Preußen Münster gegen SV Straelen: Die 20 wildesten Minuten der Saison
Man dachte, man hätte mit dem 5:4 in Wattenscheid alles gesehen. Aber der SC Preußen Münster zeigte am Samstag, dass auch gegen das Schlusslicht SV Straelen nichts sicher ist. Und holte das zweite 5:4 dieser Sachen. Nach einer 5:0-Führung. Nicht zu fassen.
Es fiel allen Beteiligten ein bisschen schwer, nach dem Abpfiff einzuordnen, was da gerade passiert war. Gegen das völlig abgeschlagene und hoffnungslose Schlusslicht SV Straelen führte der SCP nach 55 Minuten stabil mit 5:0. Mit 5:0. Und musste nach 90 Minuten zittern und bangen, ob es wirklich noch für einen Sieg reichen würde. Aber dann, und das ist das Seltsame nach 4 Gegentore durch den Tabellenletzten Straelen, dann durfte der SCP eigentlich richtig feiern. Denn zeitgleich verlor der Wuppertaler SV mit 2:4 gegen Mönchengladbach. Und das bedeutet: Die Preußen haben plötzlich 11 Punkte (!!) Vorsprung auf den WSV und Gladbach und zusätzlich noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Ganz ehrlich: Nach dem 7. Sieg in Folge drängt sich schon die Frage auf, wer die Preußen noch stoppen soll?
Und was soll man dann zu diesem Spiel gegen Straelen sagen? Am Sonntag will der SCP diese Partie aufarbeiten, „ganz sachlich“, wie Trainer Sascha Hildmann betonte. Da würde man gerne mal Mäuschen spielen. Aber der Reihe nach.
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Von Beginn an wuchtete sich der SCP ins Spiel – vor 6.677 Zuschauern, die trotz Dauerregen und Karneval ins Stadion gekommen waren. Alexander Hahns Freistoß verfehlte das Tor noch knapp (3.), dann hatte Henok Teklab das 1:0 auf dem Fuß, aber Gästekeeper Paris klärte grandios (5.). Dann verfehlte Yassine Bouchama (9.), das alles war noch in den ersten 10 Minuten. Und weil Bouchama dann im Strafraum, ähm, fiel, gab es Elfmeter. Und Andrew Wooten verwandelte sicher zum frühen 1:0. Und die Preußen legten direkt das 2:0 nach, diesmal schob Nicolai Remberg ein (14.). Das ging alles wahnsinnig einfach, weil Straelen defensiv einfach nicht ligatauglich verteidigte.
In der Folge erspielte sich der SCP Chancen im Minutentakt, das war einfach ein Klassenunterschied. Was allerdings zu diesem Zeitpunkt ein wenig in den Hintergrund rückte: Straelen spielte mit. Die Gäste machten hinten (aus ihrer Sicht leider) nicht dich, aber kamen vorne zu Chancen. Immer wieder mal.
Auf der anderen Seite war es nur der Abschlussschwäche der Preußen zu verdanken, dass nicht viel mehr Tore für den SCP fielen, da ließ der SCP einiges liegen. Und so dauert es bis zur 34. Minute, ehe Dennis Grote aus knapp 20 Metern einfach draufhielt und das 3:0 erzielte! Sein erstes Tor, nachdem er in Gladbach einige Male dran war. Und damit waren die Kräfteverhältnisse auch schon halbwegs gut dargestellt.
Mit einigen Offensivszenen von Straelen ging es in die Pause.
Ohne Wechsel kehrte der SCP zurück. Un jubelte fast sofort: Simon Scherders weite Hereingabe köpfte Gerrit Wegkamp zum 4:0 ins Tor. Was immer Straelen für Pläne hatte – damit waren sie erledigt. Oder?
Zumal der SCP das 5:0 nach 55 Minuten nachlegte: Einmal die Kette überspielt, Wegkamp frei, schob ein zum 5. Tor für den SCP. Das ging alles ganz einfach. Und jetzt sangen hinten die Fans „einer geht noch“. Tja.
Sascha Hildman begann nach einer Stunde, die mit Gelb vorbelasteten Nicolai Remberg und Henok Teklab rauszunehmen. Marvin Benjamins und Dildar Atmaca kamen, zehn Minuten später noch Alexander Langlitz für Bouchama. Und dann begannen wilde 20 Minuten, vielleicht 20 der wildesten Minuten seit ganz, ganz langer Zeit.
