Preußen gewinnt Testspiel gegen Schalke U23 mit 3:2
Beim ersten und einzigen Testspiel der kurzen Winterpause hat der SC Preußen Münster die U23 des FC Schalke mit 3:2 geschlagen. Neuzugang Gerrit Wegkamp lieferte ein starkes Debüt ab.
Auf der noch ziemlich neuen Trainingsanlage des FC Schalke und dort im früheren Parkstadion traf der SCP – natürlich ohne Zuschauer – auf die U23 des FC Schalke. Gegen die hatten die Preußen im letzten Ligaspiel des Jahres 2020 gerade erst gespielt und nur ein 1:1 geholt.
Nun: Am Sonntag revanchierte sich der SCP dafür mit einem Auswärtssieg. Den half Neuzugang Gerrit Wegkamp zu sichern. Der Ex-Zwickauer steuerte in den ersten zwei Spielminuten einen starken Abschluss und dann noch einem Kopfball-Tor bei. Die frühe Führung für den SCP verdiente sich das Team von Sascha Hildmann im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit.
Mehr oder weniger mit der Startelf aus der Liga war der SCP angetreten, erst nach einer Stunde wechselte Hildmann wie geplant einen Großteil der Mannschaft aus.
Und schnell wurde klar, dass Wegkamp tatsächlich der neue Zielspieler der Preußen werden kann. Nicht nur seine Abschlüsse und das Tor gaben einen Fingerzeit auf seine Bedeutung, auch sein gutes Auge, ein paar glänzende Zuspiele und sein Auftreten auf dem Platz zeigten, was der SCP erwarten kann. Kein Zufall, dass Wegkamp schon im Sommer Wunschspieler des SCP war. Damals scheiterte es am Veto des FSV Zwickau, nun im Winter sah die Sache anders aus. Angesichts der Leistung fragte man sich schon, warum es in Zwickau nicht so nachhaltig klappte.
Nun: Der SCP blieb nach dem Führungstreffer weiter am Ball. In manchen Phasen brachte Schalke mehr Ballbesitz mit, aber das führte zu null Chancen. Die Preußen dagegen erspielten sich immer wieder gefährliche Szenen.
Die beste nach 15 Minuten, als Wegkamp einen grandiosen Ball in die Schnittstelle der Schalker Abwehr spielte und damit Grodowski in Szene setzte. Allerdings schob der ehemalige Hammenser den Ball knapp am langen Pfosten vorbei.
Noch besser war die fünf Minuten später. Grodowski und Wegkamp bekamen da überraschend viel Platz. Grodowski spielte erst den Torwart aus, aber dann dauerte alles zu lang und ehe der Stürmer zum Abschluss kam, klärte Schalke doch noch. Das musste eigentlich das 2:0 sein.
Weiter ging es nur beim SCP. Möbius steckte durch auf Wegkamp, aber ein bisschen zu lang – Schalke klärte gerade noch. Und Minuten später suchte erneut ein Preuße den Neuzugang. Grodowski legte von der Torlinie zurück in die Mitte, aber hinter diesen Schuss bekam Wegkamp nicht ausreichend Druck. Möbius selbst bekam auch noch eine Abschlusschance, aber sein Schuss flatterte knapp über das Toreck.
Trotzdem fiel vor der Pause noch das 2:0. Niklas Heidemann nahm vom Strafraumeck Maß und drehte den Ball grandios ins lange Eck. Ein Traumtörchen und die Führung zur Pause.
Ohne Wechsel begann der SCP die zweite Halbzeit. Aber schnell wurde spürbar, dass Schalke jetzt etwas mehr wollte. Münster verlor die Ordnung und die Zweikämpfe und schon war es ein anderes Spiel.
Prompt bekam Schalke auch Szenen, wobei die erste ein Geschenk der Preußen war. Aus unerfindlichen Gründen zog und rupfte Simon Scherder an Schalkes Leonardo Weschenfelder Scienza herum, der fiel – und der Schiri zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Allerdings parierte Max Schulze Niehues und auch den Nachschuss klärte der SCP auf der Linie. Glück gehabt.
Beim SCP war so ein bisschen die Linie weg, trotzdem ergaben sich hier und da noch Möglichkeiten. Ein guter Kopfball von Wegkamp (52.), ein guter Distanzschuss von Nicolai Remberg (55.).
Aber dann, nach 57 Minuten, traf Schalke doch. Eben jener Weschenfelder Scienza traf nun zum 1:2. Das war auch schon verdient, denn Schalke war längst besser im Spiel.
Zeit für Wechsel. Beim SCP ging fast die gesamte erste Elf vom Platz, dafür rückten die anderen rein, darunter der lange verletzte Dennis Daube und auch Roshon van Eijma, der nach seiner starken Ligapremiere auch direkt verletzt ausgefallen war.
In die noch unsortierte Preußen-Elf traf Schalke nach 69 Minuten zum Ausgleich, diesmal war es Bastian Frölich, der traf. Plötzlich stand es 2:2.
Aber der SCP fing sich und reagierte postwendend. Nur zwei Minuten nach dem Gegentor traf der (ebenfalls eingewechselte Benedikt Zahn) zum 3:2.
Es war auch der Endstand. In den letzten 20 Minuten bekamen beide Teams noch zumindest kleinere Abschlusschancen, aber Wesentliches tat sich nicht mehr.
Am Ende stand ein starkes Debüt und eine prima erste Halbzeit. Einige der zuletzt Verletzten standen wieder auf dem Platz, wenngleich hier und dort auch Nachholbedarf deutlich erkennbar blieb.
Einzig zuschauen musste Jules Schwadorf, der noch immer nicht wieder einsatzbereit ist.
SCP: Schulze Niehues – Schauerte (Frenkert, 60.), Scherder (van Eijma, 60.), Hoffmeier (Borgmann, 60.), Heidemann (Touray, 60.) – Remberg (Mekonnen, 60.), Erdogan (Daube, 60.), Holtby (Klann, 60.) – Grodowski (Atilgan, 46.), Wegkamp (Moller, 60.), Möbius (Zahn, 60.)
Tore: 1:0 Wegkamp (2.), 2:0 Heidemann (45.), 2:1 Weschenfelder (57.), 2:2 Frölich (69.), 3:2 Zahn (71.)