Preußen Münster bleibt auf Schalke stabil: Zu Null, Siegesserie, Jubel
Der SC Preußen Münster bleibt im Saisonfinale ganz cool und souverän und punktet einfach weiter. Am Sonntag auf Schalke feierten rund 800 Preußenfans den 2:0-Sieg, die Tabellenführung und auch das 1:1 von RW Essen in Aachen …
Über Wochen und Monate wirkte es so, als wäre RW Essen fast schon sicher aufgestiegen, befeuert durch die eigenen Fans und eine gewisse Selbstverständlichkeit in der Anspruchshaltung. Der SC Preußen wollte davon nie etwas wissen, sprach unablässig davon, nur auf sich selbst zu schauen. Und diese Taktik zeigt im Frühjahr 2022 Erfolge. Nach dem bitteren und vieldiskutierten 0:1 in Rödinghausen gewann der SCP von den folgenden 7 Spielen genau 6 und ließ nur in Wuppertal noch zwei Punkte liegen.
Zuletzt kassierte der SCP in den jüngsten vier Spielen gar keine Gegentore mehr, auch auf Schalke nicht.
Schalke. Das war keine leichte Aufgabe, wie sich auf dem Platz herausstellte. Max Schulze Niehues fuel nach seiner gerade erfolgten Vertragsverlängerung erst einmal mit Rückenpoblemen aus. Thorben Deters fehlte mit einem mutmaßlich Faserriss, dafür stand Manfred „Manni“ Kwadwo plötzlich wieder im Spieltagskader. Stammspieler wie Gerrit Wegkamp oder Darius Ghindovean fanden sich erst einmal auf der Bank wieder. Auch ein Beleg dafür, wie variabel der Kader des SCP mittlerweile ist.
Zum Spiel: Nur auf dem Papier schien die Sache klar, aber tatsächlich wollte Schalke natürlich für den Klassenerhalt punkten und setzte den SCP auch durchaus unter Druck. Gerade in den Anfangsminuten musste der SCP sich vor 1.500 Zuschauern, darunter rund 800 aus Münster, erst einmal sortieren, das war nicht leicht.
Die erste Chance des Spiels gehörte den Schalkern und dort Diamant Berisha, der es mit einem ersten Abschluss versuchte, den Ball aber knapp über das Preußentor setzte. Direkt hinterher bekam der FC Schalke noch eine Abschlusschance, diesmal von rechts. Durchatmen.
Dann meldete sich langsam auch der SCP an. Jules Schwadorfs Abschluss nach 11 Minuten war dann aber zu drucklos und verfehlte das Tor zudem knapp.
Nach einer Viertelstunde gab es dann Elfmeter für den SCP: Weil sich Schalkes Hintermannschaft etwas dusselig anstellte, durfte Henok Teklab den Strafstoß zum 1:0 verwandeln. Zwei, drei Minuten später hätte es einen weiteren Strafstoß geben können, nachdem Langlitz vom Gegenspieler deutlich weggedrückt wurde – der Assistent hatte die Szene anders beurteilt. Sei’s drum.
Der SC Preußen blieb am Ball – Alexander Langlitz zielte knapp am Pfosten vorbei (17.), dann scheiterte Schwadorf aus spitzem Winkel (24.). Auch Teklab traf nicht nach einer halben Stunde, sondern zirkelte den Ball am Pfosten vorbei. Da waren durchaus Chancen, aber auch Schalke lieferte: Dedovic musste einmal, zweimal gut reagieren. Die Gastgeber waren durchaus aktiv, wenngleich auch ohne die ganz klaren Torchancen. Wobei mindestens einer der beiden Freistöße aus zentraler Position nicht ganz harmlos war.
Mitten in die Schalker Versuche hinein setzte der SCP dann den wichtigen Stich: Alexander Langlitz drehte sich im Strafraum und hob den Ball dann ansatzlos zum 2:0 ins Netz. Da waren alle überrascht, vor allem die Schalker Abwehr. Und mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause.
Nach dem Wechsel blieb der mit Gelb verwarnte Simon Scherder in der Kabine, Robin Ziegele rückte in die Innenverteidigung. Gut, dass der SCP hier Alternativen hat …
Aus der Halbzeit kehrte der SCP aktiv und wach zurück – und wie! Einige Chancen ließ der SCP wie immer liegen, die beste vergab Deniz Bindemann aus Kurzdistanz nach scharfer Hereingabe von Langlitz. Da hätte es gut und gerne schon 3:0 stehen können. Auch nach dem Distanzschuss von Thomas Kok nach 55 Minuten…
Schalke versuchte in der Folge, wenigstens den Anschluss zu erzielen und hielt den SCP einigermaßen vom Tor weg. Richtige Chancen blieben aber aus für die Gastgeber.
Die letzten Chancen des Spiels gehörten wieder den Adlern. Der eingewechselte Marvin Thiel hatte zweimal die Chance, alles klar zu machen, aber weder sein Schuss aus wenigen Metern noch sein Heber in letzter Sekunde landeten im Tor.
Am Ende reichte es, die Preußen haben ihren Job erledigt – im Stile einer Spitzenmannschaft. Jetzt geht es nach Lippstadt, genauso fokussiert und sachlich.