den Ball aus 11 Metern am Torwart vorbei zum 1:0 ins Netz. Und dann wuchs die Zahl der Preußen-Chancen auch deutlich an. Ein Freistoß von Thorben Deters erreichte am Ende Wegkamp, der den Ball per Direktabnahme knapp am Tor vorbeischob (16.). Und dann war Zeit für bisher beste fußballerische Szene des Spiels: Wegkamp kratzte mit einem ganz langen Bein und artistisch einen Ball noch vor der Toraus-Linie weg und brachte den sogar noch zentral in die Mitte, wo Bindemann per Hacke direkt annahm und abschloss. Leider klärte Rheine hier in letzter Sekunde. Aber das war richtig stark.

Weiter erspielte sich nur der SCP Chancen. Nach 34 Minuten scheiterte Remberg aus 10 Metern, dann vergab Wegkamp nach starker Deters-Hereingabe per Kopf (37.). Aber die Chancenverwertung!

Trotzdem fiel noch vor der Pause das 2:0. Eine schöne Freistoß-Variante, erarbeitet von Co-Trainer Louis Cordes, führte zum Tor. Freistoß von Henok Teklab auf Marcel Hoffmeier, der in die Mitte ablegte, wo Wegkamp routiniert zum 2:0 traf. Das sah richtig gut aus, endlich führte so ein einstudierter Standard auch mal zum Tor.

Nach dem Wechsel durften Bindemann und Deters in der Kabine bleiben, Kwadwo und Jan Dahlke kamen ins Spiel. Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe sich die nächste richtig gute Chance ergab. Kwadwo legte ab auf Dahlke, der scheiterte aber aus 11 Metern am Torwart.

Und dann versuchte es Kwadwo selbst fast von der Torauslinie, allerdings ergebnislos. Da wäre eine Ablage ins Zentrum wohl sinnvoller gewesen. „Aber das ist sein Spiel“, meinte Trainer Sascha Hildmann später. „Er brauchte diese Szenen.“

Nach 72 Minuten wurde das Ergebnis dann langsam standesgemäß. Robin Ziegele traf per Kopf nach einem Freistoß von Marvin Thiel zum 3:0. Und wenige Minuten später legte Thiel selbst das 4:0 nach – Joshua Holtby hatte ihn prima geschickt.

Das war dann auch der Endstand. Ein insgesamt guter Auftritt des SCP unter denkbar schwierigen Rahmenbedingungen. Alles bereit für Lotte?

Spielstatistik:
SC Preußen: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder (62. Ziegele), Hoffmeier (62. Borgmann), Frenkert – Klann – Teklab (62. Thiel), Remberg (62. Holtby), Deters (46. Kwadwo) – Bindemann (46. Dahlke), Wegkamp (62. Di Pierro)
Tore: 0:1 Remberg (15.), 0:2 Wegkamp (41.), 0:3 Ziegele (71.), 0:4 Thiel (78.)
Zuschauer: 320