Nur 1:1 im Wersestadion: Preußen Münster findet wenig Mittel gegen RW Ahlen
Der SC Preußen Münster kehrt mit einem hart erkämpften 1:1 bei RW Ahlen zurück. Mehr war nicht drin beim kampfstarken bis zum überharten Gegner aus dem Münsterland. Joshua Holtby rettete mit seinem verwandelten Foulelfmeter immerhin noch das 1:1.
Die Tabellenspitze gehört dem SC Preußen nur noch proforma. Nach dem zweiten Unentschieden in Folge rückt die Liga näher heran, nur dank abgesagter oder verschobener Spiele steht der SCP noch an der Spitze, das dürfte sich bald erledigt haben.
Bei RW Ahlen, das den Punktgewinn vor 2.500 Zuschauern am Ende mit La Ola und Jubel feierte, zeigte sich, dass dem SC Preußen doch ganz einfach Qualität fehlt – nämlich die, gegen diese tief gestaffelten, aggressiven und einfach unangenehmen Gegner eben doch zu gewinnen.
Die erste Halbzeit war aus Preußensicht schon zum Abhaken. Die Adlerträger kamen gar nicht richtig ins Spiel, da biss RW Ahlen schon zu. Während Rauchschwaden aus dem Ahlener Heimblock noch übers Spielfeld trieben, hatte Münster schon den Durchblick verloren. Früh sah Dennis Daube Gelb, dann rettete Simon Scherder in letzter Sekunde gegen Gianluca Marzullo (der dem SC Preußen ein ums andere Mal entwischte). Ahlen ging den SCP aggressiv an, während die Mannschaft zugleich massive Abwehrbollwerke errichtete. Münster suchte seine Linie, fand sie nicht.
Während es Ahlen immer mal wieder mit schnellen Gegenstößen versuchte, brachte Julian Schauerte den Ball weit ins Toraus – das war irgendwie symbolisch für das Spiel der Preußen in der ersten Hälfte.
Den ersten Torschuss überhaupt brachte Gerrit Wegkamp nach 18 Minuten an, aber Torwart Martin Velichkov klärte zur Ecke. Die wenigen Szenen der Preußen endeten oft im Nirgendwo. Das war alles zu ungenau.
Aber dann bekam der SCP doch die Chance zur Führung, allerdings scheiterte Gerrit Wegkamp mit einem Foulelfmeter nach 30 Minuten – nicht der Ahlener Torwart hielt, sondern Wegkamp setzte den Ball neben das Tor. Das war alles zu billig aus Preußensicht.
Und wie das so läuft: Wenn es nicht läuft, läuft es gar nicht. Einen Angriff der Ahlener klärte der SCP einfach nicht energisch genug, Kevin Kahlert bedrängte Max Schulze Niehues, der ließ den Ball fallen, Jan Holldack drückte ihn zur Ahlener Führung rein. Das ging auch völlig in Ordnung, denn beim SCP stimmte wenig bis nichts. Harmlose Standards, ungenaue Zuspiele, Ballverluste, fehlendes Tempo.
Münstes einzige Chance vor der Pause war ein Kopfball von Farrona Pulido, der das Tor aber deutlich verfehlte. Dann war Pause.
Trainer Sascha Hildmann reagierte: Jannick Borgmann und Luke Hemmerich mussten raus, Marvin Thiel und Henok Teklab kamen. Und prompt bekam der SCP über die Seiten mehr Zugriff. Direkt gab es Freistöße, weil Ahlen sich nur mit Fouls zu behelfen wusste. Die beste Chance in dieser Phase nach dem Wechsel hatte Simon Scherder, dessen Kopfball der (mittlerweile verletzungsbedingt eingewechselte) Ersatztorwart Daniel Szczepankiewicz Zentimeter vor der Torlinie wegfischte.
