Preußen Münster erkämpft sich in Unterzahl einen Punkt in Saarbrücken
Kein Sieg, aber das dritte Unentschieden in Folge: Preußen Münster hat sich beim 1. FC Saarbrücken ein 0:0 erkämpft und musste über eine halbe Stunde in Unterzahl arbeiten, nachdem Thomas Kok die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Die Preußen sind damit seit vier Partien ungeschlagen und zementierte seinen Mittelfeldplatz 11.
Artikelfoto: 1. FC Saarbrücken – SC Preßen Münster, Amine Naifi gegen Sebastian Mrowca (Foto: Imago)
Noch ehe die Partie in Saarbrücken lief, wurde es erst einmal still: Mit einer Schweigeminute gedachten alle 8.950 Zuschauer und Spieler dem gerade verstorbenen Profi des SSV Jahn Regensburg, Agyemang Diawusie.
Auf der Bank des SCP war dann eine Änderung zu sehen. Trainer Sascha Hildmann fehlte, er lag krank im Hotel – für ihn übernahm Co-Trainer Louis Cordes. Und auch auf dem Feld fehlte kurzfristig einer: Jano ter Horst hatte sich einen Muskelfaserriss zugezogen, fällt vorerst aus. Für ihn rutschte Shaibou Oubeyapwa in die Startelf.
Vor dem imposanten Auswärtsblock des SCP ging es dann rein ins Spiel, erwartungsgemäß mit den ersten Spielszenen für die Gastgeber. Tatsächlich ging aber der erste Torschuss, mindestens die erste Annäherung, auf die Kappe der Preußen. Ein Kopfball von Rico Preißinger wurde allerdings leichte Beute des Saarbrücker Keepers (3.). Und dann scheiterte auf der Gegenseite Naifi per Kopf – gefährlich war das auch eher wegen der Position, nicht wegen es Kopfballs selbst, der meterweit über das Tor flog (7.).
Fast hätte sich der SCP aber nach 16 Minuten selbst wieder so ein Tor reingelegt: Mit einem viel zu kurzen Ball der Preußenabwehr vor dem eigenen Strafraum bekam plötzlich Julius Biada die Chance: Johannes Schenk parierte das gerade noch zum Eckball. Das war wieder eine dieser Unkonzentriertheiten ohne gegnerischen Druck, da hatten die Preußen Glück.
Und kaum war die Szene beendet, war schon wieder Saarbrücken dran: Ein scharfer Ball vor das Tor von Rizzuto flog über die Preußenabwehr, auch Biada kam am langen Pfosten nicht mehr heran. Da wäre deutlich mehr drin gewesen für die Gastgeber (18.).
Mit vielen leichten und unbedrängten Ballverlusten machte es sich der SCP in dieser Phase wieder einmal schwer. Kaum hatten die Preußen mal einen zweiten Ball erobert, war er auch schon wieder weg.
Aus heiterem Himmel kamen die Preußen dann zur ersten echte Chance: Batmaz leitete schnell weiter auf Kyerewaa, der steuerte links frei in den Strafraum, aber entschied sich einmal mehr für die falsche Variante – statt selbst abzuschließen, wollte er noch eimal quer legen und scheiterte dabei (23.). Das war eine dieser Szenen, in denen die Preußen in der laufenden Saison oft die falsche Entscheidung treffen.
Aber sofort wieder Saarbücken: Biada zog von der Strafraumgrenze ab – aber zielte auch weit über das Tor (25.). Wenn es denn gefährlicher wurde, dann ging es meistens von Saarbrücken aus. Nach 33 Minuten musste der SCP eine weitere kritische Situation überstehen, als Bazzoli Zentimeter vor dem Strafraum zum Foulspiel griff – den folgenden Freistoß der Gastgeber bekam eben dieser Bazzoli ins Gesicht und musste kurz wegen Nasenblutens behandelt werden.
Nach 34 Minuten scheiterte dann Bjarne Thoelke mit einer Direktabnahme an Schenk – gut für den SCP, dass auch Saarbrücken ein bisschen die Genauigkeit abging.
Und die Preußen? Von denen kam nicht viel. Kyerewaas Distanzschuss aus 30 Metern nach 41 Minuten war eher ein halbherziger Versuch, wenigstens etwas Offensivdruck zu zeigen. Und mit einem harmlosen Kopfball von Thomas Kok nach einer Ecke kurz vor der Pause war es dann auch schon wieder getan.
Insgesamt bestimmte Saarbrücken die erste Halbzeit deutlich. Aber in die Pause ging es nach 4 Minuten Nachspielzeit (wegen einiger Verletzungsunterbrechungen) mit dem 0:0.
Ohne Wechsel kam der SCP zurück aufs Feld, wo die Partie unverändert lief: Saarbrücken bestimmte die Partie, Münster in Abwehrhaltung. Glück hatte der SCP nach 49 Minuten, dass Kok mit einer Abwehrreaktion den Ball nicht ins eigene Tor wuchtete, sondern knapp darüber zur Ecke.
Den Preußen fehlten Ballbesitzphasen, die Klarheit am Ball und im Zweikampf, vieles blieb in dieser Phase (oder bis dahin) im Ansatz stecken.