Straelens Treffer durch Kenan Dünnwald in der 69. Minute wirkte zunächst wie der (zudem völlig verdiente) Ehrentreffer. Das störte niemanden richtig. Dass Ken Mata dann 4 Minuten später das 2:5 nachlegte, war dann schon etwas mehr als ein Schönheitsfehler. Matas Treffer nach 85 Minuten zeigte dann echte Wirkung. Der SCP war nun vollkommen von der Rolle. Da war keine Ruhe mehr im Spiel, das war nur noch Chaos. Offensiv ging nichts mehr, reines Durcheinander. Was war los? Erinnerungen an Wattenscheid kamen hoch.
2 Minuten Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter dann an, fast überraschend wenig für 5 Tore in der 2. Halbzeit. Aber in die Nachspielzeit hinein traf Niek Munsters tatsächlich zum 4:5. Und nun wurden die Pfiffe, die zuvor schon hörbar waren, richtig laut. Das war ja nicht zu fassen.
Und wer weiß, wie das ausgegangen wäre, hätte Fasihullah Habibi nicht endlich abgepfiffen. Der SCP rettete sich zu einem 5:4. Und bekam das wirklich seltsame Gefühl, nach einer Gegentorflut doch der ganz große Sieger des Spieltags zu sein. Was für eine Berg- und Talfahrt. Aber die Realität ist: 11 Punkte Vorsprung und ein Nachholspiel in der Hinterhand. Wer hätte das wirklich zu hoffen gewagt? Ein Wahnsinn in 92 Minuten, ein völlig verqueres Spektakel, über das alle die Köpfe schüttelten. Und sich dann freuten. Wahnsinn und Genie.
Spiele am 23. Spieltag | ||
Fortuna Köln | 2:0 (0:0) | SC Wiedenbrück |
RW Oberhausen | 0:2 (0:0) | SV Rödinghausen |
Fortuna Düsseldorf II | 0:0 (0:0) | 1. FC Köln II |
SC Preußen Münster | 5:4 (3:0) | SV Straelen |
Wuppertaler SV | 2:4 (1:0) | Borussia Mönchengladbach II |
RW Ahlen | 1:0 (1:0) | Alemannia Aachen |
SG Wattenscheid 09 | 1:3 (0:1) | 1. FC Bocholt |
1. FC Kaan-Marienborn | 2:1 (2:0) | FC Schalke 04 II |
1. FC Düren | 1:1 (1:0) | SV Lippstadt 08 |
23. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 22 | 61:25 | 36 | 53 |
2 | Wuppertaler SV | 23 | 49:30 | 19 | 42 |
3 | Borussia Mönchengladbach II | 23 | 45:27 | 18 | 42 |
4 | 1. FC Kaan-Marienborn | 23 | 34:31 | 3 | 40 |
5 | RW Oberhausen | 23 | 41:34 | 7 | 36 |
6 | Fortuna Köln | 22 | 32:27 | 5 | 36 |
7 | Alemannia Aachen | 23 | 32:31 | 1 | 36 |
8 | FC Schalke 04 II | 22 | 46:28 | 18 | 34 |
9 | SV Rödinghausen | 22 | 38:23 | 15 | 34 |
10 | SV Lippstadt 08 | 22 | 34:37 | -3 | 32 |
11 | SC Wiedenbrück | 22 | 31:26 | 5 | 27 |
12 | Fortuna Düsseldorf II | 23 | 36:45 | -9 | 27 |
13 | 1. FC Düren | 23 | 26:42 | -16 | 27 |
14 | 1. FC Bocholt | 22 | 35:49 | -14 | 26 |
15 | 1. FC Köln II | 23 | 29:47 | -18 | 24 |
16 | RW Ahlen | 22 | 37:46 | -9 | 23 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 23 | 32:65 | -33 | 18 |
18 | SV Straelen | 23 | 18:43 | -25 | 9 |
Straelende Sieger sehen anders aus.
Da stimmt etwas nicht!
Nach Wattenscheid und Straelen MÜSSEN alle Alarmglocken klingen!
Aber wenn ein Team das sonst gar nicht weis wo das Tor steht, gegen uns 4 Tore in 20 Minuten macht, dann kann etwas nicht stimmen.
Hat alles mit der Einstellung zu tun wenn ixh nach einem 5:0 nicht einen sondern gleich drei Gänge zurückschalte brauch man sich auch nicht zu wundern dass ein Gegner so zurück kommt. Und dass Straelen auch dass Tor trifft war im Vorfeld durchaus klar deren Problem ist nucht der Sturm sondern eher die Abwehr