Der SCP hatte nun etwas mehr Zugriff auf das Spiel, Ahlen verlegte sich vollends auf die Sicherung des eigenen Strafraums und wartete auf die Umschaltmomente (von denen es leider weiter zahlreiche gab).
Dann nach knapp einer Stunde erneut Elfmeter: Weil Scherder gefoult wurde, pfiff der Schiri erneut. Diesmal trat Joshua Holtby an und verwandelte zum 1:1. Immerhin.
Chancen oder Abschlüsse gab es danach auf beiden Seiten, etwas mehr beim SCP. Wegkamps Schlenzer verfehlte das Tor knapp (68.), Ahlen setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (69.). Die beste Szene für den SCP vergab Farrona Pulido von halblinks. Und auf der Gegenseite hatte der SCP noch richtig, richtig Glück, dass Ahlen nach einer zu kurzen Faustabwehr von Schulze Niehues den Ball nur über das Tor wuchtete.
Die letzten Minuten waren eher ein Handball-Spiel. Münster belagerte den Strafraum der Gastgeber, Jan Dahlke hatte noch eine Gelegenheit mit einem Schuss aus der Drehung. Die Serie von Ecken zum Ende hin verschenkte der SCP teilweise unnötig, weil die Hereingaben einfach zu ungenau waren.
So blieb es am Ende beim 1:1. Das ist für die Ansprüche des SCP schlichtweg zu wenig und die Quittung wird der SCP in der Tabelle schon in Kürze sehen. Als Vorbereitung auf Essen taugten die letzten beiden Spiele leider nur bedingt.
6. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 6 | 11:3 | 8 | 14 |
2 | 1. FC Köln II | 5 | 16:7 | 9 | 12 |
3 | RW Oberhausen | 5 | 13:4 | 9 | 12 |
4 | RW Essen | 5 | 10:5 | 5 | 12 |
5 | SC Wiedenbrück | 5 | 8:4 | 4 | 12 |
6 | Fortuna Köln | 5 | 9:4 | 5 | 10 |
7 | Wuppertaler SV | 5 | 8:3 | 5 | 10 |
8 | Fortuna Düsseldorf II | 4 | 8:4 | 4 | 10 |
9 | SV Straelen | 5 | 11:9 | 2 | 9 |
10 | SV Lippstadt 08 | 5 | 8:8 | 0 | 9 |
11 | RW Ahlen | 6 | 7:7 | 0 | 7 |
12 | FC Schalke 04 II | 6 | 5:6 | -1 | 7 |
13 | Borussia Mönchengladbach II | 5 | 9:8 | 1 | 6 |
14 | Sportfreunde Lotte | 5 | 6:6 | 0 | 6 |
15 | SV Rödinghausen | 6 | 3:10 | -7 | 4 |
16 | VfB Homberg | 6 | 3:10 | -7 | 4 |
17 | Bonner SC | 6 | 8:15 | -7 | 3 |
18 | Alemannia Aachen | 6 | 3:9 | -6 | 2 |
19 | FC Wegberg-Beeck | 5 | 2:11 | -9 | 1 |
20 | KFC Uerdingen 05 | 5 | 5:20 | -15 | 1 |
„So blieb es am Ende beim 1:1. Das ist für die Ansprüche des SCP schlichtweg zu wenig und die Quittung wird der SCP in der Tabelle schon in Kürze sehen. Als Vorbereitung auf Essen taugten die letzten beiden Spiele leider nur bedingt“
Gut geschriebener Kommentar, Viel Kampf aber auch viel Krampf. Es kommen wie gegen Rödinghausen einfach die meisten Pässe nicht an. Zudem hatte ich bei Wegkamps Elfer das Gefühl das er völlig unmotiviert Antritt. Man hat mit Wegkamp und Dahlke zwei Stürmer die über 190 cm groß sind, die sollte man vielleicht mal von den außen mit hohen Flanken füttern. Viele Mannschaften wissen jetzt wie sie gegen den SCP spielen müssen, es kann und muss besser werden.