In Unterzahl
Richtiggehend blöd wurde es dann nach 57 Minuten: Thomas Kok, vorher schon mit Gelb verwarnt, griff zum zweiten Foul und sah Gelb-Rot, die Preußen waren fortan in Unterzahl. Und fast wäre Saarbrücken prompt in Führung gegangen, aber Simon Stehle schob den Ball von rechts ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Natürlich reagierte Co-Trainer Cordes, brachte Alexander Hahn, um die Abwehrformation wieder aufzufüllen. Für ihn musste Kyerewaa runter.
Der SCP straffte sich aber jetzt noch einmal neu gegen die Gastgeber. In die Räume, die Saarbrücken in seiner Offensivbewegung zwangsläufig aufmachte, wollten die Preußen nun hinein. Und so schlecht war das phasenweise gar nicht – Chancen erspielte sich der SCP zwar zunächst nicht, aber mancher Spielzug hätte mit etwas Genauigkeit mehr einbringen können.
Aber insgesamt blieb das Spiel natürlich in Saarbrücker Hand. Ein Einwurf für Saarbrücken von der linken Seite klatschte nach 69 Minuten noch leicht an den Außenpfosten – da war niemand mehr sonst dran. Eine eher überraschende Szene. Richtig viele Chancen erspielte sich Saarbrücken aber auch nicht – trotz teilweise erheblicher Ballbesitzphasen.
Nach 77 Minuten kam dann Gerrit Wegkamp für Malik Batmaz. Für Saarbrücken wurde es allerdings zunehmend anstrengend – denn gegen Münsters massive Abwehrreihe boten sich nur wenig Lücken. Und so verlegte sich der FCS eher auf Distanzschüsse. Und der SCP? Der schlug die Bälle nur noch aus dem Strafraum, hoch und weit. Nur noch sporadisch boten sich nun Entlastungsmöglichkeiten, zwei davon „vergab“ Joel Grodowski, der beim Tempogegenstoß in der Abwehrreihe hängen blieb.
Saarbrückens beste Chance vergab Stehle vom Elfmeterpunkt aus nach 87 Minuten – hier war Schenk zur Stelle. Marc Lorenz sollte dann noch etwas Ordnung sichern, für ihn ging Grodowski raus.
5 Minuten Nachspielzeit gab es obendrauf. Nach Mrowcas Foulspiel an der Strafraumgrenze links bekam Saarbrücken noch einmal eine gute Szene, spielte diese aber schwach aus – gut aus Preußensicht. Und dann war Schluss! In Unterzahl erkämpften sich die Preußen den einen Punkt in Saarbrücken!
Spiele am 17. Spieltag | ||
SpVgg Unterhaching | verlegt | Hallescher FC |
1. FC Saarbrücken | 0:0 (0:0) | SC Preußen Münster |
SV Waldhof Mannheim | 1:1 (1:0) | FC Ingolstadt 04 |
Arminia Bielefeld | 2:2 (1:2) | Erzgebirge Aue |
RW Essen | 1:2 (0:1) | SV Sandhausen |
MSV Duisburg | 1:0 (0:0) | VfB Lübeck |
FC Viktoria Köln | 02.12, 16.30 | SSV Ulm 1846 |
SC Verl | 03.12, 13.30 | Dynamo Dresden |
SSV Jahn Regensburg | 03.12, 16.30 | SC Freiburg II |
Borussia Dortmund II | 03.12, 16.30 | TSV 1860 München |
17. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SSV Jahn Regensburg | 16 | 24:11 | 13 | 37 |
2 | Dynamo Dresden | 16 | 26:13 | 13 | 34 |
3 | SC Verl | 16 | 36:26 | 10 | 27 |
4 | SV Sandhausen | 17 | 25:21 | 4 | 27 |
5 | RW Essen | 17 | 21:23 | -2 | 27 |
6 | Erzgebirge Aue | 17 | 22:20 | 2 | 26 |
7 | SSV Ulm 1846 | 16 | 25:24 | 1 | 26 |
8 | SpVgg Unterhaching | 16 | 20:14 | 6 | 25 |
9 | FC Ingolstadt 04 | 17 | 30:25 | 5 | 25 |
10 | 1. FC Saarbrücken | 17 | 26:21 | 5 | 23 |
11 | SC Preußen Münster | 17 | 25:22 | 3 | 22 |
12 | Arminia Bielefeld | 17 | 28:28 | 0 | 21 |
13 | FC Viktoria Köln | 16 | 26:27 | -1 | 21 |
14 | Borussia Dortmund II | 16 | 18:20 | -2 | 21 |
15 | TSV 1860 München | 16 | 18:17 | 1 | 20 |
16 | Hallescher FC | 16 | 24:34 | -10 | 17 |
17 | VfB Lübeck | 17 | 18:28 | -10 | 14 |
18 | SV Waldhof Mannheim | 17 | 18:30 | -12 | 14 |
19 | MSV Duisburg | 17 | 10:21 | -11 | 12 |
20 | SC Freiburg II | 16 | 12:27 | -15 | 9 |