Preußen Münster geht geschwächt ins Spiel gegen Bergisch Gladbach
Die Aussichten waren schon einmal besser. Schon am 2. Spieltag der Regionalliga West zeigt der kleine Kader des SC Preußen Münster seine Schwächen. Gegen den SV Bergisch Gladbach 09 tritt der SCP mit einer erheblich geschwächten Elf an. Es hilft aber nichts.
Jules Schwadorf musste in Rödinghausen nach einer Stunde runter – seine Schulterverletzung fiel zwar etwas glimpflicher aus als befürchtet. Dennoch fehlt er in den kommenden Spielen.
Am Freitag gesellte sich auch noch Routinier Dennis Daube dazu. Den erfahrenen Profi zwickte es im Oberschenkel und angesichts seiner Verletzungshistorie zog das Ärzteteam der Preußen den „Sechster“ aus dem Verkehr. Auf dem MRT sei etwas zu sehen, so hieß es am Freitag. Zehn Tage Pause bedeutet das und damit fehlt Daube nicht nur gegen Bergisch Gladbach, sondern auch in Straelen und möglicherweise gegen Homberg.
Etwas „gezwickt“ hat auch Gianluca Przondziono. Weil der Neuzugang aus Lotte schon im Trainingslager einen Schlag auf den Oberschenkel erhalten hatte und ebenfalls etwas Beschwerden hat, geht der SCP auch hier lieber auf Nummer Sicher. Sein Einsatz gegen Bergisch Gladbach ist zumindest nicht sehr wahrscheinlich, wie Trainer Sascha Hildmann am Tag zuvor mitteilte.
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Damit fällt dem SC Preußen das defensive zentrale Mittelfeld weg. Viele Alternativen gibt der Kader derzeit nicht her. Für den gerade erst genesenen Okan Erdogan (eigentlich ein logischer Ersatz vor der Abwehrkette) käme ein Einsatz „viel, viel zu früh“, so Hildmann. „Damit machen wir ihn kaputt.“
Andere Verschiebemaßnahmen sind auch nicht unbedingt möglich. Denn Neuzugang Roshon van Eijma ist noch nicht wirklich einsatzbereit. „Er ist erst seit zwei Tagen hier und muss sich erstmal akklimatisieren. Ein Einsatz wäre vermessen“, so Hildmann. Vielleicht Holtby auf die Sechs? Oder Hoffmeier? Mekonnen und Klann stünden auch bereit. Irgendwer wird spielen, der Trainer wird eine Lösung finden.
Aber so viele Ausfälle nach dem ersten Spieltag? „Das ist holprig, sonst würde ich lügen. Das trifft uns schon.“
Mit dem begrenzt leistungsfähigen Kader trifft der SCP am Samstag (Anstoß 14 Uhr) auf einen robusten Gegner, der nach dem Auftakt-0:2 gegen Fortuna Köln sicher auf Wiedergutmachung brennen wird. „Die werden sicher motiviert sein“, ist Hildmann überzeugt. „Da müssen wir uns entgegenstellen.“ Die körperliche Gangart in der Regionalliga will der SCP zumindest auch spielerisch auffangen. „Aber wir dürfen keinesfalls ins offene Messer laufen.“
Der heimische Rasen im Preußenstadion (vom Platzwart bis zum Spiel auf etwa 25 Millimeter gestutzt) soll für die spielerische Komponente eine bessere Basis liefern als der Acker in Rödinghausen.
Trainer wirbt um Geduld
Unterdessen wirbt Trainer Sascha Hildmann weiter um Geduld. „Klar wollen wir die Punkte hier behalten. Aber wird dürfen hier auch nicht ungeduldig werden.“ Die Saison sei noch „so verdammt lang“ und gerade der Start könne noch holprig sein. Entscheidend sei, was am Ende rauskomme.
Ob die Ideen, die der SCP für seinen Kader hat(te), wirklich so sinnvoll sind? Viele Möglichkeiten gibt es derzeit nicht, was auch die überschaubare Laune des Trainers erklären.
Eines ist allerdings sicher: Unterschätzen soll niemand den SV Bergisch Gladbach. „Arroganz ist nie ein guter Begleiter“, so Hildmann. „Wir sind schließlich abgestiegen und spielen in der gleich Liga wie Bergisch Gladbach.“ Und dort müsse man jeden Gegner ernst nehmen, jedes Spiel auch erst einmal spielen. „Rostock war im letzten Jahr, die Realität ist heute. Wir gehen da sachlich ran, bereiten uns vor und versuchen, den Gegner zu schlagen.“
Immerhin: Die Analyse ist auch in der Viertklassigkeit und in Corona-Zeiten möglich – dank Material, das von einem Liga-Partner bereitgestellt wird. Und so wird auch der SV Bergisch Gladbach keine völlige Überraschung werden.
Die 125 Tickets im „freien“ Verkauf sind alle vergriffen, insgesamt werden am Samstag 300 Zuschauer auf der Tribüne dabei sein können. Alle anderen müssen streamen.