Preußen Münster bezwingt auch VfB Homberg
Der SC Preußen Münster hat die englische Woche mit der vollen Punkteausbeute beendet. Gegen den VfB Homberg gewann der SCP mit 2:1 – ärgerte sich aber über ein spätes Gegentor und einen Platzverweis für Niklas Heidemann.
Simon Scherder jubelt mit Joel Grodowski über das 1:0 gegen Homberg.
Der SCP hat seinen Saisonauftakt recht passabel erledigt. Nach vier Spielen kommen die Adler auf 10 Punkte und liegen damit erst einmal auf Kurs. Die Tabellenführung blieb den Preußen am Ende verwehrt, weil Fortuna Köln einen Rückstand gegen den Wuppertaler SV (mit Tor von Marco Königs) in einen 3:2-Sieg drehte.
Der VfB Homberg war am Samstag allerdings der erwartet schwere Gegner. Preußen-Trainer Sascha Hildmann hatte sich vor der Partie gegen eine Rotation entschieden. Es lief zum dritten Mal in Folge die selbe Startelf auf. Jules Schwadorf rückte nach überstandener Schulterverletzung zumindest in den Kader – ansonsten war es aber jene Elf, die zuletzt sechs Punkte aus zwei Spielen geholt hatte.
Und die begann druckvoll. Nach ersten Minuten des Abtasten schaufelte Joshua Holtby nach sieben Minuten einen Eckball vor das Homberg Tor. Osman Touray setzte zum Kopfball an, der am Ende vor den Füßen von Simon Scherder landete. Und der Innenerteidiger brachte den Ball dann zur Preußen-Führung unter. Sein drittes Tor in dieser Saison – gut, dass er wieder vorne dabei war … Aber auch ein Zeichen für Münsters neue Stärke: Die Standards.
Homberg bekam nach 19 Minuten seine beste Chance: Nach einer Ecke musste Max Schulze Niehues den Ball gerade rausfausten. Das war richtig knapp.
Das zweite Tor machte der SCP selbst leider nicht und blieb damit seiner eigenen Linie irgendwie treu. Dass manche Spiele so eng bleiben (oder eng werden) lag bisher meistens daran, dass die Mannschaft mit den eigenen Chancen verschwenderisch umgeht. Joel Grodowski steht beispielhaft dafür: Immer mit extrem viel Aufwand, aber am Ende belohnt sich der Stürmer nicht. Nach 25 Minuten hatte er seine beste Chance, scheiterte aber frei am Gästetorwart.
Immerhin reichte es, um einen Teil der 990 Fans zu einem Wechselgesang „Preußen – Münster!“ zu animieren.
Es fiel dem SCP nicht leicht, gegen die kompakten Gäste die Lücken zu finden. Ein Kopfball von Alexander Langlitz nach 32 Minuten war zu schwach, um gefährlich zu werden. Auch Osman Touray scheiterte nach 38 Minuten mit einem Schuss von der Strafraumgrenze.
Im Grunde wurde aber auch Homberg nur zweimal gefährlich. Nach dem Eckball setzte Antonaci einen Freistoß brutal scharf in den Strafraum – wo aber niemand das Bein hinhielt.
Also ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Nach dem Wechsel stellte der SC Preußen um. Ousman Touray musste raus, das war nicht sein Spiel. Weil Homberg früh störte, bekam der Preußen-Youngster sein Tempo nicht auf den Patz. Justin Möbius rückte auf die Seite, Okan Erdogan kam dafür ins Spiel.
Auch insgesamt lief der SCP nun höher an – und führte schnell höher. Eckball Holtby, Kopfball Langlitz, drin. Das 2:0 nach 48 Minuten spielte dem SCP voll in die Karten.
Die Hoffnungen der Gäste, mit dem knappen Rückstand noch etwas drehen zu können, waren damit vorerst gestoppt. Es passierte dann eine Zeitlang nichts, wenn man einmal von einem guten Schuss von Pascale Talarski absah (52.), den Schulze Niehues aber auch sicher klärte.
In dieser Phase erlaubte der SCP dem Gast ein, zwei Lücken, die der VfB allerdings nicht nutzte. Gut, dass Langlitz nach 56 Minuten seinen Gegenspieler Nicolas Hirschberger ablief – der wäre sonst ziemlich frei gewesen.
Das war etwas nachlässig in Momenten. Leider legte der SCP auch am Samstag nicht nach. Joel Grodowski mit scharfer Hereingabe, in der Mitte wuchtete Holtby den Ball aus Kurzdistanz über das Tor statt hinein. Das hätte eigentlich das 3:0 …
Nach einer Halbchance von Hombergs Ahmad Jafari (74.) bekam wieder der SCP eine Chance. Diesmal setzte Nicolai Remberg seinen Schuss nur knapp neben den Pfosten. Wie gesagt: Chancen waren da, aber zu wenig Tore.
Am Ende machte es sich der SCP wieder selbst schwer. Weil Niklas Heidemann etwas überflüssig rausrückte, musste er dann bei Hombergs Umschaltmoment hinterher – und leistete sich ein eher dummes taktisches Foul. Gelb-Rot für den Außenverteidiger. Er fehlt in Wuppertal.
Mit Gianluca Przondziono für Holtby schaukelte der SCP das Spiel zu Ende. Aber kassierte in der Schlussminute noch das 1:2. Alexander Langlitz hielt seinen Arm am Körper, wehrte aber einen Schuss aus kurzer Distanz trotzdem mit der Hand ab – Elfmeter. Pascale Talarski verwandelte sicher zum Homberg Tor. Das nervte, aber immerhin war kurz danach sehr zum Ärger der Gäste Schluss.