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Preußen Münster gewinnt hochverdient und viel zu knapp mit 2:1 in Bonn

Bonner Sportpark Nord. Sekunden vor Spielende erlaubte der SC Preußen Münster einem hoffnungslos unterlegenen Gegner wieder einmal ein Gegentor. Und so wurde am Freitagabend aus dem klaren und souveränen 2:0 auf dem Papier ein knapper Auswärtssieg mit einem weiteren Gegentreffer aus der Kategorie „überflüssig“. Dennoch: Zumindest bis Samstag rückt der SCP auf Platz 2 der Regionalliga vor.

Eine Woche nach dem ziemlich ernüchternden Auftritt in Homberg machte der SC Preußen Münster im ziemlich verregneten Bonner Sportpark vieles, fast alles richtig und besser. Von Beginn an war das Team im Spiel und nach einigen Minuten Beobachtung auch klar überlegen.

Trainer Sascha Hildmann hatte defensiv umgebaut: Der zuletzt gelbgesperrte Marcel Hoffmeier kehrte natürlich zurück ins Team. Dazu rückte auch Marvin Thiel in die Kette. Die Formation mit der Dreier-/Fünferkette blieb unverändert. Und wie schon in Homberg legte der SC Preußen früh vor.

Nach starkem Zuspiel von Thorben Deters schob Nicolai Remberg flach zum 1:0 ein. Und das war nur der Auftakt zu einem dominanten Auftritt. Sicher: Bonn versuchte sich auch Räume zu verschaffen, aber blieb dabei völlig ohne Abschlüsse. Anders der SCP: Henok Teklabs Schuss auf Zuspiel des insgesamt eher unauffälligen Gerrit Wegkamp klatschte Torwart Kevin Birk zur Ecke ab. Und zwei Minuten später verzog Teklab etwas zu sehr – sein Schuss flatterte weit über das Bonner Tor. Und dann scheiterte Thorben Deters mit einem Schuss aus etwa 11 Metern – auch hier parierte Birk.

Mit viel Fantasie konnte man einen Abschluss von Tackie Sai nach 25 Minuten als Achtel-Chancel werten: Aus der Drehung heraus hob er einen Ball halb-artistisch meterweit über das Tor. Das war harmlos.

Leider ging der SCP auch am Freitag mit seinen Chancen wieder fahrlässig um. Erneut blieben viele spannende Szenen im Ansatz stecken. Oder sie blieben schlichtweg ungenutzt. So wie nach einer guten halben Stunde, als Julian Schauerte einen Ball prima in die Mitte brachte, wo gleich zwei Preußen komplett frei vor Birk auftauchten und Alexander Langlitz scheiterte. Da war schon viel, viel mehr drin.

Im immer stärker werdenden Regen über Bonn hatte Massaman Keita nach 36 Minuten sogar Glück, dass sein Rettungsversuch kurz vor dem eigenen Tor nur ins Aus segelte. Das war schon eigentor-verdächtig. Dem SCP konnte es egal sein, denn zur Pause ging es allemal mit der 1:0-Führung. Zu knapp, voll verdient. Dass Bonn nach 43 Minuten nach klarer Abseitsstellung „traf“, soll hier erwähnt werden, auch wenn es nichts mit dem Spielstand zu tun hatte.

Ohne Wechsel startete der SCP in die zweite Halbzeit. Und auch hier lag ein frühes Tor für den SCP in der Luft, aber erneut scheiterte Teklab – diesmal aber knapp mit einem schönen Schlenzer in Richtung des rechten Torecks. Diese Ecke machte Bonn dann selbst gefährlich, weil Birk den Ball nicht sicherte, ihn verlor, aber Münster den Ball eben nicht ins Tor stocherte. Es blieb also vorerst beim knappen 1:0.

Chancenwucher

Nach einer Stunde brachte Hildmann dann Luke Hemmerich für Langlitz. Und Hemmerich bekam in der Folge gleich einige gute Szenen mit weniger guten Abschlüssen. Nach 64 Minuten war er am nächsten dran am 2:0, aber vergab. Zwei Minuten später war er viel wichtiger: Sein klasse Zuspiel drückte Teklab zentral über die Linie zum 2:0. Diesmal also wirklich. Das Spiel war damit zwar nicht beendet, aber im Grunde gegessen. Dass Bonn hier ernsthaft noch etwas drehen würde, war ziemlich abseitig.

Vor 1.545 Zuschauern, darunter eine erhebliche und lautstarke Abteilung aus Münster, gab es dann nach 75 Minuten einen Doppelwechsel: Joshua Holtby kam für Deters, Jan Dahlke für einen sichtlich verärgerten Gerrit Wegkamp, der auf dem Weg in die Kabine nicht glücklich wirkte.

Nach 80 Minuten durfte endlich auch wieder Manuel Farrona Pulido nach seiner Verletzung ins Spiel (für Münsters wohl auffälligsten Spieler Teklab). Und Hemmerich bekam noch zwei Szenen aus der Kategorie „unglücklich“. Einmal versprang ihm der Ball auf wenig gutem Boden, sonst hätte er freie Bahn Richtung Tor gehabt. Dann brachte er eine Hereingabe aus bester Position weder richtig ins/zum Tor noch zum Mitspieler Dahlke. Da war viel mehr drin. Zwei Minuten später fast eine Kopie der Szene.

Warum solche Szenen weiterhin ein Problem sind, offenbarte die 92. Minute. Eigentlich war die Partie längst gegessen, doch offenbar war der erste Abschluss des eingewechselten Semih Güler nicht Warnung genug. Als die Nachspielzeit längst abgelaufen war, schlief der SCP doch wieder und erlaubte Güler mit dem Schlusspfiff das 1:2. Ein Gegentor, wieder einmal. Sicher: Der Sieg überdeckte den Treffer, doch solche Gegentore in solchen Spielen sind eigentlich ein Unding und auch mit Blick auf das Torverhältnis einfach ärgerlich.

Dennoch: Nach dem schwachen Auftritt in Homberg präsentierte sich der SCP insgesamt souverän, fokussiert und gewann hochverdient. Eben nur viel, viel zu knapp.

Spiele am 13. Spieltag
Bonner SC1:2 (0:1)SC Preußen Münster
SV Lippstadt 085:2 (4:0)Fortuna Düsseldorf II
FC Schalke 04 II0:0 (0:0)VfB Homberg
Borussia Mönchengladbach II1:2 (1:2)SV Rödinghausen
Alemannia Aachen1:4 (1:1)RW Ahlen
1. FC Köln II1:1 (0:1)RW Essen
SC Wiedenbrück2:0 (1:0)SV Straelen
KFC Uerdingen 050:2 (0:0)Wuppertaler SV
RW Oberhausen0:2 (0:1)Fortuna Köln
Sportfreunde Lotte1:2 (0:1)FC Wegberg-Beeck
13. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1RW Essen1229:101927
2Wuppertaler SV1322:91326
3Fortuna Köln1322:101226
4SC Preußen Münster1325:121325
51. FC Köln II1230:181222
6RW Oberhausen1221:91222
7SC Wiedenbrück1215:8722
8Fortuna Düsseldorf II1224:15921
9Borussia Mönchengladbach II1319:13620
10SV Lippstadt 081324:23120
11SV Straelen1316:19-318
12SV Rödinghausen1212:15-317
13RW Ahlen1320:26-615
14FC Schalke 04 II1313:20-713
15Alemannia Aachen1312:20-810
16Bonner SC1315:25-1010
17FC Wegberg-Beeck1311:21-1010
18Sportfreunde Lotte118:19-119
19VfB Homberg136:22-167
20KFC Uerdingen 05139:39-306

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